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Apropos "Abzocke"

Anath schrieb am 29. April 2004 um 20:44 Uhr (611x gelesen):

Ihr Lieben,
was die "Abzocke" und das Geld nehmen in esoterischen Kreisen angeht, da haben wir uns schon oft Gedanken gemacht, mein Mann - ihr kennt ihn, jorgaros, und ich.
Früher dachten wir: Spendenbasis - jeder gibt, was er kann - Ergebnis: den ganzen Tag gearbeitet - erhalten, von jemand, der NICHT arm war: ein kleines Blumensträußchen oder einen Zehnmarkschein. Plus!: nicht wertschätzen dessen, was getan wurde.
Was wir aber auch nicht wollten, war, die z.T. horrenden Preise von (damals, vor 15 Jahren) 250 DM pro Stunde nehmen.
Was haben wir getan? Die Energie kann man ja ohnehin nicht bezahlen, aber drauf gebracht, was wir - nach längerer Pause in diesem Bereich, was Aktvitäten nach außen angeht - tun können, hat uns unser Waschmaschinenmonteur: der hat nämlich für eine Garantieleistung, bei der NUR die Anfahrt zu zahlen war, 52 Euro verlangt.
Also denke ich, dass eine Vergütung, wie sie in Handwerkerkreisen - allein für die Zeit - üblich ist, ist für den Zeitaufwand gerechtfertigt (den ich allerdings nachweisen muss dem Kunden gegenüber - was der Handwerker nicht tut, der kann mir nämlich nicht erzählen, dass er für drei km eine Stunde braucht - und er ist berechtigt, angefangene Stunden voll abzurechnen).
Was Seminare angeht: die haben vor 20 Jahren schon das Wochenende 300 Mark gekostet - und das ist auch gerechtfertigt - es ist eine Menge Zeitaufwand, ein Seminar vorzubereitn, die Teilnehmer bekommen auch Mappen, in denen sie Zusammenfassungen mitnehmen können und man sitzt ein ganzes Wochenende da und erzählt den Menschen das, wofür sie gekommen sind. Hinterher ist es meist so, da man sich in einem Hotel trifft, ist der Abend mit unentgeltlichen Beratungen zugepflastert und wenn man dann für vier Std. zum Schlafen kommt, hat man Glück gehabt.
Wenn man jedoch - sagen wir mal, für ein Wochenende mehr als ein halbes Tausend Euro oder sogar in den Vier- bis fünfstelligen Bereich geht (alles schon gesehen - Erleuchtung in drei Tagen - Preis 10500,-DM) - DANN kann man wirklich von Abzocke sprechen. Aber bei 125._ Euro absolut nicht - das ist sehr günstig.
Das Vergüten einer Dienstleistung nach Zeit zählt für mich nicht unter Abzocke. (Und wenn einer gar nichts zahlen kann, dann kann man immer noch miteinander reden).
Aber solche Dienstleistungen nur dann für wertvoll zu halten, wenn sie nichts kosten, ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite - von der "Kundenseite" gesehen, wollen es alle umsonst, aber halten nur dann etwas von demjenigen, wenn er teuer ist.
Ich persönlich halte diejenigen, die einen Menschen z.T. tage- und Wochenlang auf Trab halten für ihre Probleme, und nicht bereit sind dafür einen Gegenwert, einen Ausgleich zu liefern (der sich nicht unbedingt in Geld aufrechnen lässt - aber bei einem ansonsten Unbekannten ist es das, was übrig bleibt), schlicht und ergreifend für Energievampire.
Liebe Grüße, Anath

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