Kann mir jemand helfen?
annonym schrieb am 5. April 2003 um 15:20 Uhr (559x gelesen):
Hallo!
ich will euch eine geschichte erzählen, die sich in euren ohren wohl nicht so unglaublich anhören wird, wie sie für mich ist.
also: im letzten herbst ist meine damalige deutschlehrerin an krens gestorben. ich mochte diese lehrerin immer und sie war auch immer sehr nett zu mir und es kam mir so vor, als würde sie mich mögen. aber meine mitschüler hassten sie, weil sie mit uns hermann hesse gelesen hat und alle anderen das buch hassten. als sie dann starb war niemand von meinen mitschülern sonderlich traurig oder berührt, einige haben sogar lautstark ihre freude über das ableben unserer lehrerin kundgetan. mich aber hat ihr tod sehr stark mitgenommen. das lag vielleicht auch mit daran, dass sie genau an meinem geburtstag beerdigt wurde. wir fuhren mit einigen schülern zu dem friedhof in ihrer heimatstadt, auf dem sie im familiengrab beigesetzt werden sollte. viele meiner mitschüler lachten mich aus, weil ich an meinem geburtstag auf eine beeridung einer lehrerin ging,a ber ich fuhr trotzdem. während des gottesdienstes in der kleinen kapelle dees friedhofs bekam ich einen schwächeanfall, weil ich in der nacht zuvor kaum geschlafen hatte. bei der eigentlichen beisetzun habe ich viel geweint.
ich fühlte mich schuldig, weil ich diese lehrerin nie verteidigt hatte, wenn andere über sie herzogen. auch nach ihrem tod habe ich das nicht gemacht. sogar im deutschunterricht unseres neuen deutschlehrers zogen sie über die tote her.
irgendwan fing ich dann damit an, mit meiner toten lehrerin zu reden. ich meine, ich sprach eigentlich in die luft, hatte aber das gefühl, sie sei da. dieses gefühl wurde immer stärker. das machte mir angst. ich bat sie, mir ein zeichen zu geben, irgendwas runterzuwerfen oder so, um mir zu zeigen, dass sie wirklich da sei. zwei tage später, ich hatte diese bitte schon wieder verdrängt, saß ich an meinem schriebtisch an meinen hausaufgaben. deutschhausaufgaben. auf meinem schreibtisch steht ein kleines regal und auf diesem regal steht ein kleiner goldener hund aus metall, der ziemlich schwer ist. plötzlich, ich war völlig in meine arbeit versunken, fiel dieser kleine hund zu boden. ich erschrak fürchterlich und spürte im selben moment, dass jemand im raum war. jemand ausser mir. doch ich konnte niemanden sehen. augenscheinlich war ich ganz allein. plötzlich fiel mir die sache mit dem zeichen wieder ein. am abend hatte ich das gefühl, sie würde in mein zimmer kommen. ich sprach zu ihr und dankte ihr für das zeichen. seitdem spüre ich ihre anwesenheit oft. manchmal verschwinden auch einfach sachen und tauchen dann tage später entweder an anderen stellen oder genau an denen, wo sie vorher lagen, wieder auf. ich schlafe direkt unterhalb des dachbodens und manchmal kann ich vom dachboden aus ein scharen und das tapsen von schritten vernehmen. das hört mein hund auch, denn er wird dann immer unruhig und manchmal bekommt er sogar angst und geht aus meinem zimmer. ich schließe immer alle fenster und doch bewegt sich immer wieder ein vorhang oder ein kerzenlicht flackert, obwohl es keinen luftzug gab. außerdem sehe ich ständig goldene punkte und lichter aufbltzen, nur für einen kurzen moment und dann verschwinden sie wieder. ich fühle auch oft die anwesenheit von mehreren personen in meinem zimmer oder einem anderen raum. und ich sehe sehr oft unheimliche schwarze schatten. diese schatten haben aber nicht die form eines menschlichen körpers, sondern sind rund und verwischt. komisch ist auch, dass ich mich nicht mehr an das gesicht meiner lehrerin erinnern kann. ganz genau an ihre stimme, an den rest ihres körprs und an ihren gang. auch kann ich mich noch an teile, ja ganze abschnitte eines buches erinnern, das sie uns einmal vorgelesen hat. und ich kann mich daran erinnern, wie sie es liest, also an den klang ihrer stimme und die betonung der silben. doch nicht an ihr gesicht. neulich hatte ich einen traum: meine lehrerin lebte wieder. sie unterrichtete in unserer klasse und erzählte uns gerade irgendetwas. doch ich konnte sie die ganze zeit über nur von hinten sehen. ihr gesicht blieb mir verborgen.
und heute ist mir dann noch etwas passiert, dass der ganzen geschichte die krone aufsetzt: ich stand gerade in der küche und kochte und plötzlich hörte ich, wie sie meinen namen sagte. völlig unvermittelt und ohne vorwarnung. es war deutlich, doch mein vater, der auch in der küche war, hatte nichts gehört.
ich weiß nicht, was ich denken und wie ich damit umgehen soll. ich habe es niemandem erzählt, weil ich angst habe, für verrückt erklärt zu werden. sowas ist in unserer gesellschaft einfach nicht drin. vielleicht könnt ihr mir helfen. ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, was ich machen soll. hier gibt es ja vielleicht jemanden, der sich auskennt und mir helfen kann.....
danke schon mal.

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Diskussionsverlauf:
- Kann mir jemand helfen? ~ annonym - 05.04.2003 15:20 (7)