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unpersönliche Spiritualität
erwinio schrieb am 20. Juli 2005 um 18:44 Uhr (453x gelesen):

Hallo Irene,
ich hatte ja früher oft darüber geschrieben, dass Spritualität und Esoterik in erster Linie ein enormes Marktfeld mit unzähligen Nachfragern und unüberschaubaren Anbietern ist. Ich regte mich immer auf über diese "Konsum-Spiritualität", in der man sich "Module" aus allen Lehren zieht, die einem gerade zusagen. Was mir unangenehm ist, das verwerfe ich, was mir schmeichelt, das sei mir Wahrheit...

Heute rege ich mich fast nicht mehr auf; denn heute habe ich für mich erkannt, dass dies eine der Eigenschaften einer "persönlichen" Spiritualität ist. Alles, was auf unser Ich gewirkt hat in unserem Leben, fliesst in dieses angeblich persönliche ein. Es ist aber nicht persönlich, es kommt zum grössten Teil von aussen.

Jahrelang habe ich in dieser Spiritualität gesucht; Antworten kriegte ich nicht - nur die Fragen wurden grösser.

Dann habe ich eines Tages die Erfahrung der unpersönlichen Spiritualität gemacht. Nur für Augenblicke; aber die "Antworten" die uns da zufliessen können, sind mehr als unser Verstand erfassen und aufnehmen kann. Auf einmal ist die Welt erklärt, entschlüsselt. Aber keine Deiner Fragen könnte ich beantworten. Du bist auf einmal die Welt, es gibt keine Fragen mehr. Ein überwältigendes Aha!. Dieses "Loslassen", das in Esoterik-Kreisen so gerne verwendet wird; verwenden wir es konsequent, kann es uns tatsächlich helfen, alle diese Lehren über Bord zu werfen und so frei zu werden für eine Spiritualität, bei der unser Ich sich willenlos zurückzieht und aus der Ferne beobachtet, wie es das Trennende war, die Welt und mein "Selbst" aber eigentlich vereint sind. Das Paradoxe: Ich kann diesen Zustand nicht wollen, denn sobald ich will, will mein ICH. Und wenn das ICH will, steht es im Vordergrund.

Was dem ICH bleibt nach dieser Erfahrung: Eine wundervolle Erinnerung in der keine Fragen mehr bestehen, nichts mehr getrennt ist und alles begründet wie auch grundlos ist. Es, das ICH, hat sich für einen Moment aufgegeben und was es dadurch gewonnen hat, hätte es nie durch Denken, Fühlen oder Handeln erreicht. Im Licht dieser Erkenntnis verblassen alle Lehren und vielleicht muss man sogar herzhaft lachen, weil der Schlüssel so nahe war und man doch so lange und so fern gesucht hat;-)

Noch eins: So etwas wie Liebe besteht auch im Unpersönlichen. Und wie!

So hoffe ich stets, dass sich mein Ich irgendwann wieder zurückziehen möge. Und gleichzeitig versuche ich nicht mehr zu hoffen, um das Ich nicht noch zu fördern;-)


Mit diesen Worten verabschiede ich mich in die Sommerpause.

Ich wünsche Euch allen eine lehrreiche Zeit ,

Erwinio




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