re[2]: Was würdet ihr tun,
Celdin schrieb am 14. Oktober 2005 um 23:14 Uhr (459x gelesen):
Hallo te king!
Dankeschön für deine ausführliche Antwort. Die ist ja so umfangreich, dass kein anderer mehr was dazu zu sagen hatte. Vielleicht noch ein paar Anmerkungen:
> 1. man hat herausgefunden, dass antiautoritäre schulen äusserst ineffizient sind,
> ebenso wie eine antiautoritäre erziehung von kindern.
> die gründe dafür liegen in der natur, wie weit würde ein mensch gehen, der niemals auf widerstand stösst...
In Summerhill ist das ja etwas anders. Da erziehen sich die Kinder letztlich gegenseitig, weil sie verlangen, dass jeder etwas zum Gemeinwohl beiträgt. Und 2. haben die meisten nach ein paar Monaten des Nichts Tuns so viel Langeweile, dass sie gerne etwas mitmachen. Es gibt dort auch interessante Angebote wie z.B Theater spielen, werken, Projekte ausarbeiten... einfach vieles.
> 2. ohne geld ist ein komplexes gesellschaftliches zusammenleben nicht möglich.
> es liegt daran, dass geld nur ein tauschmittel ist.
> wenn du z.b. hühner hast, die eier produzieren, dafür aber dringend milch brauchst,
> der milchereuger braucht aber keine eier, sondern vielleicht ein neues fahrzeug,
> wie willst du dann tauschen ?
Ja, das weiß ich auch nicht. Aber irgendwie muss das doch gehen, dass jeder etwas zum Allgemeinwohl beiträgt und auch das Nötigste bekommt? Im Grunde gibt es ja genug für alle auf der Erde. Man muss es nur richtig verteilen und jeder muss irgendetwas beitragen.
> 3. ich habe schon früher in meiner zeit als alternativer schon absolut nichts von alternativen gemeinschaften gehalten, diese funktionieren nur in begrenzten kommunen und auch dort ist das überleben oftmals sehr schwer, d.h. die menschen entwickeln auch dort ihren sinn für egoistisches handeln, betrügereien, ausnutzen, etc...
>
> 4. es gibt sicherlich viele einzelindividuen die problemlos getrennt von der gesellschaft leben können udn sich sehr gut über wasser halten, diese haben ihr leben aber auch in einem langwierigen prozess so gestaltet und sicherlich viel lernen müssen, bzw. sich sehr einschränken und verzichten müssen, um andere freiheien zu gewinnen.
Das genau müssten alle Menschen lernen: sich bewusst machen, was sie wirklich zum Leben brauchen und erstmal dafür sorgen, dass alle das Notwendigste haben. Also zunächst einschränken und verteilen, seinen Egoismus aufgeben zugunsten anderer. Später kann man sich ja noch etwas Luxus gönnen. Aber zuerst: zurück zur Einfachheit, mehr oder weniger ist das nötig.
> 5. ich denke, einem menschen, der das leben in einer fortgeschrittenen gesellschaft gewohnt ist, von dem kann man nicht mehr erwarten, in eine alternative geselshat zu wechseln,
> der verzicht vom standard ist zu gross und auch absolut unnötig.
> zu sagen, die moderne komplexe gesellschaft ist schlecht, hale ich für falsch, lediglich viele einzelfaktoren machen das zusammenleben für viele sehr schwierig, z.b. armut, bildung,
> arbeit.
> da die charakterliche entwicklung eies menschen aber ebenso von vielen faktoren abhängt, kann man nicht behaupten, dass eine andere lebensweise als unsere moderne gesellschaft autmatisch besser wäre.
Hier muss ich widersprechen. Ich weiß nicht, ob wir wirklich so "fortgeschritten" sind. Ja, fort geschritten schon, fort von der Natur, fort von natürlicher Lebensweise. Ob das auf die Dauer bekömmlich für den Menschen ist, ist noch die Frage. Nur ein Beispiel: Wenn wir Telepathie können, brauchen wir kein Telefon mehr.
> 6. ich gebe dir absolut recht und ich sehe es genauso, dass mensche nur a dem arbeiten sollten, was sie auch interessiert, ich denke z.b. die meisten wissenschaftler, mediziner etc.. also höhergebildeten personen arbeien schon überwiegend aus der motivaton etwas zu verbessern und nicht nur des geldes wegen (gerade wissenschaft).
