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Ein Ostermärchen
Gaby Guder schrieb am 27. Februar 2005 um 15:24 Uhr (711x gelesen):
Ein Osterhäschen im Reich der Feen und Elfen.
Ein esoterisches Ostermärchen von Gaby Guder
Der kleine Hase war schneeweiss und hatte ein pechschwarzes Näschen. Auf und ab ging dieses Näschen, denn er mümmelte ständig vor sich hin. Er hatte bereits sein Körbchen auf dem Rücken, denn dieses Jahr würde er das erste Mal mit Mami und Papi und all seinen Geschwisterchen Ostereier in den Gärten verstecken. Man hatte ihn vor die Türe geschickt, denn er hatte beim Malen viel Farbe verkleckert und störte daher eher, als das er half. Aber er war jung, neugierig und abenteuerlustig, wie Kinder nun einmal sind. Sicherlich hätte er Zeit für einen kleinen Ausflug in den nahegelegenen Wald. Denn genau dort, hinter den hohen Tannen hatte er eine grosse helle Scheibe gesehen, auf der ein riesiger Hase zu sehen war. Dort wollte er hin. Er wusste nicht, dass es der Mond war. Silbernes Licht ging von dieser Scheibe aus und beleuchtete den Wald gespenstig. Ein klein wenig Angst hatte Rudi Lampe schon. (Ihr müsst jetzt nicht denken, das alle Hasen Lampe heissen. Es ist nur ein häufig vorkommender Name, wie in Deutschland Müller oder Meyer und in Spanien García. Aber unser Häschen heisst so.) Rudi hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, aber tapfer hoppelte er weiter. Was ist das denn? Kleine drollige Kerlchen, die mit Harken und Schaufeln auf dem Waldboden herumlaufen. "Hallo, wer seid Ihr?" wisperte er, vor Furcht zitternd. "Keine Angst, kleiner Hase, wir sind Gnome und gehören zu den Elementarwesen der Erde. Wir sind dafür zuständig, das im Wald nichts verloren geht, sondern alles seinem Zweck zugeführt wird. Die Wurzeln der Bäume benötigen Dünger und den machen wir aus den verottenden Blättern, Eicheln und Pilzen, die unter dem dichten Laubwerk hervorschauen. Denn nichts geht verloren, kleiner Hase, es wird alles nur umgewandelt. Und eine kleine Eichel steht als wunderschöner Baum wieder auf." Er wusste, dass Eicheln für die Eichhörnchen ein wahres Festessen sind. Gerne würde er sie probieren. Die Gnome errieten seine Gedanken und schenkten ihm ein paar Eicheln als Wegzehrung, die er in seinem Körbchen verstaute.
Und so zog das kleine Häschen weiter. "Oh, ich kann gar nichts mehr sehen. Überall sind dichte Nebelschwaden! Hoffentlich verirre ich mich nicht!" waren Rudis Gedanken. "Keine Angst", sagte eine zarte Gestalt, die sich aus dem Nebel löste. Rudi hatte sofort Vertrauen zu dem lieblichen Wesen. "Hallo, ich heisse Rudi und bin ein kleiner Osterhase", sagte er, indem er all seinen Charme in die Stimme legte. "Ich heisse Suhla" erwiderte das Wesen mit klimpernden Augenwimpern. "Ich bin eine Fee und wohne normalerweise unter der Erde, im Land des ewigen Lebens, dort wo es weder Tod, Sünden noch Missetaten gibt. Jeder Tag ist bei uns ein Festtag und wir verrichten jedes wohltätige Werk ohne kleinliches Gezänk." Das sass voll. Feen können also auch Gedanken lesen. Ein zarte Röte überzog sein Gesicht, als er daran dachte, wie oft er und seine Geschwister sich zankten. Und auch seiner Mutter hatte er so manchen Streich gespielt. Er verabschiedete sich freundlich und zog weiter.
