von Klaus Rosen (* 1937, Professor für Alte Geschichte, Bonn)
Rom und die Christen im 1. Jahrhundert: Die Anfänge des Problems Staat und Kirche
Um große Themen in ihrer Gesamtheit zu verstehen, müssen ihre Anfänge erkundet werden. Deshalb nahm Klaus Rosen die allerfrühesten Quellen zum Thema Christenverfolgung unter die Lupe. Der Kaiserbiograph Sueton und der Historiker Tacitus beschreiben, wie Christen bereits unter Kaiser Nero in Rom mit dem Tode bestraft wurden. Nero schob nach dem Brand Roms 64 n. Chr., als sich der Verdacht auf Brandstiftung immer mehr erhärtete, den Christen die Schuld in die Schuhe und machte sie zu Sündenböcken. Allerdings seien die Christen nach Tacitus nicht in erster Linie wegen der Brandstiftung verurteilt worden, sondern deshalb, weil sie einfach nicht in die römische Gesellschaft passten, in der Staat und Religion eine strenge Einheit bildeten. Aus römischer Sicht machten sich Christen mit ihrem Verhalten des "Hasses gegen die Menschheit" schuldig. Somit war die erste Christenverfolgung keine Verfolgung um des Namens Christi willen, sondern eine aus Angst, das soziale Gefüge könnte durch diese Gruppe zerrüttet werden. Ein Briefwechsel aus dem Jahr 112/113 zwischen dem Statthalter von Bithynien, Plinius, und dem Kaiser Trajan zeigt die Unsicherheit bei der Behandlung der Christen, die zwar nicht aufgestöbert, aber bei namentlicher Anzeige verfolgt und bei Befehlsverweigerung hingerichtet werden sollten. Echte religiöse Verfolgungen können erst im 3. Jahrhundert nachgewiesen werden.
von der seite
http://www.gak-speyer.de/vortraege/inhalt_vortraege/body_inhalt_vortraege.htm
schöne grüsse an meinen mitmenschen, ob christen, heiden, moslemi, juden, hindi, buddhisten oder sonstige ;)
dasT