Re: ach Unbekannti
Dirk schrieb am 1. April 2004 um 18:57 Uhr (465x gelesen):
Ja, ich kenne das schwarze Loch genau. Ich kenne das sogar SEHR genau! Und trotzdem lebe ich noch - selbst wenn ich manchmal ebenfalls am Verzweifeln und am Heulen bin. Und ich WEISS es einfach aus meinen eigenen Erfahrungen: ES GEHT EBEN DOCH!
Wir scheinen beide die gleiche Lektion lernen zu müssen: Selbstvertrauen. Seit ich mich mit diesen ganzen esoterischen Sachen beschäftige, wächst mein Selbstvertrauen Tropfen um Tropfen. Dazu aber hat mir so ein Buch wie das von Carnegie geholfen und auch andere Bücher. Und mein Lebenspartner ebenfalls, obgleich er sehr viel oberflächlicher ist als ich. Nun... DU hast keinen Partner... aber... würdest du denn überhaupt einen Partner (oder bei dir wohl eher eine Partnerin) zulassen? Würdest du sie nicht vielmehr von dir wegstoßen oder aber durch deine immensen Forderung, dich gefälligst zu lieben und mit dir mitzufühlen, auffressen?
Sorry, Unbekannt, aber ich weiß sehr genau, wie unglaublich egoistisch man in einer solchen Depression ist, wie du sie gerade erlebst. Ich hab's selbst durch - inklusive Selbstmordversuche. Und ich weiß, daß du eigentlich nicht dir die Schuld für dein Unglück gibst, sondern der "bösen Umwelt". Ich hab's auch getan und tue es hin und wieder immernoch. Aber dieses "Sich selbst zum Märtyrer zu machen, der an der bösen, bösen Welt gescheitert ist", ist Blödsinn!
Wenn du zehnmal auf die Schnauze fällst, fange ein elftes Mal an. Wenn du hundert Mal auf die Schnauze fällst, fange ein hundertundeinstes Mal an... und bei einer Million Versuche genauso!
Ich habe in einem solchen Buch wie dem von Carnegie mal Folgendes gelesen:
"Wenn du dich niedergeschlagen fühlst, dann signalisierst du das beständig mit deiner Körpersprache, was so weit hinausgeht, daß das Schicksal dies als gewolltes ereignis ansieht. Dein Gefühlsleben und dein Körper und auch deine Umwelt sind miteinander verknüpft. TUE also folgendes (NICHT Versuchen, sondern Tun): Stell dich vor den Spiegel und lächle. Straffe deine Schultern, ricvhte dich auf, schau' dir in die Augen und geh' dann ins Bad, um dich so schön wie möglich zu machen. Zieh' was Bequemes an und stell dich nochmal - und zwar ganz bewusst! - lächelnd vor den Spiegel. Und dann gehe genau so raus und unter Menschen."
Es ist mit Sicherheit genau das, was du unter "Lügen" bezeichnest. Würde ich auch tun...
aber...
Belügen wir uns nicht selbst, wenn wir die Rolle des Leidenden schön finden? Denn EIGENTLICH können wir diese Rolle nicht leiden... und doch... irgendwie haben wir uns an diese Lüge so sehr gewöhnt... nicht wahr? Also rate ich dir nochmals: Tritt dir gefälligst in den Ar... und geh' raus! Wenn du irgendwann Schmerzen durch das Gehen hast, setze dich hin. Und dann beobachte die anderen Leute genau. Du wirst feststellen, daß es wesentlich interessantere Dinge als dein eigenes Leid gibt. Ach ja... und zwinge dich weiter zu lächeln. Das Schicksal meint es GENAU SO mit dir, wie du es selbst mit dir meinst. Wenn du meinst, leiden zu müssen, wirst du vom Schicksal mit Leid zugesch... Wenn nicht, dann wird es nach und nach aufhören. Sicher, es wird auch immer wieder Rückschläge geben - kenne ich aus eigener Erfahrung -, aber nichts desto Trotz geht es weiter, denn es ist nicht dein Schicksal, daß du Selbstmord begehst. Es war auch nicht mein Schicksal.
Wenn du es allerdings herbeisehnst, zu sterben, dann bring' dich um. Dann hast du in deinem Egoismus wenigstens genau das erreicht, was du eigentlich wolltest, auch wenn es die blödsinnigste Variante eines übersteigerten Egoismus ist. ICH werde dir keine Träne nachweinen, Unbekannt. Denn ich WEISS, wie das alles abläuft. Und ich weiß, daß du dann keine einzige Träne verdient hast. Du bist nicht am Unglück der Welt verantwortlich. Du bist nur dafür verantwortlich, daß du selbst unglücklich bist. Ändere dich und tritt dir diesbezüglich selbst in den Hintern oder bleibe genauso egoistisch, wie du gerade bist. Letztlich ist es dein eigenes Ding. DU ALLEIN schaffst dir deine Realität. DU ALLEIN bestimmst, ob du diese Stimmen hörst und ob du auf sie hören willst. DU ALLEIN hast ALLE KRAFT, Entscheidenes in deinem Leben zu ändern oder aber es GENAU SO zu leben, wie du es zur Zeit gerade willst(?!). Fange an, an dir zu ARBEITEN oder verkrieche dich faul in dein Kämmerchen und genieße dein Leid.
Tcha.. und nu nochmal: Alles Gute
Dirk
(Ach ja... und ich bin kein Dirki, o.k.?)
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