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re[6]: Größe des Universums
dere * schrieb am 16. März 2007 um 14:30 Uhr (1051x gelesen):

Hallo,
ein interessanter Link.
Meiner Meinung nach ist die Theorie von Susskind ein sehr vernünftiger Ansatz. Verständlich, dass die Kritik von beiden Richtungen kommt. Der Klerus hält die Theorie nicht für ausreichend religionskompatibel,- offenbar weil ihr Chef dadurch als "Erster Weltenbeweger" nochmehr "arbeitslos" werden könnte.
Und Slobin unterstellt Unwissenschaftlichkeit, weil sie sich nicht frei nach Popper falsifizieren lassen.
Im Gegensatz dazu lasse sich seine kosmologische Evolutions-Version z.B. durch die Neutronensterne, sehr wohl falsifizieren (was aber, wohl nicht zu Unrecht, bezweifelt wird). Nach Smolins Theorie (die auch in seinem Buch "Warum gibt es die Welt" nachlesbar ist) werden ja durch Schwarze Löcher "Babyuniversen" gezeugt, die dann einem darwinschen Selektionsprozess unterworfen sind. Dabei ändern sich die physikalischen Parameter immer nur um eine Winzigkeit.
Da in seinem Modell immer wieder neue Raumzeiten im Schwarzen Loch entstehen, wäre es paradox, dass zwischen alten und neuen "Raumzeiten" eine Kommunikation entstehen könnte (die aber notwendig wäre, damit mittels Neutronensterne Information zur möglichen Falsifizierung fließt).

Slobins kosmologisches Modell halte ich auch deshalb nicht für stimmig, weil es in der Sache ein sehr lineares Modell einer einzelnen Kette ist, die sich durch einen übergeordneten Entwicklungsprozess in eine bestimmte Richtung bewegt. Das würde bedeuten, dass innerhalb einer bestimmten, (übergeordneten) Phase auf jedem Evolutionsschritt immer nur ein Exemplar existiert. So eine Auffassung berücksichtigt nach meiner Meinung nach nicht die in jeder Richtung exstierende Universalität des Seins.
Eine hermetische Philosophie fordert vielmehr, dass zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine unendliche Menge von Raumzeiten (sprich Universen) existiert. Evolution existiert deshalb nur als Prozess innerhalb einer jeden Raumzeit. Schwarze Löcher sind dagegen, ebenso wie Urknallprozesse Phasen bzw. "Eckwerte" einer Energieumwandlung.
Es entsteht so ebenfalls jeweils ein komplexes eigenes, relativ unabhängiges physikalisches System mit eigenen Naturgesetzen. Nicht in kleinen Schritten, wie es Slobin fordert, sonderen sprunghaft in ganzen Qualitätsebenen (z.B. in einem 10 hoch 60 Hierarchiefaktor in Raum und Zeit).
Susskind hat m.M. nach also konzeptionell völlig recht. Paradoxerweise fordert dies gerade die Philosophie, auch wenn Susskind sie in der Polemik als zweitrangig behandelt.
Schön, dass die Gruppe der Multiversentheorien nunmehr auch ein "Wappentier" (Martin Rees Hund) bekommen hat, dann ist Schrödigers Katze nicht mehr so allein im als metaphysisch verschrienen virtuellen Dschungel der physikalischen Konzepte..

Noch was. Slobin selbst schreibt in seinem Buch, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Welt so ist wie sie ist (also offenbar lebend) nur 1 : 10 hoch 129 beträgt. Das wäre aber nur dann kein Problem, wenn der "Wertevorrat" unendlich ist, dann spielt die Größe eines endlichen Teilers keine Rolle. Bei der Multiversentheorie wäre das der Fall, unabhängig davon, ob bei den Urknall-Energieumwandlungen der immaterielle Bereich (der das Chaos zur Struktur werden lässt) berücksichtigt wird oder nicht.
M.f.G.

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