> von betriebswirtschaftlern, bankern etc würde ich das wiederum nicht behaupten.
> das problem ist, dass die meisten menschen gar nicht arbeiten würden, wenn sie es nicht müssten.
>
> als lösung wäre vorzuschlagen, dass wie bis her höhere tätigkeiten gut bezahlt werden,
> tätigkeit überhapt besser bezahlt wird als arbeitslosigkeit, um einen anreiz zu geben,
> aber nichtarbeit gut genug finanziert wird, um sozial abgesichert leben zu können.
>
> fakt ist, das es nie mehr arbeit für alle geben wird, im gegenteil wird arbeit immer weniger,
> da maschinen und computer weitaus höhere produktivität haben.
>
> 7. zufriedene arbeitslose ist das schlüsselwort, dass eine gesellschaft aufwertet und viele negative faktoren begrenzt, da kriminalität, unzufriedenheit, perspektivlosigkeit hauptsächlich durch die faktoren der bisherigen ansichten und finazierungen von arbeitslosgkeit hervorgerufen werden :
> - zu wenig geld für einen angemessenen lebensstandard
> - das einreden von einer schuld der arbeitslosen an ihrer abreitslosigkeit
> - geringer bildungsstand
> ...
>
> 8. zufriedene arbeitslose kann man in unserem system kaum schaffen, da diese finanziert werden müssten, das problem ist, dass die masse an geld (tauschmittel) in die hände von immer wenigernen fliesst (oberschicht) und der rest mit verhältnismässig weniger auskommen muss,
> die einziege logische lösug ist, neben dem mindeststandard (sozieles netz) auch einen oberstandard an vermögen feszlegen, welches nicht überschritten wird,
> dieses würde gleichzeitig ausbeutung und korruption einschränken, da niemand reicher als
> der festgelegen reichtum werden kann.
> wichtig bei einem solchen system ist natürlich die soziale eingliederung von aussenseitern
> und randgruppen damit sich dort keine unzufriedenheit, bzw. abgrenzung bildet.
> ebenso ist darauf zu achten, dass keine grosse verschuldung stattfinden kann.
Das sind echt gute Vorschläge! Ich arbeite z.B. auch nicht sehr viel, bin aber zufrieden. Und ich habe nichts gegen Randgruppen, im Gegenteil. Sie sind das Salz in der Suppe. ;-)
> 9. dieses wird sich leider niemals durchsetzen lassen, da selbst zu viele menschen aus den mittleren oder unteren schichten mit den träumen vom uneingeschränkten reichtum vergiftet sind udn sich diese niemals nehmen lassen würden, d.h. sie leben lieber ein leben in einer illusion des möglichen reichtums, anstatt davon loszulassen um eine bessere gesellschaft für alle zu haben, deren reichtum allerdings begrenzt ist und niemand der "reichste" sein kann. das hat mit dem menschlichem egoismus zu tun, oder ist einfach dummheit.
> jeder der den stand des maximalen reichtums erlangt hat, der bräuchte nicht mehr zu arbeiten, klar, er kann ja nichts mehr verdienen. das wäre aber nicht shlimm da genug andere da sind um an seine position zu gelangen.
>
> 10.in meinen augen ist die momentan beste alternative lebensführung die arbeitslosigekeit, man hat einen gewissen sozialen standard mit grundelegenden absicherungen und kann frei über seine zeit verfügen.
> es erfordet einige einschränkung, ermöglicht aber trotz allem ein einigermassen gutes leben, sofern man gelernt hat, mit geld umeghen zu können udn nicht alles zur persönliche befriedigung verjubelt.
> dazu kommt dann noch die sichtweise, dass man sich nicht schämen muss oder
> sich schuldig fühlen muss, ich verweise hier auf "die glücklichen arbeitslosen".
Naja, gut. Aber manchmal möchte man doch etwas tun? Ich auf jeden Fall. Es muss dabei nicht immer um Geld gehen, aber etwas Geld für seine Arbeit zu bekommen, tut auch gut, so wie es jetzt noch ist, jedenfalls. Ich bin dabei ja auch noch spendabel und will nicht immer mehr. Genug ist genug. :)
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