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re: In meinem Bett
naurmel * schrieb am
9. November 2011 um 22:47 Uhr (1737x gelesen):
Hallo Mimo,
Deine Geschichte liest sich spannend. Fast wie ein altes Märchen voller Sehnsucht und verdeckter Symbole.
Wenn es ein Traum wäre, er wäre schön traurig und romantisch. Aber Du erlebst es in der Realität und da verstehe ich deinen Horror.
Du fürchtest dich davor, dass die Wahrnehmung aus deiner konstruierten Realität stammt und nicht aus der wirklichen Welt. Denn wenn Du für dieses Phänomen verantwortlich bist, dann ist es eine verrückte Sache mit Dir und deinem Schlafzimmer.
Es wäre schöner, wenn diese Präsenz tatsächlich von Außen käme. Ein Geist oder ein feinstoffliches Wesen. Und was spricht dagegen? Wer kann Dir denn sagen, worum es sich da in deinem Bett handelt?
Du traust deinen Eingaben, wenn es um dein soziales Umfeld geht. Du weißt schon im Voraus, wer dich per SMS benachrichtigt. Du kannst am Morgen ahnen, was dir der Tag bringt. Es sind deine feinen Antennen, die es dir ermöglichen, die Dinge zu erspüren, bevor die Informationen an dich herangetragen werden. Und ich habe das Gefühl, darauf bist Du stolz. Es gibt dir ein Gefühl von Verbundenheit mit dem Sein.
Ich möchte Dir einen Gedanken vorstellen, der dich nicht befriedigen wird. Ich vermute, dass dein Besuch eine Instanz deiner Selbst ist. Es geht sicher nicht um Sex. Du schreibst ganz klar, dass Du deine Bedürfnisse kennst und befriedigen kannst. Aber was ist mit Liebe, Nähe, Intimität?
Du lebst mit deinen Kindern als Alleinerziehende. Das ist mehr als ein Vollzeitberuf. Das kannst Du nur schaffen, wenn deine ganze Energie zielgerichtet und pragmatisch zum Wohl deiner Kinder und eurem Fortkommen eingesetzt wird. Ich vermute, dass es in diesem Leben sehr viel "Wir" gibt und wenig "Ich". Es wird viel "wir müssen" geben und wenig "ich möchte". Wo bleibst Du in deinem Leben?
Die Antwort kennst Du und ich spüre bei dir darüber keine Verzweiflung. Denn Du hoffst zurecht auf den Faktor Zeit. Es wird eine Zeit kommen, in der deine Kinder groß sind, dann wird es bei Dir einen Anfang geben, eine neue Mimo wird sich ins Leben werfen. Dann wirst Du mehr Rücksicht auf dich und deine Bedürfnisse nehmen können. Dann werden auch die Ansprüche an einen Partner leichter zu erfüllen sein. Du hast eine Zeit vor Dir, die gut aussieht.
Nur wenn der Tag vorbei ist und Du dich in "dein" Zimmer zurückziehst, die Pflichten und Zwänge abstreifst, die wenigen Minuten erlebst, die nur Dir gehören, dann erlaubt sich deine wartende Mimo einen Streich. Sie schickt Dir einen Vorgeschmack auf das, was dir gerade vorschwebt.
Hast Du geglaubt, deine Kräfte gingen nur in eine Richtung? Meinst Du, deine feinen Antennen spüren nur nach Außen? Denkst Du, dass deine Übersinnlichkeit von Dir voll kontrolliert wird? Wer weiß, welche Kräfte noch in dir schlummern?
Ich versichere Dir, wenn es eine fremde Präsenz wäre, würdest Du ganz anders reagieren und das Zimmer meiden. Das Bett wäre schon längst auf dem Müll. Denn Du bist sehr stark, wenn es um den eigenen Schutz geht. Es ist ein Spiel mit dir selbst. Und nichts spricht dagegen. Wenn wir als Kinder spielen, ist es normal. Als Erwachsene erlauben wir uns diese Form nicht mehr.
Habe keine Angst vor deiner Phantasie. Nutze deine Begabung und freue dich über die Möglichkeit, mit dir selbst zu kommunizieren. Erfahre etwas über dich und deine Gefühle. Gerade jetzt, wo sich diese Figur in etwas großartiges wandelt, inspiziere diese Bilder und lerne daraus. Du bist dabei, dir im Geheimen etwas zu erschaffen, was eine Stimme braucht. Mach dich zu deinem eigenen Anwalt. Schaue hin und begreife, dass dieses Bild einem Wunsch entspringt.
Es ist nicht gut, wenn wir aus den täglichen Notwendigkeiten heraus ganz vergessen, wer wir sind. Nur leider haben wir manchmal keine Chance. Das Leben muss bestanden werden. Und dazu braucht es eine gewisse Härte gegen uns selbst. Wirklich?
Sei mir nicht böse, aber ich kann Dir nur raten, dich mehr mit deinen Sehnsüchten und Wünschen zu beschäftigen. Anscheinen brauchst Du keinen Sexualpartner sondern einen Lebenspartner. Deine Sehnsucht ist groß. Aber deine Erfahrung hat dir auch gezeigt, wie schwer es ist, einen Menschen zu finden, mit dem man sein Leben teilen kann.
Eins nach dem anderen. Es wird sich sowieso alles ergeben. Das weißt Du auch. Entsetze dich nicht über den Geist neben Dir. Erkenne ihn als einen Teil von Dir, einen Teil deines Lebens, der noch nicht stattfindet und sei lieb zu ihm. Behalte es für dich und erschrecke dich nicht mehr über deine Energie, die sich Wege sucht, dich zu erreichen. Versöhne dich mit der Zeit und genieße die kleine Flucht in deinem Schlafzimmer.
Liebe Grüße
naurmel
P.S.: ich nehme solche Wahrnehmungen ernst und versuche die Motive dahinter zu verstehen. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Bleib gefasst und neugierig, mit wachem Verstand. Ein wenig verrückt zu sein ist eine gute Basis in dieser Welt ;o)
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