Die unendlichen Weiten der Philosophie
Albine schrieb am 23. Juni 2006 um 17:22 Uhr (678x gelesen):
Puuh huch
*Wasser von der Stirn wisch*
Ich gras mir mal was raus:
> >Wonach viele bereits suchen, ist eine "normative Psychologie". Aber: Was ist überhaupt ein "guter Bewußtseinszustand"? Gibt es Formen des subjektiven Erlebens und der Selbsterfahrung, die "besser" sind als andere?
Tja - das wüsste ich auch gerne. Ich weiß aber, dass du und ich und er und sie denken werden "meine Erfahrungen, meine Gedanken" sind besser.
Nehmen wir einen Spiegel:
Ein Spiegel zeigt immer das Gleiche, für jedes Auge - das Gleiche?
Zwar ist die Person, die sich darin spiegelt, die selbe - für sie und ihn, ABER jeder wird sie anders wahrnehmen.
Warum?
Biologisch würde es lauten: Weil keiner die Augen des anderen hat. Psychisch heißt es, dass jeder aus einem anderen Blickwinkel heraus, nach seinen Erfahrungen betrachtet.
Betrachtung - pah!
Gut, dem anderen fällt unser Fettpolster vielleicht nicht auf, wir hingegen schauen kritisch darauf, erkennen es durch alle Versuche der Verbergung.
Dafür wird dem anderen vielleicht grade das Verbergen auffallen, als Minderwertigkeit oder er wird denken, wir beschäftigen uns mit anderem (zum Bleistift mit ihm) oder oder oder.
>> In die Pädagogik - ein drittes Beispiel - dringen neue, computergestützte Formen des Lernens ein. Kinder werden in Zukunft wohl häufig vor dem Bildschirm lernen, etwa von einer CD-ROM oder direkt aus dem Internet.
Schmeißen wir ein Steinzeitkind hinter einen PC, wird es heulend davon rennen, während ein Hightechkind die Steine dazu verwendet, andere zu vertreiben - wie es für die Lebensumstände, in denen es aufwuchs "sinnvoll und notwendig" war.
Mit welchen Mitteln es sich erwehrt, hängt immer von der Zeit ab. Egal ob mit Bronze, Eis oder Worten - der Grundkern bleibt gleich.
Im Wesentlichen geht es mir darum, wie jeder Mensch Mensch sein kann, ohne das selbe zu verlieren - ohne anderen das auch zu gewehren? Wenn wir doch selbst von uns erwarten - und von anderen, warum akzeptieren wir dann nur uns selbst, nicht aber die anderen?
Da ist kein Stein, den man schmeißen kann, da ist kein Blech, das man biegen und sich darin grimmassenhaft spiegeln kann - da sind vielleicht Worte, aber sagen diese nicht "Ich darf sein, wie ich bin, du nicht?"
> >Damit würde der klassische Begriff der "Seele" für viele zu einem leeren Begriff
Was ist "die perfekte Seele?" Welche Seele lebt denn in Frieden? Hier so wie dort ist doch jeder auf sich gestellt!
>>Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die neuen Beiträge zu unserem Menschenbild in einigen Aspekten - besonders im subjektiven Empfinden vieler Menschen - eine Demütigung und eine Kränkung darstellen.
Dem stimme ich voll und ganz zu!
Viele sagen "mach dir... bewusst". Dabei ist ihnen doch selbst nicht längst alles bewusst. Warum etwas erwarten, was man selbst nicht geben kann? Warum etwas an sich akzeptieren, das man an anderen kritisiert?
Was ist Kritik? Der eigene Gedanke, dass der andere falsch gehandelt hat?Was ist richtig, was ist falsch? Wann und zu welchem Zweck?
Liebe Grüße und Danke,
Albine
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