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re: Sind „Hirntote“ gar nicht tot?

Lilly64 * schrieb am 9. Mai 2009 um 18:01 Uhr (2005x gelesen):

Hi Anemone!
Also ich denke, das die sogenannten Hirntoten noch nicht tot sind, weil 97% des Körpers ja noch leben, funktionieren.
Der Hirntod ist zeigt an, daß der "point of no return" im Sterben erreicht ist. Er ist also eine Phase im Sterbeprozeß und damit eine Phase im Leben.Deine Frage läuft letztendlich darauf hinaus: Ist ein Hirntoter ein Toter mit noch erhaltenen Körperfunktionen, oder ist er ein Lebender - 97 Prozent seines Körpers leben ja noch - ohne Hirnfunktion?
Wir können diese Frage praktisch angehen und uns fragen: Sehen wir beim Hirntoten Zeichen des Todes: vollkommene Reaktionslosigkeit, Muskelstarre oder Leichenflecken? Nichts davon sehen wir. Aber wir können beim Hirntoten eine ganze Reihe von Phänomenen beobachten, die wir nur vom Lebenden her kennen: Sein Herz schlägt, er hat einen Stoffwechsel, er macht spontane Bewegungen (das sogenannte Lazarus-Zeichen), er reagiert auf Schmerzreize mit massivem Blutdruckanstieg (zum Beispiel bei der Organentnahme), und eine Hirntote kann ein werdendes Kind ernähren, eventuell austragen.
Das sind sehr viele Zeichen, die für Leben sprechen. Bei der intensivmedizinischen Betreuung von Hirntoten bemüht man sich ja mit großem Einsatz um die Aufrechterhaltung von "Vitalfunktionen" (lebenserhaltende Funktionen) - und dies bei einer "Leiche", bei einem quasi "Scheinlebenden".

Man sollte eine ehrliche Position einnehmen und feststellen: Ob ein Hirntoter lebt oder nicht, können wir nicht als Ergebnis naturwissenschaftlicher Methoden wissen. Dieses grundsätzliche Unwissen läßt sich nicht durch Hirnstromuntersuchungen oder Messungen des Reflexverhaltens in Wissen überführen. Hier gibt es nichts zu messen und nichts zu registrieren, was uns eine sichere Antwort auf die Frage erlaubt: tot oder lebendig. Denn hier handelt es sich um eine anthropologische Frage. Es geht um die Frage: Was ist der Mensch?

Akzeptieren wir eine Antwort, die lautet: Der Mensch ist sein Gehirn, dann wäre der Mensch in der Tat tot, wenn sein Gehirn tot ist.

Der Preis dafür wäre freilich die Aufgabe unseres bisherigen Menschenbildes. Der Mensch würde dann nur noch, ähnlich einer Maschine, nach Organfunktionen bewertet. Die ganzheitliche Betrachtung des Menschen, der mehr ist als nur die Summe funktionierender Organe, würde restlos geopfert.

Alles in Allem ist deine Frage nicht so ganz einfach zu beantworten, wie Du siehst Anemone habe ich mir dazu auch schon sehr viele Gedanke gemacht.
Darf ich Dir zum Schluss mal die Frage stellen, wieso Du dich derzeit mit dieser Thematik auseinandersetzt?

Liebe Grüße von Lilly







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Beitrag zuletzt bearbeitet: 9.5.2009 20:03

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