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Fürchtet die Gottheit!
positiv schrieb am 12. Dezember 2004 um 23:39 Uhr (517x gelesen):

Nun, wir haben viel vom lieben Vater geredet als "Gott ist die Liebe", doch Gott ist nicht nur die Liebe, was ich durch die Diskussion mit Orion angeregt, nun genauer schildern möchte.

>> Man soll sich Gott also nach seinem Geschmack wählen, nicht den einzigen Gott, erkennen wollen? <

>Das erinnert mich an "friß [die Wahrheit] oder stirb". Siehst Du es wirklich so hart?

Angst ist nun sicher nicht das beste Mittel, aber das letzte Mittel. "Fürchtet die Gottheit" ist für jene wichtig, die den himmlischen Vater, die gerechte Liebe, nicht lieben wollen. Denn wer schon nicht liebt, der sollte wenigstens vor den Konsequenzen Angst haben statt ins totale Verderben zu laufen.

Hier ein Teil der Gita, wobei Arjuna Gott sehen darf:
11.24. Den Himmel rührend, strahlend, mannigfarbig, Mit offnem Munde, großen Flammenaugen, - Schau' ich dich so, dann zittert meine Seele, Nicht find' ich Festigkeit und Ruh', o Vishnu.
25. Schau deine Rachen ich mit dräunden Zähnen, Dem Feuer ähnlich bei der Zeiten Ende, Dann weiß ich nichts und finde nirgends Zuflucht, - Sei gnädig, Götterherr, du Weltenwohnstatt!
26. Und diese Söhne all des Dhritara'shtra, Zusamt den Scharen königlicher Helden, Bhîshma und Drona, samt des Lenkers Sohne, Zusamt den unsrigen, den besten Kämpfern;
27. Sie nahen eilend sich zu deinen Rachen, Den schrecklichen, klaffend mit dräunden Zähnen; Es stecken manche schon zwischen den Zähnen, Man kann sie sehen mit zermalmten Köpfen!
28. Gleichwie der Ströme mächt'ge Wasserwogen Zum Meere hin, ihm zugewendet, laufen, So diese Helden aus der Welt der Menschen Bewegen sich in deine Flammenrachen.
29. Wie Schmetterlinge in ein flammend Feuer In voller Hast zum Untergange eilen, So eilen auch zum Untergang die Menschen In voller Hast hinein in deine Rachen.
30. Du leckst und züngelst rings umher, verschlingend Die Menschen alle mit den Flammenrachen; Die ganze Welt mit ihrem Glanz erfüllend Glühn deine fürchterlichen Strahlen, Vishnu!
31. Sag mir, wer bist du, Fürchterlichgestalt'ger? Verehrung dir, du höchster Gott, sei gnädig! Dich Uranfänglichen möcht' ich erkennen, Denn nicht begreifen kann ich die Erscheinung.


Das Beispiel mit dem Löwen, der die Gottheit darstellt, macht dies deutlich: Es ist herrlich das Wahre und Gute (Jesus) zu lieben, wodurch der Löwe sanft wird. Will aber jemand nicht lieben, so sollte er klugerweise wenigstens Angst vor dem Löwen haben.

Die göttliche Kraft hört nur auf Liebe, wendet sich aber gegen geistig Zerstörerisches (jede Abweichung von der Liebe, vom Vaterwillen). Die Kraft erzeugt die Wirkung auf die geistigen Ursachen, welche die Art der Liebe sind.

"Fürchtet die Gottheit" bedeutet also auch "setze keine schlechten Ursachen, sonst bekommst du schlechte Wirkungen zu spüren" oder aber "jeder bekommt das Leid, das er zum Lernen braucht".

Bis man es vielleicht doch noch rechtzeitig verstanden hat (nur wenige gehen auf dem schmalen Pfad zum Vater), auf Gott hören will, der einem (zuerst extern, also etwa durch Lesen des Johannes-Evangeliums) die Wahrheit gibt, welche Ursachen welche Wirkungen erzeugen, und überwindet man sich und folgt dieser Wahrheit, statt dem bisher schlecht Eingelerntem zu frönen, so liebt man Jesus mehr und mehr, erzeugt die Wärme die zur Tat und zum Entzünden des inneren Lichtes führt, welches nun die Wahrheit der gerechte Liebe auch innerlich anzeigt und einem weitergeben lässt.

Ein echtes Gotteskind darf durch seine richtig ausgerichtete Liebe (Wille Gottes) die Kraft Gottes ebenso nutzen wie Gott, da der feste Wille zum Wahren und Guten dann ja übereinstimmt - so wie der Löwe sanft wird. Ein gerechter Mensch will diese auch gerecht nutzen. Und seine Bitten sind gerecht. Deshalb: "Bittet, so wird euch gegeben." Und wer hat, der bekommt noch hinzu... Ein wahrhaft Gläubiger *weiss* um die göttliche Kraft, die nun den Maulbeerbaum ins Meer stürzen würde, so man in diesem Moment gerecht liebt. Und Ziel muss sein, einen so festen Willen zu entwickeln, sich von keiner Situation mehr aus der Liebe bringen zu lassen. Paulus: "Bleibt in der Liebe!" Jesus: "Betet ohne Unterlass"

Zuerst also 1. "Liebet die Liebe!" (und wer Jesus liebt, hört ihm zu)
und dann 2. "Fürchtet die Gottheit", wenn ihr nicht nach der Wahrheit lieben wollt.

Diese beiden Weisheiten gehören zu den ersten beiden Schritten der spirituellen Entwicklung, welche auch zugleich die wichtigsten sind.

Ist doch nicht so schwer! Oder ist es denn gar so schwer den zu lieben, der sich für uns gar ans Kreuz nageln ließ?

Liebe Grüße,

positiv


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