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Der tote Mensch vor Augen?

Albine schrieb am 15. Januar 2005 um 13:56 Uhr (522x gelesen):

Hallo Tralala,

ich finde, wenn man ein Begräbnis oder eine Totenfeier nur dann veranstaltet, weil es die Ahnen schon so getan haben, dann hat es nicht den Wert und nicht den Sinn und sollte gleich ganz gelassen werden.

Für mich ist ein solches Ritual sehr wichtig, da ich somit meine Trauer verbinde und ich Zeit habe, mich ganz diesem Menschen in der Stunde des Abscheides zu wittmen und mich von ihm zu lösen.
Es ist für mich etwas zwischen ihm und mir und keinem sonst und es ist etwas zwischen jedem und diesem Verstorbenen und somit teilt man selbst es mit den anderen.

Dennoch finde ich die Art und Weise der Totenkulte manchmal sehr erschreckend.
Ich kann mich an ein Bildnis einer Unrne, in der ein verbrannter Mensch liegt nicht gewöhnen und meide alle Urnengräber. Es ist erschreckend, wenn man bedenkt, dass diese Toten nicht mehr zu erkennen, ja nicht mehr zu erfassen sind!

Doch ich frage mich, warum so viele verbrannt werden/ wollen?!
Wird man dadruch erlöst, wird es lechter? Steigt die Seele auf?
Oder ist es Angst, man könnte etwas mitbekommen, wie man zerfressen wird?

Ich weiß nur, eine Urne ist recht unpersönlich...sie hat nichts mehr mit dem Menschen zutun, der mal gelebt hat.
Ebenso wie eine Einbalsamierung unnatürlich ist, da sie die Vergänglichkeit vertuscht.

Alles LIebe,
Albine

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