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Re: ohne seele? Ich kannte das

Lucidus schrieb am 25. Dezember 2004 um 7:37 Uhr (564x gelesen):

Hey, da gibt es einige Möglichkeiten!
Ich war auch mal in der Situation, genau vor 5 Jahren.
Fühlte mich leer, glaubte an garnichts und die Welt schien irgendwie an mir vorbeizuziehen. Ich war schon soweit, dass ich andere Menschen als reine Biochemische Materie ansah. Gefühle waren für mich nur eine chemische Reaktion im Gehirn, die bestimmte Verhaltensweisen mit sich ziehen. Und wenn jemand stirbt, dann gibt´s ihn nicht mehr, nur tote Materie. Das schlimme war, ich nahm mich selbst auch so war, was bei mir eine Art Abwehrhaltung der Welt gegenüber auslöste. Die Tatsache, dass es mit dem Tod vorbei sei, machte für mich die Welt einfach zu einem "Großen Unsinn" War ich unglücklich? - Da ich Gefühle als "Chemie" betrachtete war auch dieses Unglücklichsein nur ein chemischer vorgang und ich "degradierte" (oder: entwertete) es wie alle anderen Gefühle auch, was irgendwann dazu führte, dass ich bald nicht mehr in der Lage war mich richtig zu freuen zu trauern oder unglücklich zu sein. Das mit den Gefühlen wurde zur halben Sache.
Nun ja, dann bekam ich zufällig das Buch "Der zweite Körper" von Robert A. Monroe in die Hand. Das Buch brachte mich auf eine neue Idee: "Was wenn du gar nichts weisst was abgeht? Was wenn die Theorie mit dem "rein Biochemischen Menschen ohne Seele" gar nicht stimmt? es könnte doch ganz anderst sein!" Das half mir ein wenig, doch es war nicht ausschlaggebend und ehrlich gesagt, fühlte ich mich nicht viel besser.
Doch dann kam eine Sache, ein Wunsch, den ich schon seit langem hatte. - Ich wollte schon immer mal nach Amerika.
Ein ganzes Jahr machte ich verschiede Jobs um meinen Kontostand aufzupeppeln. Und nach einem Jahr war es soweit. Ich machte mich los. Allein. Und zum ersten mal seit langem kam echte Freude bei mir auf. Dort angekommen wurde ich meiner Gastfamilie zugeteilt. Es gab jeden Tag irgendwelche Aktivitäten. Es wurde nie langeweilig. Wie auch, ich war in Los Angeles.
Ich lebte langsam auf, hatte keine Zeit mehr, um mir irgendwelche "unnötigen" Gedanken zusammen zu reimen.
Ein neues Motto schlich sich in mein Hirn rein: "Denke nicht, lebe!" Nach einem Monat Ami - Kur :-) war ich wieder ganz lebendig. Meine Gefühle wurden positiver, wie auch meine Stimmung. Das liegt daran, dass die Amis so ansteckend positiv sind.
Ich war wieder da, und es war alles besser als zuvor, ich bekam Strahlende augen und fühlte mich zufrieden und gut, vor allem, sehr lebendig.
Hab mir nie erträumt, dass man sich in so kurzer Zeit so heftig ändern kann. Ich werde diesen einen Monat nie vergessen, er war der schönste in meinem Leben.
Zurück in Deutschland als "neuer Mensch" fing ich an Sport zu machen, was meine Stimmung aufrechterhält. Richtig! Sport!
Es ist ein sehr gutes und nicht zu unterschätzendes Mittel gegen Deppresionen und guttes Mittel gegen überschüssige Energie loszuwerden :-)
Die " Menschen sind biochemische Dinger" - Theorie hab ich aufgegeben, ging automatisch, sie kam mir irgendwann blöd vor, denn ich lebte die gefühle wieder, stärker als zuvor, ich spürte das ich da bin!
Ich kann mir nicht vorstellen, das ich irgendwann einmal aufhöre zu existieren, nicht wie ich mich zur zeit fühle.
Und heute versuche ich die ganze Zeit eine OBE hinzubekommen. Das ist mein nächstes Ziel (unter anderen).
Jetzt gilt es nur noch den Beweis zu finden, durch eine OBE.
Ich hoffe ich habe dir in irgendeiner Weise helfen können.
Vergiss nicht: Es viel mehr auf der Welt als die eigenen Gedanken, viel schöneres!
Nur noch ein Tip: Sport, Sport, Sport! und nicht denken, sondern leben.

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