re: Resonanzgesetz
Golem2 * schrieb am
15. August 2008 um 16:09 Uhr (1598x gelesen):
Wenn zwei Menschen von gleicher Bildung eine angenehme Stunde im gespräch verbringen wollen, fangen sie an, indem sie gemeinsame Sympathien entdecken, womit Kontakt entsteht, aber stärker werden die Strömungen, wenn gemeinsame Antipathien aufgespürt werden. Merkt man nun, wenn es hier und da hakt, dann schweigt man, oder weicht aus. Lobt der eine zufällig den Feind des anderen, stellt sich Mißstimmung, beklemmung ein, aber aus Höflichkeit tut der Beklommene so, als stimme er zu, schweigt, doer wechselt seitwärts aus. Stoßen zwei entgegengesetzte Meinungen zusammen, kann es zu Zank und Streit kommen, falls nicht beide so genußsüchtig sind, dass sie ihre Meinungen aufgeben, um das Zusammensein mit einem Menschen zu genießen. "Meinungen austauschen" ist nur eine redensart, denn keiner tauscht seine Meinung mit der eines anderen aus. Nun, auf diese Weise können zwei kluge Menschen viele Stunden lang zusammensitzen und miteinander spielen; wenn sie sich trennen, sind sie aus dem anderen nicht schlauer geworden, als sie es am Anfang waren, und haben einander nicht verstanden. Es gibt nicht zwei Menschen die einander verstehen und deshalb ist die Welt so voller Mißverständnissen und Lügen. Im Grunde genommen redet jeder mit sich selbst und über sich selbst.
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