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Die Insel der Klingonen
Senara schrieb am 28. Oktober 2005 um 21:54 Uhr (660x gelesen):

Den Traum, den ich letzte Nacht hatte, muss ich hier unbedingt loswerden, es ist einer von jenen Träumen, welche mich noch lange beschäftigen, nachdem ich sie geträumt habe. Was hat er zu bedeuten? ...
Ich bin 30 Jahre alt, weiblich, seit etwa zehn Jahren blind, lebe mit meinem Verlobten zusammen und arbeite in einem Call Center. Ich befasse mich leidenschaftlich mit Astronomie und Raumfahrt und bin auch ein supergrosser Star Trek-Fan, vor allem habe ich mich, was Star Trek betrifft, mit Kultur und Sprache der Klingonen befasst, einer sehr kriegerischen Rasse, was mich doch erstaunt, bin ich doch von grund auf ein friedlicher Mensch (smile) ...
Ich befinde mich momentan in einer sehr schwierigen Fase meines Lebens. Der Arbeitsweg, den ich täglich zurücklegen muss, ist sehr lang, was mich - und vor allem meinen zehnjährigen Führhund sehr ermüdet. Weil mein Hund diese Strapazen nicht mehr lange ertragen kann, werde ich ihn wohl bald in Pension geben müssen. Ausserdem stehe ich mit einem neuen Arbeitgeber in Kontakt, bei dem ich hoffentlich nächstes Jahr eine neue Stelle bekommen kann, die sich in meiner Nähe befindet. Ich bin da wohl in der engeren Wahl, weiss aber noch nicht, ob ich es schaffe. Doch nun zu meinem Traum:
Nachdem ich vor dem Einschlafen noch etwas aus "gullivers Reisen" gelesen hatte und ins Land der Träume übergegangen war, fand ich mich plötzlich am Strand einer einsamen Insel vor, wie es Gulliver auf seinen Reisen ergangen war. Ich fragte mich gerade, was für Wesen ich da vorfinden würde, als plötzlich eine Gruppe von Männern schreiend auf mich loskam, um mich anzugreifen. Sie sprachen laut auf mich ein, zu meiner Verwunderung auf Klingonisch. Mir wurde klar, dass ich da auf einer Insel gelandet war, die anscheinend von Klingonen bewohnt wurde, was mich doch einenteils freute, andererseits war mir doch etwas mulmig zumute, so allein, schwach und ohne Waffe einer so grossen Anzahl von Klingonen ausgeliefert, die nichts Gutes im Sinn hatten. Würde all das Klingonisch, das ich in den letzten Jahren gelernt hatte, ausreichen, um den Typen klar zu machen, dass es keinen Sinn mache, mich anzugreifen? Ich hatte keine Zeit, lange zu überlegen, denn der erste Klingone war schon da und hielt seinen Dolch auf mich gerichtet.
"Warum greift ihr mich an?", fragte ich. "Seht, ich bin eine kleine Terranerin und erst noch unbewaffnet. Ihr werdet euch bestimmt keine Ehre holen, wenn ihr mich tötet, oder?"
Ein Raunen ging durch die Menge, und der Klingone, der mich als erster erreicht hatte, liess seine Waffe sinken. Anscheinend war man darüber verwundert, dass ich Klingonisch gesprochen hatte, zwar wohl nicht ohne Akzent und Grammatikfehler, aber klingonisch, und dass ich etwas über die Bedeutung des Ehrencodex der Klingonen wusste.
"Wenn wir sie nicht töten, was machen wir dann mit ihr?", fragte einer der Klingonen. Ich war beleidigt, so ignoriert zu werden, verstand ich doch jedes Wort.
"Sie soll für uns arbeiten", schlug ein Anderer vor und wurde mit Beifall bestätigt.

Auf einmal stand ich auf einem Feld und arbeitete. Mit mir war ein Klingone, etwa in meinem Alter. Wir arbeiteten gemeinsam, und ich merkte, wie ich ihn immer cooler fand. Er wollte alles über mein Leben wissen und versprach, mir beim Üben für den KLCP-Test (Klingon language certification program) behilflich zu sein und mir auch klingonischen Kampfsport beizubringen. Von da an verbrachten wir viel Zeit miteinander und trainierten. Ich erzählte ihm auch oft von meiner Heimat, und er spürte ein Verlangen, mich da zu besuchen und alles anzuschauen.

