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Re: Veränderung

Max schrieb am 7. November 2003 um 21:37 Uhr (508x gelesen):

Hallo Kira,

also für mein Empfinden hat Jana keine Depression, schon deswegen nicht, weil sie scheinbar nicht das Gefühl hat, antriebsarm zu sein, kraftlos zu sein, sich zu nichts herumreißen zu können. Sie fühlt sich eher wie in Watte verpackt, so habe ich das rausgehört. Sie fühlt kaum Freude, kaum Trauer -

Jana, vielleicht hat deine Lage doch auch ne Menge positive Aspekte. Wenn dir ne Menge am Arsch vorbeigeht, läufst du weder inhaltsleeren Trends nach wie eine Schaafherde dem Schäfer, noch siehst du dich mit Gott und der Welt auf Kriegsfuß. Hat doch an sich was für sich, oder?

Vielleicht wünscht du dir diesen Zustand einmal zurück, wenn du weißt, dass du traurig bist, wenn du Angst hast, eine Freude nicht festhalten zu können.

Alles Liebe !
Max

> Liebe Jana, ich kann dich in gewisser Weise gut verstehen. Was du von deiner Wahrnehmung und deiner Gefühlslage her schreibst, hört sich für mich nach einer Depression an. Das verrückte ist eben genau das was du schreibst: Man weiß gar nicht warum das so ist und warum die Welt plötzlich so grau ist und die Empfindungen eingefroren ist. Häufig tritt das auch auf, wenn man sich ohnmächtig fühlt und meint an seinen Lebensumständen nichts ändern zu können, weil man ja sowieso noch abhängig ist, z. B. von Eltern oder so. Oder der Alltag ist einfach grau und eintönig, das Leben wird fade. Was du tun kannst? Wenn es die Routine ist, dann versuche sie bewusst zu durchbrechen und zwinge dich dazu, jeden Tag EINE Sache anders zu machen, als sonst. Das kann etwas ganz Kleines sein, z. B. morgens Tee anstatt Kaffee zu trinken, einen anderen Weg zur Schule zu gehen oder auch etwas sein zu lassen, was du normalerweise tust. Beobachte deine Reaktionen auf diese Veränderungen und finde mit der Zeit heraus, was dir gut tut - zunächst einmal im Alltag. Fange mit kleinen Veränderungen an, die größeren stellen sich später ein. Jedenfalls helfen dir diese kleinen Veränderungen im Alltag dabei, die Routine zu durchbrechen und bewusster zu leben. Ich wünsche dir alles Gute - Kira

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