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re: Der Verlust der Erhabenheit, muss nicht so sein

Likos schrieb am 26. März 2007 um 13:55 Uhr (819x gelesen):

Hallo Füchsin,

"Ich denke mir, das größte Übel ist, dass die Menschen den Respekt davor verloren haben, was schön, erhaben und heilig ist."

Das ist wohl war. Doch zur "Entheiligung" oder "Entmystifizierung" hat der sogenannte Fortschritt auch sehr gut beigetragen. Durch wissenschaftliche Erklärung wurde vieles "heilige, mystische" all zu gerne ad absurdum geführt.
Das hatte auch zur Folge, dass den Menschen fast nichts mehr heilig ist, der Respekt vielen Dingen gegenüber verloren ging. Nicht wenigen ist es sogar lieber, dass da von Anderen "vorgedacht" wird, es ist so bequem sich an die wissenschaftlichen Aussagen zu hängen, da sich kaum jemand die Mühe macht, zu falsifizieren. Wird schon alles so sein, wie gelesen, gelernt und gelehrt wurde.

"Mystische Erfahrungen werden nicht mehr erarbeitet, sondern gekauft wie Ware. Und diese ehemals heiligen Pflanzen dienen nur dem Geld, dem Kick und dem Vergnügen und nicht mehr einem Ritual."

Diese Feststellung trifft ja die Pharmaindustrien im besonderen Maß, haben Sie doch auf fast alles ein Patent, das nur ihnen gehört. Mit dem Wissen, insbesondere der Heilkunst, das basierend der Erfahrungen der Menschheit seit Jahrtausenden angewandt wurde, machen die doch den dicksten Profit von allen. Und die Menschen vergessen so ziemlich alles, z.Beispiel auch, dass dieses Wissen seit Jahrtausenden ohne Pharmakonzernen der Menschheit gehörte.
Wie kann etwas, das vom Arzt verordnet wird, von Menschen als Droge gesehen werden? Drogen sind für die Allermeisten doch nur dann so zu bezeichnen, wenn die Einnahme im verbotenen Bereich, also heimlich, stattfindet. Dass dem nicht so ist, könnte jeder der will, dem Beipackzettel entnehmen. Doch wer will sich schon die Mühe machen, die chemischen Wirkstoffe, die da benannt sind, zu verstehen. Der Doc wird´s schon wissen, was gut für mich ist. Ist doch praktisch, nicht der Mensch selbst ist verantwortlich für seine Gesundheit oder der Genesung, das macht der Arzt. Wenn´s nicht funktioniert, hat man ja schon den Schuldigen gefunden.

Auch muss ich Dir zustimmen, was die Bequemlichkeit der mystischen Erfahrungen angeht. Es scheint doch so einfach, sich mit Drogen vollzudröhnen um dann besondere Einblicke in die Mystik zu erhalten. Ohne zu verstehen, was da abgeht, wird kaum jemand auf wertvolle und ernsthafte Bewusstseinserfahrungen zugreifen können.
Sich das zu erarbeiten dauert eben. Das ist doch vielen zu schwierig, muss doch alles sofort und jetzt sein.

Ich denke, dass die Entstehung des Lebens schlechthin das Heilige ist, so wurde es auch viele Jahrtausende hindurch gesehen.
Mit der Entwicklung der Wissenschaft, "Leben" herzustellen, sogar in dem Maße, wie dieses Leben gewünscht oder gebraucht wird, hat sich auch dieses heilige sozusagen normalisiert. Was da nicht bedeutet, dass das meine Meinung ist.

"Wer nirgendwo etwas Ewiges erkennen kann, hat auch nichts mehr Ewiges in sich, das etwas Ewiges erkennen könnte."

Das stimmt, absolut!
Nur die Tatsache, dass es Dich gibt und auch viele Andere, die das so nicht mitmachen, die das Heilige, das Besondere fühlen, empfinden und deswegen danach suchen, zeigt mir, dass die Evolution des Geistes oder auch nur der Wunsch danach vorhanden ist. Mir ist dabei völlig egal, ob das alle 6,3 Milliarden Menschen tun. Ich mache das ganz alleine für mich, hoffe das klingt nicht zu egoistisch.
Ich freue mich über die Vielen, die ich kenne, die mit großem Respekt und Gefühl Wahres erkunden und erkennen.

Mit lieben Grüßen, Likos

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