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Re: Suche Erfahrungsaustausch

yen xi schrieb am 7. April 2005 um 12:52 Uhr (671x gelesen):

Hallo Mark,

Du hast Dir ja soweit schon alles weitgehend selber erklärt. In der ersten Traumsequenz gehst Du ins (Sonnen)Licht. Helles (im Gegensatz zu schummrigem, nicht wirklich erhellendem) Licht steht für Bewusstsein/Energie. Ich würde darauf tippen, dass Du auf diese Weise Deinen Zustand interpretiert hast, bei dem Du aus dem Unbewussten (normaler Traum) in das Bewusste (Richtung Klartraum) schreitest.
Auch Deinen U-Bahn-Traum würde ich erst einmal unter LD laufen lassen.
Mit dem Rauschen war bei mir Nachmittags eher selten. Wenn ich mich am späten Vormittag oder mittags hingelegt habe, war das aber eigentlich schon so gut wie vorprogrammiert. Ich habe mich über Jahre vor dem Zustand gedrückt, dagegen angekämpft, darunter unnötigerweise gelitten. Bis ich, informiert über das Phänomen und andere "Erlebnisse", die ich bereits hatte, das irgendwann einmal "absichtlich" eingeleitet habe. Das hat den Vorteil gebracht, dass ich wenigstens ein bisschen das Gefühl von Kontrolle hatte.
Was einem am meisten Angst macht, ist das Gefühl des Kontrollverlustes, dazu noch an etwas bis dahin Unbekanntes.
Meistens ist es eh schon zu spät, dagegen anzukämpfen, wenn man das Rauschen (& Co.) merkt. Dann denkt man, man sei wach und kann noch etwas tun, dabei steckt man mittendrin. Das ist doch aber nichts Schlimmes - Der Körper will schlafen und schaltet in seinen Stand-By-Modus. Wenn er sich ausgeruht hat oder irgendwelche leichten Anomalien im Körperprozess auftreten, fährt er augenblicklich wieder hoch. Da steckt keine Gefahr drin, sondern etwas absolut Natürliches, das jede Nacht mehrmals auftritt - mit dem Unterschied der geistigen Wahrnehmung des Vorgangs.
Der problemverursachende Punkt an der Sache ist das Bewusstsein, das nach innen gekehrt ist. Durch die Abschaltung der Informationseingabe über die Sinne werden einem die eigenen Fantasien (Träume) viel realer. Wenn Du Angst hast, richtet sich also augenblicklich Deine ganze gefühlte Umgebung nach Angst aus und schafft Gründe, Angst zu haben. Das kann sogar eine ganze Menge mehr sein, als die Angst vor Atemnot, ist aber genauso ungefährlich. Achte einmal beim einschlafen darauf, wie sich Dein Atem zunehmend abflacht. Der Körper benötigt im Stand-By-Modus eben weniger Sauerstoff, also wird auch die Atmung gedrosselt. Weil das normalerweise nicht bewusst miterlebt wird und wir eh schon ob des Zustands Angst haben, denken wir sofort, wir würden ersticken. Das ist eine sehr eindrucksvolle Illusion, die erst an Intensität verliert, wenn man die Angst unter Kontrolle bekommt. Übrigens: Wenn Du nach einer scheinbaren "Erstickungsattacke" beim Einschlafen Dich wachgerissen hast, achte zur Überprüfung auf Deine Atemfrequenz. Wenn Du wirklich nicht genügend Luft bekommen hättest, wäre die nämlich ungewöhnlich hoch und Dein Herz würde rasen. (Das kann höchstens der Fall sein wegen der Angst, ist es aber normal nicht.)

Kurz und bündig: Versuch´s noch einmal mit dem Nachmittagsschlaf. Du bist ja jetzt informiert und weisst, dass alles normal ist. Zwinge Dich zur Ruhe und dazu, nicht dagegen anzukämpfen, auch wenn Du denkst, Du könntest es noch verhindert. Beobachte Deinen Atem ganz ruhig... ein... aus... ein... nach einer Weile merkt Dein Bewusstsein, dass es dem Körper gut geht und es seine Aufmerksamkeit auf andere Gebiete lenken kann. Zum Beispiel auf einen Körperausstieg :)

Tschüss,
yen xi

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