re: das Schicksal
myrrhe * schrieb am
22. Dezember 2008 um 11:23 Uhr (1020x gelesen):
Hallo cassiopeia,
wenn du den Traum nicht wörtlich nimmst, sondern - wie deine Seele, dein Unterbewußtsein das ja auch tut - in Gefühle übersetzt: was würdest du dann dazu sagen?
Der gewaltsame Tod von Babies ist schrecklich. Schrecklich ist Mord sowieso, aber kleine Kinder, die noch nicht mal angefangen haben, richtig zu leben ... was geht dir dabei durch den Kopf?
"Das Schicksal ist so ungerecht! ich stehe daneben, schaue zu, kann nichts tun, kann nicht mal weg! ich fühle mich so ohnmächtig, bin so verzweifelt über dieses Schicksal! so gerne hätte ich es, wenn diese Kinder leben dürften! aber ich bin so hilflos, dem Schicksal gegenüber ..."
Wenn du jetzt an die Schicksalsfälle in deiner Familie denkst:
Hast du da nicht ähnliche Gefühle und Gedanken?
Ist dieser Traum nicht ein Ausdruck dessen, was du bei der Krankheit deiner Mutter und beim Tod deines Vaters empfunden hast und noch immer empfindest? Als dein Papa krank war und dann starb - hast du da nicht auch diese Hilflosigkeit, diese Ohnmacht gegenüber dem Schicksal beklagt? nichts tun zu können, zuschauen zu müssen? Ist es nicht so, daß das Schicksal "zugeschlagen", "erschlagen", "getötet" hat?
Es ist unwesentlich, ob ein Baby stirbt oder ein alter Mensch. Ein Tod, der Wechsel von Hier nach dort, macht uns Zurückbleibende immer sprachlos. Und auch wenn wir wissen, alles Aufbäumen nutzt nichts ... die Gefühle beklagen das Schicksal dennoch.
Es ist Teil der Trauerarbeit. Und jetzt kommt auch noch die "stille Zeit" ...
Ich wünsch dir für die kommenden Wochen ganz viel Licht und Kraft! und laß die Trauer und deine Gefühle zu. Sie gehören zu dir.
Alles Liebe,
myrrhe

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