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Selbstheilung
yen xi * schrieb am 8. September 2008 um 14:17 Uhr (1304x gelesen):

Hallo, Hirnpups ;-)) Das ist ein sinnvoller Einwand. In ihrem Beitrag schreibt Aleera jedoch bereits: "Ich habe so vieles versucht [...] unzählige Therapien, Klinikaufenthalte [...]".

Ich stimme aus eigener Erfahrung damit überein, dass es bei gewissen tiefgreifenden Persönlichkeitsstörungen einerseits angebracht sein kann, den Zustand erst einmal als Teil des Ichs zu akzeptieren und als gegeben anzunehmen. Dann kann man andererseits immer wieder versuchen, sich neu zu orientieren und mühsam das zu beherrschen, was für andere Menschen normal ist. Im Erwachsenenalter kompensieren sich dann die Eigenschaften langsam, bis sie kaum noch erkennbar oder zumindest kontrollierbar sind.
Jedenfalls ist das möglich (wie gesagt, eigene Erfahrung).

Therapie bedeutet für mich "Heilung" bzw. "Weg zur Heilung". In diesem Sinne kann m.E. ein Therapeut nicht viel tun, denn es ist ja keine Krankheit, von der man da spricht und die man heilen kann, sondern ein von der Norm abweichender Weg der Persönlichkeitsentwicklung. Das lässt sich aber wie gesagt ausgleichen. Nicht aber unbedingt durch einen Therapeuten (wobei das mit der Körpertherapie, wie von Myrrhe vorgeschlagen, auch nicht schlecht klingt - nur weiß ich nicht, ob Ursachen aufzuwühlen der einzige Weg ist, um einen Ausgleich zu schaffen). Eine Person als freundschaftlicher Wegbegleiter hingegen, u.U. ein fortgeschrittener "Leidensgenosse", kann eine enorme Hilfe sein.

Aleera, an Dir "arbeiten" (Deine Gedanken und Wünsche und Ängste in ihrer Vielfältigkeit und Ursächlichkeit ergründen und später formen bzw. in bestimmte Richtungen lenken lernen) kannst Du zunächst besser im Wachzustand. Aber Du kannst auch auf Deine Träume achten. Sie können Dir viel über Dir verborgene Aspekte Deines Wesens verraten (auch hier wieder beispielsweise Ängste und Wünsche, aber auch sowas wie emotionale Verhaltensmuster).
Beginnst Du, Dir im körperlich schlafenden Zustand bewusst zu werden, kannst Du direkt auf bildliche Weise erfahren, "wie Du tickst". Denn was Du siehst, wird in erster Linie der Spiegel Deiner Selbst sein. Damit hast Du dann wieder ordentlich Material, mit dem Du im Wachbewusstsein arbeiten kannst. Zuweilen reicht eine Schlaferfahrung bzw. "außerkörperliche" Erfahrung aus, um wochenlang davon zu zehren und zum eigenen Fortschritt zu gewinnen. Es spricht vieles dafür, dass auch gezielt hilfreiche "Traum-Erfahrungen" von außen (Helfer) angeregt werden. Nur werden sie nicht immer so wahrgenommen, wie es wünschenswert wäre.

Alles in allem wäre der Vorschlag wohl eine Kombination aus (Wach-)Psychologie und alternativer (Traum-)Therapie (Träume und OBEs sind gar nicht so verschieden).
Ich würde sogar noch weitergehen und diesen Ansatz als Teil des Plans vom menschlichen Leben bezeichnen, der jedem (nicht nur denen, die sich als "anders" oder "bearbeitenswert" empfinden) einladend offen steht, weil er allein beschritten werden kann.
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Beitrag zuletzt bearbeitet: yen xi am 8.9.2008 16:33

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