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re[6]: Träume auch Visionen?
Golem * schrieb am 26. November 2007 um 11:02 Uhr (982x gelesen):

> Hi,
> ich beziehe ich mich auf folgende Träume:
> http://www.paranormal.de/traumdeutung/traumforum/view.php?nr=11833
>
> Zeitlich früher auftretende Visionen werden meiner Meinung nach deswegen ungenauer, weil in der Zwischenzeit Menschen vor Entscheidungen gestellt werden und mit jedem Punkt, mit dem sie sich gegen die Vorhersage entscheiden wird die Vorhersage ungenauer. Sie können sich gegen die Vorhersage entscheiden, weil die nie bindend ist und jeder Mensch einen freien Willen hat, der nur schwierig bis gar nicht berechnet werden kann. Deswegen ist das menschliche Leben auch nicht von Anfang an vorherbestimmt.
> Wir hatten vor einiger Zeit im Wissenschaftsforum (glaube ich) eine Diskussion dadrüber.
>
> Skeptiker

Hallo Skeptiker, das ist nicht einfach festzustellen. Ich möchte gleich vorweg sagen, dass alles was ich hier schreibe nur meine Meinung ist, eine Theorie also.

Was den Traum betrifft, den du hier verlinkt hast, müsste man erst einmal wissen wie er sich erfüllt hat, bzw. ob er sich erfüllt hat. Entweder habe ich das Gelesene unvollständig verstanden, oder du bist darauf nicht eingegangen. Du hattest zwei Träume, ob die Personen die du im Traum erlebt hast, wirklich sie selbst waren, oder nur Symbole für andere, fremde, die du nicht kennst, oder überhaupt nur Symbole, das weiß ich nicht.

Was deine Theorie betrifft, möchte ich einmal folgendes entgegen halten.

Du kannst die Logik des Wachzustandes, die sich auch im Laufe des Lebens entwickelt, oder erlernt wird, nicht mit der im Traumzustand vergleichen. Deshalb sollte man mit Zeitbegriffen in diesem Zusammenhang vorsichtig sein.

Ich sehe das so - und das kann ich nur in Beispielen erklären.

C. G. Jung schildert den Traum einer nicht mehr jungen Frau, die immer einsame Spaziergänge machte und davon träumte, überfallen zu werden. Was sie geträumt hatte, geschah auch eines Tages. Das war keine "selbsterfüllende Prophezeiung", denn wäre das so, müsste man der Frau enorme psychische Kräfte zugestehen, mit deren Hilfe sie unterbewusst einen Mann dazu veranlasst hätte, sie zu überfallen. Das wäre wohl weniger überzeugend anzunehmen, als die Theorie, sie habe ganz einfach von ihrer Zukunft geträumt. Jung hatte sie zwar aufgrund ihrer Träume gewarnt, aber meiner Meinung nach diese Logik auch nicht richtig verstanden. Wie dem auch sei, nehmen wir diesen Fall als Beispiel für nicht "Prophezeiungen".

Stell dir vor, die Frau hätte auf die Warnungen ihres Traumbewusstseins gehört und wäre dort nicht mehr hingegangen. Dann hätte sich der Traum nicht erfüllt und jeder Psychologe hätte ihr erklärt sie sei überspannt, habe sexuelle Zwänge, oder was weiß ich sonst noch. Sie hätte nie erfahren, dass sie tatsächlich in Gefahr war, diese Gefahr aber hatte abwenden können. Hier geht es auch um das was du sagst - den freien Willen.

Andererseits hätte es sein können, dass jemand anderer (eine Freundin der Frau etwa) diese Szene geträumt hätte. In diesem Fall stand fest, dass die Frau dort spazieren gehen würde, ebenso, dass ein Verbrecher dort auf sein Opfer lauern würde. Die träumende Person hätte aber vielleicht sich selbst als Opfer, oder als Täter im Traum erlebt und deshalb die Frau nicht gewarnt. Also wäre die Warnung weggefallen und die Frau hätte weiter ihre Runden gedreht und somit hätte sich der Traum auch erfüllen müssen.

Es hätte aber auch sein können, dass die träumende Person tatsächlich korrekt das Geschehen im Traum erlebte, aber erst an dem Tag, an dem die Frau schon unterwegs war. Dann hätte sich der Traum korrekt erfüllt, weil sie nicht die Möglichkeit gehabt hätte, ihre Freundin zu warnen.

Ich denke, das ist so ähnlich wie bei einem Schispringer. Wenn er oben steht, kann er sich noch überlegen, ob er springen will und einfach weggehen. Fährt er aber los, kommt er irgendwann an einen Punkt, wo er springen muss, ob er will, oder nicht, weil die Bewegung nicht mehr zu stoppen ist. Der freie Wille existiert zwar, aber sicher nicht in dem Ausmaß wie du zu glauben scheinst. Wir sind sehr vielen Zwängen unterworfen, sowohl psychischer, als auch physischer Natur.

Ich glaube, eine Voraussage im Traum ist entweder genau, weil man den Traum hat, wenn der Punkt erreicht ist, wo es keine Umkehr gibt - und das ist keine Frage der Zeit, sondern eine des Zeitpunktes - oder er erfüllt sich überhaupt nicht, weil der Zeipunkt noch nicht erreicht wurde, die Person daher eine andere Entscheidung treffen konnte, oder man träumt einfach nicht genauso wie ein Ereignis ablaufen wird, weil man dazu nicht fähig ist. Entweder, weil man die Leute nicht als die erkennt, die sie sind, weil man assoziiert, oder weil sich verschiedene Traumelemente vermischen.

So, das war jetzt vielleicht etwas viel auf einmal :)

Grüße

Golem


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