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re[3]: familien problem

maus schrieb am 14. Juli 2005 um 21:31 Uhr (512x gelesen):

> Was genau hat dir in der Gesprächstherapie denn geholfen, bestimmte Einsichten?

meine therapeutin hat mir sehr geholfen, indem sie mich *durch gezielte zum nachdenken anregende fragen, wie auch sonst, grins* zu der einsicht gebracht hat, das das, was ich bei meinen eltern durchgemacht habe, auch in meinem jetzigen leben (also arbeit, freunde, tralala) vorherrschend ist. soll heißen, ich habe mich auf arbeit etc auch so "rumschubsen" lassen, wie von meinen eltern...es ist mir nur nie aufgefallen, weil es für mich ja völlig andere situationen waren...und ich habe mich selbst schlecht gemacht ohne ende und hab mir überhaupt nichts zugetraut. und hab dabei immer gedacht, es wäre alles in bester ordnung, dass müßte so sein... sie hat mir eben einfach nur durchs reden bewußt gemacht, dass ich da ganz schön aufm holzweg war...



> Und wie hast du dann geschafft dies im Alltag und vor allem mit deinen Eltern "durch zusetzen"?

naja, der weg war und ist immernoch schon ziemlich seltsam...so kommts mir zumindest vor... ich habe angefangen, mich selbst zu "beobachten", also in mich hineinzuhorchen, was welche situation in mir auslöst...hm, wie erkläre ich das am besten?
ein beispiel: bin auf arbeit und erstelle grad ein protokoll am pc, da kommt ein ingenieur an *der mir in dem fall weisungsbefugt war* und erzählt mir, das ich das ja so nicht schreiben könne. er versteht das protokoll nicht und deswegen müßte ich das ändern und zwar so, wie er es für richtig hält.
->meine erste reaktion war: ich ändere das protokoll nach seinen wünschen *obwohl es blödsinn ist*. nach 8 stunden arbeit ging ich mit magengrummeln nach hause, weil ich mich über ihn aufregte...
dann habe ich angefangen, darüber nachzudenken...warum bin ich sauer auf ihn? ich fand heraus, dass ich gar nicht sauer auf ihn war, sondern auf mich selbst, weil ich nicht gesagt hatte, das ich das protokoll nicht ändern würde.*es entspricht den standarts und ist klar verständlich*
es kam wieder zu solch einer situation *mit dem selben ingenieur* und da hab ich die kurve schneller gekriegt, ich hab zwar immernoch nicht meinem mund aufgemacht, aber ich hatte nach 5 minuten schon rausgefunden, was mich störte...und dann hab ich in gedanken durchgespielt, was ich am liebsten gemacht/gesagt hätte.
und ein paar tage später war da plötzlich wieder die selbe situation mit demselben ingenieur...und da hab ich dann gesagt, das das protokoll so ok ist und das ich es nicht ändern werde...seitdem akzeptiert er ohne probleme meine protokolle...*grins*

bei meinen eltern war es so, das ich mich mit ihnen hingesetzt hab und es in einer katastrophe endete. ich bekam nicht das raus, was ich sagen wollte und konnte ihnen in keiner art und weise klarmachen, warum ich sie vor die vollendete tatsache stellte, das ich nicht mehr als aushilfe bei ihnen agieren würde...
ich war alles in allem sehr nüchtern und kalt, habe ihnen meinen entschluss vor den kopf geknallt und hab sie nach ner stunde in ihrem schockzustand *das war es nämlich für sie* zurückgelassen, nachdem ich mir angehört habe, das ich sie im stich lassen würde und wie undankbar ich wäre....blablabla
eine woche später habe ich dann wieder das gespräch gesucht und diesmal lief es besser.ich hab zwar nur geheult, aber seitdem verstehen sie mich besser, weil ich ihnen erzählt habe, wie ich die ganzen letzten jahre empfunden habe.
ich hatte es ihnen zwar schon 1000mal versucht zu verstehen zu geben und bin über die jahre hinweg immer wieder ausgerastet und habe ihnen gesagt, das ich das nicht will und ich mir mien leben anders vorstelle, aber sie haben es nicht gerafft, weil sie es nicht hören wollten. bis ich sie eben durch den schock und das nachfolgende gespräch praktisch "gezwungen" habe, mir mal wirlklich zuzuhören...und nicht nur so zu tun als ob.

weiß net, ob dir meine schilderung was bringt, aber ich kann mich im moment leider nicht so klar ausdrücken, wie ich gerne möchte...
aber wenn du bezüglich meiner antwort oder so hast, nur zu...
liebe grüße, maus

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