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3/4 Gebot Gottes - sinnvoll?
Elisabeth schrieb am 12. Dezember 2004 um 18:12 Uhr (496x gelesen):

Hallo White Shadow, ich hab dazu mal in einer Mailing-Gruppe etwas geschrieben, das ich dir rüberkopier, es ist eher eine profane Erklärung (sorry für das Schriftbild, müsste das sonst händisch ausbessern alles):


Hallo,

eigentlich ist das ein "Gebot", das wirklich zum Wohl der Menschen da
ist. Das menschliche Leben ist eigentlich natürlicherweise durch
relativ regelmäßige Rhythmen geprägt - man denke z.B. an die
Jahreszeiten oder auch z.B. an die Menstruation der Frauen oder an
die regelmäßige Abfolge von Tag und Nacht und die relativ fixen, gut
bewährten Einschlaf- und Aufwachzeiten in unserem Raum. Arge
Unregelmäßigkeiten in diesen Rhythmen sind ein Zeichen dafür, dass
etwas gestört ist, und umgekehrt richten arge Unregelmäßigkeiten auch
Schaden an - nicht zuletzt auch an der Gesundheit der Menschen. Da es
zu allen Zeiten so war, dass Menschen von anderen abhängig sind, für
die sie arbeiten müssen, war dieses Gebot, bevor es gewerkschaftliche
Errungenschaften gab, auch sozusagen der einzige Schutz, der Menschen
ihre (über)-lebensnotwendige Erholung von der schweren Arbeit
ermöglichte. Leider ist die Situation heute wieder arg rückläufig -
soziale Errungenschaften werden zunehmend unterbunden, umgangen indem
viele Menschen zu UnternehmerInnen wider Willen gemacht werden (und
da oft mangels Kapital gezwungen sind, um überleben zu können, auch
unter absurdesten Arbeitsbedingungen zu arbeiten, auch eine
Schwangerschaft ist für UnternehmerInnen ja mangels fairer Regelungen
schon eine existenzbedrohende Katastrophe, vor allem für die Kleinst-
und Alleinunternehmerinnen) oder den herkömmlichen ArbeitnehmerInnen
unter Drohung des sonstigen Verlustes ihres Arbeitsplatzes bzw. der
Nichteinstellung immer schlechtere Arbeitsbedingungen zuzumuten. So
ist es z.B. in Deutschland meines Wissens jedem Arbeitnehmer, jeder
Arbeitnehmerin zumutbar, eine Nachtarbeit anzunehmen und wenn er/sie
sich weigert, kann das Arbeitslosengeld gesperrt werden, obwohl
zigfach belegt ist, dass Nachtarbeit und vor allem
Wechselschichtarbeit krankmacht - und zwar in vielfacher Hinsicht. In
Österreich wurden gewerkschaftliche Kollektivverträge dahingehend
abgeändert (bzw. ist das geplant, hab es dann nicht so weiter
verfolgt, aber ich glaube es ist schon beschlossene Sache), dass
Inhalt der Arbeitsverträge z.B. die Gesamtjahresarbeitszeit ist, und
der Arbeitgeber sie nach seinem Gutdünken kurzfristig nach Bedarf in
Anspruch nehmen kann, die höchstzulässige Arbeitszeit pro Tag
wurde/wird gewaltig heraufgeschraubt, nämlich von derzeit 8-9 Stunden
auf 12 Stunden pro Tag (bei anfallendem Bedarf), die durch
arbeitsfreie Tage (wenn es dem Chef dann passt ausgeglichen werden
sollen, es werden damit also auch die bisher üblichen Zuschläge für
Überstunden eliminiert). Davon abgesehen sind unter Umgehung der
derzeit geltenden Gesetze schon jetzt z.B. bei Ärzten oder bei
Personal in manchen Supermärkten Arbeitszeiten in eben diesem Ausmaß
und ähnlich schlechet Arbeitsbedingungen schon die Regel. Dadurch
wird den Menschen auch ganz gravierend in seine Lebensplanung und
sein Privatleben hineingepfuscht - immerhin findet das Sozialleben
und auch das kulturelle Leben vorzugsweise abends und an den
Wochenenden statt - habe ich z.B. im August Konzertkarten für ein im
November stattfindendes Konzert am Freitagabend gekauft, habe ich
halt Pech gehabt, wenn dem Chef Mitte Oktober einfällt, dass er mich
da nicht von 9-17, sondern von 9-21 Uhr in seinen Hallen sehen will.
