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Schaufeln und Fegen

haselhain schrieb am 1. Januar 2001 um 12:02 Uhr (394x gelesen):

52 Beiträge und Antworten: ZWEIUNDFÜNFZIG Beiträge und Antworten habe ich jetzt seit meinem letzten Eintrag gezählt die entweder @Heiko, Spinner wie Heiko, Probleme mit Menschen wie Heiko und andere Kombinationen der Richtung enthalten.

ZWEIUNDFÜNFZIG.

Zweiundfünzigmal haben wir unsere Engstirnigkeit, unsere Selbstgefälligkeit und unseren Zwang sich der größeren Gruppe anzuschließen wenn diese den Ton angibt hier schriftlich festgehalten. Egal ob das darum ging Heiko zu kritisieren, zu beschimpfen, die Beschimpfenden zu beschimpfen, zu erzählen wie tollerant man doch im Gegensatz zu allen anderen hier ist, wie schlimm jeder andere ist...
Wir haben uns in den Fehler ergeben eigene Schwächen auf andere zu übertragen um sie ohne schmerzliche Selbstkritik zu verteufeln.
Ja er hat engstirnige Ansichten, er will versuchen zu überzeugen wovon er selbst nicht überzeugt sein kann(fanatisch vielleicht, aber nicht überzeugt, dazu braucht es mehr).
Und jedes von den 52 Postings hat das sonst so verschriene Schwarz-Weiß-Denken wieder zum Ausdruck gebracht.
Nicht in Form von Heide ist gut, Christ ist schlecht, Er ist dumm, ich bin schlau; sondern in Form von:
Meiner Meinung schließen sich die meisten an- ich habe recht.
Ich hab schon viel mehr getan als Heiko- das macht mich zum besseren.

Wenn wir sagen, dass es keine Einteilung in bessere und schlechtere Menschen gibt, dann gilt das nicht nur solange man über ethnische Krisen, Emanzipation, Bürger- und Menschenrechte, Todesstrafe oder Krieg redet. Da ist es zu einfach, denn da ist man nie direkt betroffen, da kann man unabhängig urteilen. Ich kann mich selbst sehr gut daran erinnern wie ich versuchte die "bösen Rechten" schlecht zu machen, weil es doch nicht sein kann, dass einige sich anmaßen über andere aufgrund irgendwelcher Hirngespinste zu urteilen. Und genau das tat ich in dem Moment als ich es bei den einen als verwerflich, bei mir als zweckdienlich und somit als gerecht befand. Und was hab ich davon gehabt:
Nichts.
Nichts?
Doch natürlich hatt ich was davon:
Ich habs mir für das nächste Mal gemerkt und versucht es besser zu machen. Das heißt nicht, dass ich damit gleich erfolgreich war und dass ich jetzt keine Anwandlungen dieser Art mehr habe. Nein ich habe noch mehr als zuviel davon. Aber das eine hab ich geschnallt.
Es reicht nicht davon zu reden und anderen Leuten zu sagen was alles falsch ist, sondern man muss sich selbst mit in diese Bestandsaufnahme einbeziehen. Und dass die Leute immer bei anderen mehr auszusetzen haben als bei sich, das kann nicht sein. Denn wir wissen über uns mehr bescheid als über andere und wenn wir nur Lapalien von Fehlern finden können während wir uns selbst checken, dann liegt das daran, dass wir nicht mehr finden wollen. Ehrlichkeit in jeder Lebenslage und zu sich selbst predigt jeder. Nur komisch, dass die am besten davon bescheid zu wissen glauben, die es noch nichteinmal versucht haben.
ZWEIUNDFÜNFZIGMAL haben hier Leute gezeigt, was für jeden offensichtlich ist, der hinsehen will. Aber genau ZWEIUNDFÜNFZIGMAL haben Leute ihre eigene Macht zu wollen in Frage gestellt. Jeder kehrt erst vor der eigenen Tür sollte man denken, denn jeder sagt zu jedem er soll genau das tun. Und letzten Endes ist der riesige Dreckberg vor unserer Tür, den wir nicht wegkehren konnten, weil wir es nicht wollten, so groß, dass wir uns draufsetzen und den besten Überblick haben über die Berge vor den anderen Türen.
Das Problem ist, dass man auf diesen Bertg nicht auf der einen Seit draufsteigen und auf der anderen runter kann; man kann von jeder Seite auf den Berg steigen, um uns aber wieder frei, jenseits unserer Tür bewegen zu können müssen wir ganz schön schaufeln und fegen.
Lasst uns nicht auf den Berg von Heiko oder sonst irgendwem schauen, klettern wir zusammen von unseren Bergen und fangen wir an zu schaufeln und zu fegen.
Denn da liegt ein ganzes Stück Arbeit vor uns und wer weiß ob wir das alleine überhaupt packen.
Schönen Gruß und Energieund Kraft fürs Schaufeln
Euer(zuweilen länger nichts schreibender)
haselhain

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