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Mein Großvater
GhostHunter schrieb am 20. September 2004 um 13:09 Uhr (518x gelesen):

Hallo,

habe mich lange nicht mehr gemeldet, was einen traurigen Grund hat.
Mein Großvater ist am 08.09.2004 gestorben.

Er war mein Held, immer gut drauf, immer hilfsbereit, immer für uns da.

Meine Eltern waren in Urlaub, als er mich anrief.Er hatte seit 30 Jahren (er war von Beruf Bergmann), mit der Lungenkrankheit Silikose (verursacht durch Kohlenstaub) zu tun, aber war nie aus der Ruhe zu bringen und lies sich nei gehen.
In jeder freien Minute arbeitete er zu Hause. Zu Geburtstagen gab es es selbstgereimte Gedichte, die auf das Geburtagskind bezogen wurden, von ihm.

Schon oft war er im Krankenhaus, schon oft ganz unten. Aber jedesmal kämpfte er wie ein Löwe und schaffte es, doch dieses Mal verlor er den Kampf.

Er rief mich Donnerstagsmorgen an (am 02.08.2004), wir hatten Urlaub, und fragre, ob ich ihn zum Lungenarzt fahren könne, er habe dort einen Termin, in der Nacht habe er Blut gehustet und fuhr deshalb schon früh zum Arzt, dieser verwies in an das Krankenhaus zum Röntgen, diese widerum zum Lungenfacharzt.

Er hörte sich an wie immer, doch irgendwas sagte mir, ich solle sofort hinfahren. Der Termin wäre um 13:30 Uhr gewesen, ich war dann schon um 11 Uhr da.
Meiner Frau, die im Garten arbeitete, sagte ich das.

Als ich dort ankam, sass mein Opa in der Küche und hustete "eimerweise" Blut.
Ich sagte, wir fahren sofort ins Krankenhaus.
Er sagte, das legt sich wieder, warte!

Dann rief ich im Wohnzimmer den Notarzt an, als ich das Telefonat beendet hatte, war es still...ich ging in die Küche und mein Opa sass einfach nur da, der Blick ins nichts gerichtet, zitternd und blutend. Ich werde diesen Anblick nie in meinem Keben vergessen. Er röchelte nur noch und dann kam auch schon die Notärztin und meine Frau.

Wie ich später erfuhr hat sich die Lunge innerhalb von Sekunden mit Wasser gefüllt und mein Opa wäre elendig ertrunken, wenn nicht in diesem Moment der Krankenwagen da gewesen wäre.

Wir (meine Oma, meine Frau und ich)fuhren nach ins Krankenhaus. Dort kam er sofort in die Intensivstation wo er, da er bereits im Krankenwagen intubiert werden musste, an die Beatmungsmaschine angeschlossen werden musste (Herzlungenmaschine)

Es war eine Stunde, doch für mich waren es Stunden, die wir warten mussten, bevor der Arzt uns zu ihm liess.

So lag er dann da, an Schläuchen und Maschinen im künstlichen Koma Der Zustand war mal stabil, mal instabil, aber immer kritisch, bereits Samstags erhielt er eine Salbung, da die Ärzte ihm keine Chance mehr gaben. Er hatte an diesem Tag eine Herzfrequenz von 190.

Ich habe meinen Opa nie aufgeben.

Nie. Als wir Mittwochs vom Besuch nach Hause fuhren und gegen 21 Uhr das Telefon klingelte konnte es nichts gutes heißen.

Es war das Krankenhaus, wir sollten sofort vorbeikommen, da der Zustand sich extrem verschlechtert hatte.

Dort angekommen, es waren etwa 5 Mintuten nach dem Anruf, klingelten wir an der Tür zur Station, eine Schwester ließ uns ein und sagte zu mir:

(ich werde auch diese Worte nie vergessen)

"Warten Sie, wir nehmen noch die Schläcue ab!"

Als wir später ins Zimmer kamen, lag er da.

Ich weiß nicht warum, aber innerlich bezichtigte ich das Krankenhaus, meinen Opa gegen eine Wachspuppe getauscht zu haben.

Das konnte doch nicht mein Opa sein, oder. Das geht doch nicht. Vorige Woche haben wir noch zusammen am Grill gestanden und unseren Frauen die Würstchen vor der Nase weggefuttert. Er war 85, aber immer ein Schelm :-)

Dieses Bild ist das, was mir im Kopf bleiben soll, aber immer wieder drängt sich das Bild in der Küche dazwischen. Dieser furchtbare Anblick.

Ich habe am Tag der Salbung zu meinem Opa gesagt: "Wenn es der Plan ist, dass Du wirklich gehen musst, dann meld Dich, teil mir mit, dass es Dir gut geht."

Er ist nicht tot für mich, ich habe es nicht akzeptiert, es geht nicht. Ich weiß dass ist falsch, aber ich kann mich mit dem Gedanken, dass er nicht mehr da ist einfach nicht abfinden.

Auch bei der Trauerfeier am letzten Dienstag (morgen ist die Urnenbeisetzung) sass ich vorne und starrte den Sarg an, für mich war dies eine leere Holzkiste die sie uns vorgesetzt hatten. Unmöglich liegt da mein Opa drin.

Wie kann ich denn damit fertigwerden und wie kann ich meinen Opa kontaktieren? Irgendwie schaffe ich es nicht. Es ist wie eine Blockade.

Bin am Ende meiner Kräfte. Ich vermisse Ihn so sehr!

Dirk

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