Ich weiss nicht, wie lange ich auf dieser klingonischen Insel war, als ich mich plötzlich daran erinnerte, dass ich wieder bei meinem Arbeitgeber den Dienst antreten musste. Ich hatte mich mittlerweile eingelebt und bei den Klingonen meinen Respekt eingeholt. Ich hatte zwar nie ein Duell oder sonst irgendwelche Kämpfe schaffen müssen, aber man war beeindruckt, dass sich eine Terranerin auf einem Aussenposten des klingonischen Imperiums so gut integrieren und das Leben als Klingonin leben konnte. Vor allem meinen neuen Freund und Mentor hatte ich ins Herz geschlossen, und es schmerzte mich sehr, als ich ihm sagen musste, dass ich daheim wieder meinen Pflichten nachgehen müsse. Als ich sagte, ich würde daheim alles stehn lassen und hier ein neues Leben beginnen, tadelte er mich: "Du hast viel über Ehre gelernt und auch wie eine Klingonin gelebt. Findest du es ehrenhaft, einfach daheim fern zu bleiben? Du weisst ja, ein Klingone läuft vor seinen Schlachten nicht davon, und ausserdem, du wirst gebraucht." Wie recht er doch hatte. Wartete daheim nicht mein lieber Verlobter, und was war mit meinem treuen Blindenführhund Zeff? Mein Freund versprach, mich in meine Heimat zu begleiten, wollte er doch alles dort sehen. Er ging vor den Ältestenrat und bat um ein Schiff mit Proviant, damit wir den Ozean überqueren und meine Heimat erreichen konnten. Und bald darauf stachen wir auch schon in See. Die Klingonen verabschiedeten sich von mir, und mein Begleiter versprach, bald wieder zurück zu sein.

Plötzlich standen wir in einem unterirdischen Gang, der mich stark an ein S-Bahn-Gleis des Zürcher Hauptbahnhofes erinnerte. Wir gingen diesem Gang entlang, stiegen Treppen rauf und runter und kamen plötzlich vor einem Gitter an, hinter welchem mein lieber Zeff herumlief. Wer hatte meinen Hund hier gefangen gehalten? Ich machte mir plötzlich Vorwürfe, warum ich ihn nicht auf der klingonischen Insel schon gehabt hatte. Zusammen befreiten mein klingonischer Freund und ich den armen Hund, woraufhin der Klingone ihn neugierig beobachtete. Ich hatte auch plötzlich wieder alles bei mir, was zu meiner täglichen Ausrüstung gehört: Handy, Buchwurm (ein Gerät zum Lesen von E-Books in Blindenschrift), MP3-Player. Mein Begleiter war beeindruckt von all der Technologie, denn auf der Insel hatte man noch wie in alten Zeiten gelebt, ohne jegliche Technologie, aber damals war mir das egal gewesen, ich hatte keine Zeit gehabt, mich darum zu kümmern, ich hatte all das auch nicht im Geringsten vermisst. Nach einer gewissen Zeitsagte mein Begleiter, er müsse sich nun von mir verabschieden. Ich überlegte krampfhaft, wie ich mit ihm Kontakt halten könne, hatte man doch auf dieser Insel weder Handy noch E-Mail. Als ich es meinem Freund sagte, meinte er nur, er würde schon einen Weg finden, Kontakt mit mir aufzunehmen.

Auf einmal stand ich in meiner trauten Wohnung und hörte die Combox meines Handys ab. eine Nachricht war drauf, allerdings war ein solches Rauschen dabei, dass ich den Inhalt nur schwer verstehen konnte. Mein neuer Freund von der klingonischen Insel hatte mir diese Transmission zukommen lassen und gesagt, ich könne ihm ruhig eine E-Mail schreiben, er habe gewisse Beziehungen aufgebaut und könne hie und da auf das Internet zugreifen. Doch als er mir gerade seine E-Mail-Adresse geben wollte, lag ich wach im Bett, voller Trauer, einen Freund für immer und ewig verloren zu haben.
Beim Aufschreiben des Traums in mein Tagebuch habe ich mich über seine Bedeutung gefragt. Bedeutet die einsame Insel, dass ich vielleicht mal weg sollte und alles vergessen, um wieder Kraft zu tanken? Und warum greifen mich die Klingonen zuerst an? Sind das all meine Schwierigkeiten, die ich im Leben zu bestehen habe? Und der Klingone, der mein Freund wird? Repräsentiert er die Menschen, die ich um mich habe und die ich immer um Rat fragen kann? Aber warum soll es dann nicht sein, dass ich weiter Kontakt mit ihm habe? ... Mein lieber Hund, der hinter einem Gitter eingesperrt ist... Bedeutet es, dass es ihm nicht wohl ist, dass ihn die Arbeit anstrengt? ...

Ich bin Gespannt auf Rückmeldungen, denn dieser Traum war so realistisch, und alles war so klar, dass immer noch jedes Detail davon präsent ist...




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