C.G. Jung war der erste Psychologe, der in den Traumsymbolen mehr sah als nur sexuelle Bedürfnisse oder Phantasien. Seine Theorien über die Bewußtseinsstruktur kam schon sehr nahe an die "Wirklichkeit". Um sich selbst verstehen zu können, ist es notwendig seine eigenen Träume zu deuten und sie auch ernst zu nehmen. Der erste Schritt besteht darin, seinen eigenen Schatten (das Unbewußte) kennenzulernen. Alles das, was man verdrängt hat und im "Keller" der Seele verborgen hat. Der zweite Schritt besteht darin den fehlenden Teil der eigenen Seele (Anima oder Animus, meist in Symbolen wie Prinz und Prinzessin) zu suchen, um als ganzheitlicher Mensch seinen fehlenden Teil zu erringen. Der dritte und wichtigste Schritt besteht aber darin, vom irdischen Selbst zum höheren Selbst zu gelangen. Denn wir sind nun mal nicht nur Körper, Gefühle, Gedanken, sondern wir sind vorallem berufen unseren göttlichen Funken, den wir als Kinder Gottes in uns tragen, zu entfachen. Unser höheres Selbst zu erwecken! Doch haben wir das alles im Laufe der Äonen vergessen und wir identifizieren uns in erster Linie nur mit unserem sterblichen Körper. Wir träumen und erfahren tagtäglich, daß wir hier auf der Erde leben, aufwachsen, heiraten, Kinder bekommen, leiden und wieder sterben. Wem es aber gelingt aus diesem Lebenstraum zu erwachen und seine irdischen Fesseln abzustreifen, der wird ein Jivan Mukta (befreite Seele) genannt.
In unserem Streben unser "Gotteskind sein" zu verwirklichen suchen wir Vorbilder, Ideale die uns auf diesem Weg führen und begleiten sollen. Heilige Menschen und, als vollkommenste Offenbarung göttlicher Liebe, Jesus als Sohn Gottes, sind uns Wegbereiter und Hilfe. Viele Menschen glauben aber, wenn Sie Stimmen hören, oder ein von ihnen erwählter "Meister" zu ihnen spricht, daß sie schon Kontakt zum höheren Selbst erlangt haben. Sie wollen nicht wahrhaben, daß sie auch betrogen werden können, daß auch negative Geistwesen aus der Astralsphäre versuchen ihr Vertrauen zu gewinnen, indem sie von "höheren Wirklichkeiten" berichten. Manche Menschen, die mediale Fähigkeiten haben, können auf diese Art und Weise "umsessen" bzw. "besessen" werden. Ist die Aura einmal geöffnet können jenseitige Einflüsse ungehindert auf das Medium (Channel) einwirken. Hat so ein Mensch außerdem noch eine labile Psyche ist ein Zurück in den normalen Alltag kaum mehr möglich. Er ist Kräften ausgeliefert, die er nicht mehr kontrollieren kann (Die Geister, die er rief, wird er nicht mehr los).
Menschen, die über die Grenze ihrer eigenen Aura hinausgelangen sind fähig die Träume anderer Wesen wahrzunehmen (Einblick in die Astralwelt). Sie gelangen auf eine Astralebene und nehmen bewußt die dort vorhandenen Landschaften und Wesen wahr. Diese astrale Landschaft wird von allen Wesenheiten, die auf dieser Ebene leben, geformt und verändert. Viele Wesen, die denselben Traum träumen, schaffen sich so ihre eigene Welt (= Umwelt). Nebenbei angemerkt, auch wenn wir alle gemeinsam an einem Traum arbeiten würden z.B. an einer friedlicheren Welt, könnte dieser gemeinsame Wunsch durch die vereinte Kraft und den Willen auch Wirklichkeit werden.
Aber zurückkehrend zu oben begonnenen Gedanken. Wenn es einem Wesen
gelingt aus diesem astralen Traum zu erwachen, so findet er sich auf der
kausalen Ebene (Ideen-Ebene) wieder. Wenn diese letzte Hülle abgelegt
wird, so ist die Seele frei und in Gott erwacht.
Der Weg der Meditation (Kriya-Yoga) führt
zur Befreiung. Das Ziel ist SAT - CHIT - ANANDA (Sein - Bewußtheit
- Glückseligkeit). Das Bewußtsein ist verdunkelt und muß
durchlichtet werden. Dies ist nur möglich durch die Liebe (= göttliches
Licht). Eine Läuterung der Hüllen ist absolut notwendig, um auf
dem Weg der Meditation fortzuschreiten.
Ein Traum, den ich hatte, kann dies verdeutlichen: "Paramahansa
Yogananda spricht zu einem Jünger und erklärt ihm, daß
er viele Menschen von ihren Anhänglichkeiten "freikauft", d.h. er
übernimmt einen Teil des astralen Karma (wenn
ein Meister für seine Schüler schlechte Samskaras übernimmt, müssen die
Folgen der negativen Taten nicht abgetragen werden).
Erst wenn jedes Gefühl von Anhänglichkeit verschwunden und man
fest entschlossen ist nur noch Gott - den einzig wahren Freund - zu suchen,
ist man bereit für die geistige Führung.
Yogananda läßt die Jünger wachsen, bis sie reif geworden
sind mit ihm gemeinsam den geistigen Weg zu
gehen.
Da hat der Jünger im Traum die Vision, wie er in
ein Boot einsteigt, in dem auch Paramahansa Yogananda sitzt. Yogananda
erklärt dann dem Jünger, daß er nur dann mit ihm mitkommen
kann, wenn er sich innerlich bereits gereinigt und geläutert habe,
ansonsten würden sie mit dem Boot kentern. Paramahansa Yogananda
führt jeden, der sich ernstlich nach Befreiung sehnt in seinem Boot
sicher über das Meer des Samsara (Kette der Wiedergeburten) ans andere Ufer."
Und so bleibt mir nur zu sagen, daß wir nie unsere Träume als Schäume verdrängen, verleugnen oder unterdrücken sollten, denn sie sind ein wichtiger Teil unsres Lebens - Daseins. Sie sind unsere Helfer nicht nur um uns selbst besser zu verstehen, sondern um auch unsere Hoffnungen Wirklichkeit werden zu lassen.
© Urheberrecht und copyright by Sundara,
Wien 1992
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