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Re: Hexenjäger
Jassu schrieb am 10. März 2003 um 12:19 Uhr (545x gelesen):
Nun, auch ich halte die katholische Kirche durchaus für eine Institution, die sich durchaus nicht nur im "lichten" Bereich bewegt: Jedes große Unternehmen (und es wäre Augenwischerei, die kommerzielle Seite zu leugnen) entwickelt früher oder später "Mafiosi"-Strukturen; dies scheint ein nahezu universeller Nebeneffekt von Machtkonzentrationen zu sein. Irgendein weiser Mann sagte einmal: "Hinter jedem großen Vermögen steckt auch ein großes Verbrechen." Das ist zwar recht polemisch, verweist aber auf einen wahren Kern. Nichts vermag eine Gruppe von Menschen schneller zu verderben als ein kleiner Hauch von weltlicher Macht.
So bin ich durchaus geneigt anzunehmen, dass beispielsweise jener Papst, der unserem jetzigen Vorreiter des Fundamentalismus im Amt voranging, von interner Seite aus beseitigt wurde, da er viel zu liberale Ansichten vertrat.
Allerdings bezweifle ich doch stark, dass die "Hexenjäger" von heute ihre Zeit damit zubringen, "Heiden" auszumerzen. Keiner der hier anwesenden braucht sich in der Hinsicht ernsthaft sorgen zu machen, denn ein solches Vorgehen wäre hochgehend ineffizient, und wenn das Establishment über eine Tugend verfügt, so ist es die Effizienz. Viel effektiver ist es z.B. Einfluß auf die Erziehung der Kinder zu nehmen, wie man es in Kindergärten und im Religionsunterricht erleben kann. Wenn man bedenkt, mit was für lächerlichen Vorstellungen der Begriff "Heide" konnotiert ist, wird auch klar, *wie* effektiv die Propaganda war. Irgendwie drängt sich da immer das Bild von kuttenbehangenen Leuten mit fanatischem Funkeln in den Augen auf, die zu anthropomorphen Statuen beten und blutige Dolche über zerschlitzten Kaninchen schwingen. Ist natürlich völliger Quatsch, vor allem im Vergleich zur keinesfalls weniger mit Hokuspokus überfrachteten Liturgie des Katholizismus, der hier den Anschein der Rationalität erwecken will.
Auf Mord greift der Vatikan erst zurück, wenn er seine Position wirklich gefährdet sieht, wie etwa im Falle des liberalen Papstes oder auch einiger südamerikanischer Geistlicher, die sich zu sehr für die Armen einsetzten, anstatt die guten Beziehungen zur elitären Staatsspitze zu pflegen und das Gossenvolk mit Jenseitsversprechungen ruhigzustellen.
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