endlich-unendlich
dere * schrieb am
23. Februar 2007 um 19:48 Uhr (982x gelesen):
Hallo,
die "Größe" des Universums hängt zwar nicht direkt, aber indirekt, sehr davon ab, welche Struktur ihr der Betrachter zubilligt. Noch im 19. Jahrhundert ging man von einer geradezu klassischen Unendlichkeit aus und der Astronom Lambert entwickelte kosmische Sternsysteme, die einfach mit zunehmender Hierarchie immer größer wurden. In der Einstein-Ära gab es dann einen Bruch,- die relativistischen Zusammenhänge der Raumzeit wurden entdeckt und später auch, dass diese Raumzeit während eines sehr heißen und dichten Urknalls entstanden ist.
Dieses immer weiter expandierende Gebilde konnte natürlich nicht mehr unendlich groß sein, so entstand die etwas kuriose Vorstellung von einem nur endlich großen, aber unbegrenzten Universum (weil die Kugeloberfläche ja keine Grenzen hat).
Meiner Meinung nach liegt das Problem darin, dass man aus irgendwelchen weltanschaulichen Gründen das so entstandene Urknall-Universum mit der "Welt als Ganzes" gleichsetzte und praktisch davon ausgeht, dass nur die Physik unseres so entstandenen Raumzeit-Systems existiert.
Wir können aber beim Bild einer wirklich unendlichen Realität bleiben, wenn wir alternativ davon ausgehen, dass es tatsächlich unendlich viele Urknall-Ereignisse (und damit eigenständige Raumzeiten) gibt (die Viele-Welten-Theorien).
Leider können wir diese anderen Urknalle/Universen nicht von uns aus beobachten und so gibt es ein Problem mit den "Grundfesten" unserer Physik, die nur das Beobachtbare als real anerkennt.
Ausgehend davon hat unsere Physik auch einen an c gebundenen "Ereignisshorizont" definiert, der zum Unendlichkeitsprinzip insofern in Widerspruch steht, dass er nur Ereignisse innerhalb dieses Kegels als wirkliche Ereignisse ansieht.
Die anderen Ereignisse außerhalb dieses Kegels sind deshalb für viele Physiker "verbotene Zone", in der sich nur die Esoterik und bestenfalls die Philosophie tummeln darf...
M.f.G.
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