Ein Artikel von paranews.net:
Überlichtgeschwindigkeit ist möglich
03.11.2005
Mannheim / Deutschland - Das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim zeigt im Themenbereich Quantentheorie der Großen Sonderausstellung EINSTEIN BEGREIFEN ein Experiment, das von Prof. Günter Nimtz (Universität zu Köln) für dieses Projekt entwickelt wurde. Es ermöglicht zum ersten Mal, interaktiv und von jedem Besucher nachprüfbar, die Erzeugung von überlichtschnellen Signalen.
Prof. Nimtz führte schon 1995 einen Versuch vor, bei dem Mikrowellen eine Geschwindigkeit erreichten, welche die des Lichts um ein Mehrfaches überstieg. Die Wellen übertrugen dabei einen Ausschnitt aus Mozarts Sinfonie Nr. 40. Der in aller Welt diskutierte Versuch wurde von Prof. Nimtz und seinen Mitarbeitern stetig verbessert und führte dann zur Installation in EINSTEIN BEGREIFEN.
Hier strahlt ein Sender im Frequenzbereich 10 Gigahertz (3 cm Wellenlänge) Mikrowellen-Impulse von einigen Nanosekunden (= Milliardstel Sekunden) Dauer aus. Die Impulse treffen auf eine Barriere, die man durch einfaches Verschieben gegen eine andere austauschen kann. Beide Barrieren tragen vorn vier Plexiglas-Scheiben, eine Barriere weist 23 cm weiter hinten eine Aluminiumplatte auf. Die reflektierten Impulse werden empfangen und mit einem Oszilloskop analysiert, die zu- und abnehmende Energie als Kurve auf einem Bildschirm angezeigt.
Die Kurven enthüllen erstaunliche Tatsachen. Die Impulse werden an beiden Barrieren reflektiert, doch der Impuls, der nur auf vier Plexiglasscheiben trifft, erreicht den Empfänger ebenso schnell wie der, der auf die Barriere mit der Aluminiumplatte zuläuft. Und dieser Impuls bringt – das beweist die etwas höhere Kurve auf dem Monitor – mehr Energie mit. Die Kurve des zweiten Impulses zeigt also an, dass sich auf der Rückseite der Barriere etwas änderte. Wie gelangt aber die Information über die Änderung nach vorne? Für eine normale Informations-übertragung ist keine Zeit, denn selbst die gut anderthalb Nanosekunden, die eine Mikrowelle für den Weg von den vier Scheiben zur Alu-Platte und zurück benötigt, würden sich in den Kurven auf dem Bildschirm verraten.
"Unser Exponat ist ein quantenmechanischer Tunnel mit einem Berg aus photonischen Gittern", erklärt Professor Nimtz. "Die vier Scheiben bilden für den Mikrowellenimpuls einen Berg, die Scheiben mit der Alu-Platte dahinter einen höheren Berg. Entsprechend variiert der Anteil des Signals, der reflektiert wird. In welcher Zeit erfährt ein Signal an der Bergfront, wie hoch der Berg ist und welcher Anteil reflektiert werden muss? Das unbegreifliche Ergebnis: Sofort. Tunnel sind Räume ohne Zeit, und im Tunnel bewegt sich die Information unendlich schnell."
Bei solchen Resultaten stellt sich die Frage nach der Gültigkeit der Relativitäts-Theorie, die die Lichtgeschwindigkeit als absolutes Tempolimit festsetzt. Irrte sich Einstein? Prof. Nimtz: "Photonen, Elektronen und andere Teilchen sowie spezielle elektromagnetische Wellen, so genannte evaneszente Moden, können nach der Quantenmechanik Berge durchtunneln, ohne sich in ihnen aufzuhalten. Dieses phantastische Verhalten wurde in den letzten Jahren in mehreren Laboratorien bestätigt. Damit wird die relativistische Kausalität verletzt. Es wird aber nicht die allgemeine Kausalität verletzt, die nur fordert, dass die Wirkung der Ursache folgt."
Nach weiteren Angaben von Prof. Nimtz ist aber der Bau von Zeitmaschinen für Zeitreisen mit Menschen nicht möglich.
"Trotz der Verletzung der relativistischen Kausalität ist die Konstruktion von Zeitmaschinen unmöglich, wie wir gezeigt haben. Wir werden also nie die Lottozahlen vom nächsten Wochenende vorher wissen oder die Vergangenheit manipulieren können."
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