Diming, Luftverschmutzung und Treibhausklima
Füchsin * schrieb am
26. Januar 2007 um 9:53 Uhr (998x gelesen):
Gestern im ORF, Universum: Die Gefahr des Diming durch Luftverschmutzung.
Ich wiederhole mal kurz den Inhalt, der brisant genug ist, hier hereingestellt zu werden.
Man hat mit Vergleichen von Messungen bis in die 40er, 50er Jahre zurück festgestellt, dass die Menge an Sonneneinstrahlung bis heute um 10-30% zurückgegangen ist. Die Welt wurde damit seit den 50er Jahren dunkler. In Europa und USA bewegen sich die Werte zwischen 16-22%, Russland/Asien 30%, in saubereren Gebieten ca. 10%. Gleichzeitig wurde es aber auch wärmer. Es geht nicht um Wärme, es geht um Licht. Das Phänomen wird engl. "Diming" genannt.
Man hat auch unabhängig von diesen Messungen bei anderen Messungen festgestellt, dass die Menge von Wasser, das in einer bestimmten Zeit verdunstet, zurückgeht, obwohl es wie gesagt eher wärmer wird als kälter. Man erklärt das so, dass eines der Parameter zur Verdunstung die Menge der Photonen sind, die auf die Oberfläche des Wassers aufschlagen.
Weniger Verdunstung aber bedeutet, dass die tieferen Schichten in den Ozeanen weniger Licht erhalten und vor allem, dass weniger Regen entsteht. Der subtropische Regengürtel wird sich vermutlich verlagern, der Golfstrom zusammenbrechen.
Die Verdunklung ergibt sich daraus, dass Aerosole, Abgase, SO², Russ u.a. Staub als Wolken aufsteigen - die Schmutzglocke, die sich über Regionen und Städte legt - und sich mit Wasser verbindet, welches aber sich dort nicht in größeren Tropfen, sondern feinkugelig sammelt und diese Wolken zu blendenden Spiegeln macht, welches das Licht von der Erde weg reflektiert. Selbst vom Weltraum aus sehen die Erdformationen unter der Atmosphäre nicht mehr klar aus, wie die ersten Austronauten noch filmen konnten, sondern die Konturen sehen schmierig, undeutlich aus. Trüb.
Warum wird es nicht kälter? Wegen dem Treibhauseffekt, durch CO². Man vermutet, dass die Temperatur binnen 100 Jahre um 6 Grad Celsius steigen wird, manche glauben weniger, manche mehr. Das bedeutet, dass die Urwälder auch am Amazonas in Flammen aufgehen wird und fruchtbare Gebiete verwüstet werden. Wenn Grönland (wie vorhersehbar) abschmilzt, werden nicht nur die Südseeinseln, die bereits jetzt untergehen, verloren gehen, sondern auch Gebiete wie die Niederlande oder London, und fast ganz Bangladesch (Meeresanstieg weltweit um 6 m). Die brennenden Wälder würden den CO²-Anstieg weiter anheizen, und steigt die Temperatur um 10 Grad an, brennen die Methangasvorkommen, die bislang im Schlick im Wasser vorkommen, mit unvorhersehbaren Folgen.
Die Luftverschmutzung lässt uns ersticken und kostet vielen das Leben. Doch andererseits schirmt sie das Licht ab und kühlt. Zu den Luftverschmutzern gehören auch die Abgase der Flugzeuge, deren Kondenzstreifen die Wolken mitbilden. Als bei 9/11 der Flugverkehr in den USA stillstand, normalisierte sich das Wetter binnen drei Tagen - d.h. die Aerosole, der Dreck mit den Abgasen kann sich relativ rasch verflüchtigen (im Gegensatz zum CO²). Die Temperatur zwischen Tag und Nacht war größer und es war tagsüber gleich um 1 Grad wärmer... (Derselbe messbare Effekt übrigens trat lokal ein, als man die Brennerautobahn in Tirol zwei Tage durch Demonstranten blockert hatte.) Das bringt die Wissenschaftler zur Befürchtung, dass sobald diese Schmutzglocke wegfallen sollte, die Menschen unmittelbar mit den Folgen der Erderwärmung konfrontiert würden, da der Staub bislang die Messungen geschönt hat. Da die Staubbelastung in Europa stagniert oder zurückgeht, wurde es auch umgehend wieder heißer. Der Temperaturanstieg im Rekordsommer vor 2, 3 Jahren in Frankreich kostete jedenfalls tausenden das Leben, und ständig brennen Wälder. Der CO² in der Luft hingegen würde, wenn wir sofort etwas tun, erst in 100 Jahren abklingen. Bislang steigt er aber an... (Die ständige Waldabholzung und Asphaltierung von Grünflächen trägt bestimmt mit dazu bei.)
Die Folgen der Abgase und des CO² treten weltweit auf. Der Luftstrom trägt den indischen Dreck weit in den Pazifik, der Dreck der nördlichen Halbkugel schlägt sich im suptropen-Gürtel nieder, verursacht da das Ausbleiben von Regen und den Anstieg der Hitze. Das würde die Austrocknung der Sahelzone seit eben dieser Zeit erklären, welches 1 Mio. Menschen bislang verhungern ließ und 10 Mio. Menschen die Existenzgrundlage genommen hat. Unser gesamtes Klima gerät durcheinander, dabei ist es seither nur 0,5-1 Grad heißer geworden aber nicht 6 Grad!
Dass die Sonne als Gestirn diesmal irgend etwas damit zu tun haben soll, wird von den meisten Forschern nicht angenommen, obwohl man auch da nachforscht.
Was ein 0,5-1 Grad Temperaturanstieg Anstieg bedeutet, sah man jüngst in einer anderen Universum-Dokumentation: Die Arktis schmilzt, die Eisbären sterben aus. Die Zahl der Karibus ging binnen 25 Jahren von 170 000 auf 110 000 zurück - warum? Es gab mehr Stechmücken und Parasiten, und im Winter scharen die Karibus die Schneedecke weg und fressen das Gras darunter. So aber taute der Schnee dauernd auf, vereist, die Karibus können das Eis nicht freitreten, nebenbei schnitten sie sich dabei in die Hufen und Beine. So überleben noch weniger. Viele andere Tiere sind abhängig von Temperatur bei Futter, Brut oder Lebensgewohnheiten. So das Planktonvorkommen und damit jede Menge Fische oder Wale. Die Natur kann sich nicht so rasch umstellen, eine Riesenwelle von Artensterben wird darum vorhergesagt, ein Artengenozid an Tieren und Pflanzen.
Sogar die CIA (!) hat Bush auf diese riesige Gefahr hinweisen müssen. Erfolgreich?
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Diskussionsverlauf:
- Diming, Luftverschmutzung und Treibhausklima ~ Füchsin * 26.01.2007 09:53 (13)