Habe ich mich mit Freunden zu einem Fest oder auch nur zum Pizzaessen
verabredet, wird das schwerlich etwas sein, was ich als Argument
bringen kann, dann nicht die von mir geforderten Überstunden
stattdessen zu machen, ich werd gezwungen, in den sauren Apfel zu
beißen. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass das in manchen Fällen
geschieht, und wenn die Arbeit okay ist und der Chef/die Chefin nett,
würde ich ihm/ihr sicher den Gefallen tun, auch mal länger zu
bleiben, vor allem wenn es für ihn wichtig ist. Es geht aber darum,
dass derartiges eben nicht als "Gefälligkeit" eines arbeitenden
Menschen interpretiert wird, sondern zur "Selbstverständlichkeit"
gemacht werden soll, obwohl es eigentlich wirklich keine ist und
allein der seelischen und körperlichen Gesundheit der Menschen
zufolge auch eine Ausnahme bleiben und nicht zur Regel werden sollte.
Meiner Meinung nach sollte man es auch nicht den Arbeitnehmern
freistellen, weil sie die Folgen oft gar nicht abschätzen könnten und
weil das auf dem Rücken jener ausgetragen wird, die ein lebenswertes
Leben führen möchten. Denn wenn sich jemand erklärt die doppelte
Arbeit zum halben Lohn zu machen, würden auch die draufzahlen, die
einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit verlangen - und bei dem
Problemkreis hier ist das genauso.
Im 21. Jahrhundert werden Menschen wieder wie Sklaven behandelt und
es wird ihnen diese Peitsche auch noch als Zuckerbrot verkauft.
Wer sich freiwillig dafür entscheidet, in seinem Privatleben einen
unregelmäßigen Rhythmus zu haben, der/die ist vielleicht besonders
resistent oder macht sich selbst krank - es ist aber wirklich
unzumutbar, derartiges anderen Menschen um des Profits willen
aufzuzwingen. Deshalb finde ich nach wie vor, dass es Nachtarbeit,
Wechseldienste, unregelmäßige Rhythmen und derartiges nur in den
Bereichen geben sollte, wo das wirklich absolut notwendig ist (z.B.
in Krankenhäusern oder im Transportwesen).
Ich richte mich selbst übrigens nicht danach, am Sonntag zu ruhen,
aber ich habe ein Leben aus selbstgestalteten Phasen von sehr hohem
Energieaufwand, die sich mit solchen mit sehr niedrigem
Energieaufwand abwechseln, wobei es im Durchschnitt sicher auf dieses
6 : 1 Verhältnis von Arbeit und Ruhe hinausläuft. Wenn der Rhythmus
dabei arg unregelmäßig wird, also ich viel zu viel arbeite (was z.B.
unter Termindruck nötig ist) folgt dann auch meist hinterher ein
Erschöpfungszustand - privat kann ich mich aber nach ein paar 14-16-
Stundentagen anschließend ins Bett legen und vier Tage durchschlafen
(überspitzt gesagt) und mich so regenerieren, in einem
Arbeitsverhältnis, wo mir derartige Unregelmäßigkeiten aufgezwungen
werden, kann ich das aber nicht tun - da folgt auf die 14-
Stundenphase nicht eine mit 0-Stunden, sondern eine mit 8-Stunden,
und wenns grad 0-Stunden gibt, dann vermutlich zu einem Zeitpunkt, wo
ich viel lieber arbeiten würde.
Ob es nun der Sonntag ist oder der Samstag oder ein anderer Tag ist
wirklich egal, allerdings finde ich auch, dass z.B. Menschen, die den
Sonntagsgottesdienst besuchen wollen, die Möglichkeit dazu haben
sollten und auch z.B. Moslems am Freitag in die Moschee gehen können -
beides, sofern dies organisatorisch möglich ist. Ein Arzt wird kaum
darauf bestehen können. Viel wichtiger als der Tag selbst, ist die
Regelmäßigkeit und das angemessene Verhältnis von Arbeits- und
Ruhephasen - insofern haben Menschen meiner Meinung nach nichts zu
befürchten außer den Folgen, möglicherweise auch den Spätfolgen, die
sie sich durch eine derartige Lebensweise selbst einhandeln.

Alles Liebe,

Elisabeth

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