Da kam er an einer kleinen blauen Glockenblume vorbei auf der ein Tautropfen sass. Als er näher hinschaute, erkannte er in dem Tautropfen ein hübsches dunkelhaariges Mädchen, ähnlich einem Menschenkind. Lächelnd begrüsste es ihn, "Sicher möchtest Du wissen, wer ich bin, ich habe es sogleich an Deinem erstaunten Gesicht bemerkt". Natürlich brannte unser Osterhäschen darauf. "Ich bin eine Elfe und diene dem Erlkönig." Wir sind weibliche Lichtgeister und helfen den Geistern der Ahnen, ihren Weg zu finden. Wir helfen auch den Kranken, indem wir die Mistel, die Stechpalme und die Alraune pflegen. Eine ganz bekannte Elfenpflanze ist der Rosmarin. Hier ich schenke Dir ein wenig davon, du wirst es brauchen können. Das Häschen verstaute die Pflanze in seinem Körbchen. Es lief weiter über den mossbedeckten Waldboden. Es kam zu einem kleinen plätschernden Bach. "Oh, das ist ja toll, die Wurzeln eines alten Baumes legen eine natürliche Brücke über den Bach, das will ich nutzen" dachte er bei sich. Aber die Wurzel war sehr glitschig und das wurde ihm zum Verhängnis, er rutschte ab und fiel auf eine Art Podest, unterhalb der Wurzeln. Und dann sah er sie! Es waren Trolle, kleine Dämonen. Davor hatte seine Mutter ihn und seine Geschwister immer gewarnt. "Was soll ich nur tun", fragte er sich. Verzweiflung stand in seinen Augen. "Angsthase, Angsthase" höhnten die Trolle. Da fiel ihm der Rosmarin ein. Er nahm ein Zweiglein und wedelte damit. Nichts geschah, die Dämonen umtanzten ihn jetzt. "Du musst das Zweiglein anzünden", vernahm er eine leise Stimme. "Gib es mir, denn ich bin ein Feuersalamander
und kenne mich damit aus." Gesagt - getan, und schon verzogen sich die Trolle unter dem aufkommenden Rauch. Der kleine Hase bedankte sich bei seinem Retter und zog weiter.
Aber er war ja schon so müde. Eine kleine Ruhepause würde ihm gut tun. Ah, dort hinten stand ein grosser roter Pilz mit weissen Punkten. Er setzte sich darunter und schlief auch sofort ein. Er träumte von Menschenkindern, die sich über die buntgemalten Eier freuten, die er in ihrem Garten versteckte. Als er erwachte quälte ihn der Durst. Da hängt ja ein Wassertropfen von der Decke herab. Schnell labte er sich daran. Oh, ihm wurde ganz komisch, alles verschwamm, dann wurde er in einen langen Tunnel gezogen. Blitzschnell lief sein kurzes Leben an ihm vorbei. Sicherlich war es nicht recht gewesen, das er in Frau Weidmanns Garten Petersilie geklaut hatte, aber es war nun einmal seine Lieblingsspeise.. Und die letzte Pfefferminze hatte er bei Herrn Förster aus dem Garten geholt. "Tut mir leid", dachte er nur. Ein letzter Gedanke an seine Geschwister, an Mama und Papa und dann liess er sich treiben. Plötzlich stand er vor einem grossen leuchtenden Hasen mit goldenen Flügeln. "Das muss ein Engel sein," schoss es ihm durch den Kopf. "Ja mein Freund, ich bin ein Engel. Ich bin der Mondhase und Du wolltest mich doch kennenlernen. Sieh, dieser Wunsch ist Dir gewährt worden." Du hast leider etwas zuviel Fliegenpilzgift erwischt und das ist Dir zum Verhängnis geworden. "Was tust Du auf dem Mond, lieber Engel-Hase?" "Schau, all die Seelen, die auf dem Weg zum Licht sind. Sie machen hier Zwischenstation und ich kümmere mich um sie". Aber unser Häschen sah nicht nur Hasenseelen. Da waren Menschen, Füchse, Tiger, Schafe und Wölfe. Friedlich ruhten sie Seite an Seite. "Schau genau hin kleiner Hase, all diese Seelen sind bereits geläutert und sind sich einander nicht feindlich gesinnt. Sie alle streben nun zum Grossen Geist hin. Aber für Dich, mein liebes Häschen ist die Zeit noch nicht gekommen. Viele Kinder musst Du noch auf Erden glücklich machen, so geh zurück und helfe Deiner Familie beim Oster-Eier verstecken. Und schon kam ein unheimlicher Sog und es ging im Eiltempo zurück. Etwas unsanft landete er in seinem Körper. Obwohl er noch etwas benommen war, sprang er sofort auf. Er wollte nachhause. Das musste er seiner Mutter erzählen. Aber sie würde ihm sicher nicht glauben. Kinderphantasien würde sie dazu sagen. "Dann will ich es lieber den Menschen erzählen," dachte er. Aber welcher Mensch glaubt heute noch an den Osterhasen?

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Diskussionsverlauf:
- Ein Ostermärchen ~ Gaby Guder - 27.02.2005 15:24 (2)