re[4]: Geisterheimführung
cherlin * schrieb am
6. Februar 2010 um 7:41 Uhr (1481x gelesen):
Hallo Alamerrot,
Du schreibst: Ich hatte den Eindruck, dass die Seele (oder sein Doppel) meines verstorbenen Sohnes irgendwie gegenwärtig war und von mir forderte durch mich als Vater (oder Mutter) nochmals zum Leben zu kommen.
Kann ich mich der Forderung meines Sohnes entziehen?
Sowohl bei deinem Sohn, als auch bei meiner Tochter geht es um Geburt, die Geburt.
Ich habe mich im Rahmen ihrer Geburt schon einmal überrumpeln lassen. Inwieweit die Seele des Kindes dabei mitwirkt, kann ich nur ahnen. Eine wie auch immer geartete Einflussnahme gibt es bestimmt.
Deshalb sollte die Mutter nicht noch im nachhinein für den Rest ihres Lebens bestraft werden, weil sie ihren eigenen Willen dabei nicht respektiert sah.
Dieses 'Kind' ist also mit der Problematik vertraut, und obwohl seine eigenen Taten eine eigene Mutterwerdung nicht mehr ermöglichen, ergeht jezt der dringende Hilferuf an die 'unwürdige' Mutter - gepaart mit dem Bild des Schmerzes und der Blöße.
Wenn ich jetzt anfinge, dem entgegenzuwirken, würde ich ihrem eigentlichen Los kontinuierlich entgegenwirken, und, wer weiß, vielleicht zu einem neuen Menschenleben beitragen.
Aber, und das sagte das Orakel in etwa - ich habe damit nichts aber auch gar nicht von dem eigentlichen Problem, das schon groß genug ist, gelöst, würde mich wahrscheinlich aber anschicken, dadurch noch ernstere Probleme zu schaffen.
Und das ist richtig. Ein neues Menschenleben könnte - davon ausgehend - noch tragischer werden.
Das Leben sollte durch große natürliche Zuwendung zum Leben, bewusst und mit freiem Willen gegeben werden - eine Hymne an das Leben sein.
Forderungen, Schmerz, Schuldgefühle und auch nicht richtig verstandene Hilfsbereitschaft werden kaum zu einem davon freien Dasein führen können.
Gruß
cherlin

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: