Gefühle ausdrücken und dann verzeihen
myrrhe schrieb am 13. Oktober 2002 um 20:17 Uhr (386x gelesen):
Liebe Alida,
ich bringe noch einen anderen Aspekt hinein, den
burps nicht erwähnt hat.
Du hast nicht geschrieben, warum ihr euch getrennt
habt. Ich bin sicher, daß da vieles nicht ausgesprochen
worden ist. Eine Trennung ist meist verletzend, oft ist
sie überraschend (einer geht), und vieles bleibt dann
ungesagt und Gefühle bleiben unausgelebt.
Wenn Du ihm also im Geiste begegnest, wie burps
vorschlägt, dann mach vor dem Prozeß des Verzeihens
noch den der Reinigung: Sag ihm alles, was Du
damals nicht hast sagen können – und stell Dir dabei
auch seine Reaktionen vor. Schimpf mit ihm, schrei ihn
an, weine Dir Deine Trauer aus der Seele. Gesteh Dir
Deine Gefühle zu: immerhin kümmert er sich nicht um
seinen Sohn, und das kränkt Dich ja doch als Mutter
(sonst hättest Du es hier nicht erwähnt). – Und wenn
Du ihm alles gesagt hast, dann geh in den
Verzeihungsprozeß.
Du solltest diese beiden Prozesse so oft machen
(täglich oder in größeren Abständen), bis Du für Dich
das Gefühl hast, daß alles gesagt und getan ist.
Sobald Du Deine Emotionen wirklich geklärt und vor
allem auch ausagiert hast, kannst Du auch loslassen.
(Doch eine Verbindung wird immer bleiben: er ist der
Vater Deines Sohnes …)
Ich wünsche Dir, daß Du diese Arbeit leisten kannst
und frei wirst für andere Dinge.
myrrhe
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