Wie geht man auf jemanden ein...
katzenhai2 schrieb am 3. Dezember 2004 um 21:33 Uhr (531x gelesen):
Danke für Deine Antwort.
>> Wenn jemand einem nicht vertraut, hat er
>> a) ein generelles Mißtrauen Menschen gegenüber
>> b) ein Problem mit dir und damit eines mit sich selbst
>> c) einen konkreten Grund für sein Mißtrauen (den du
>> geliefert hast)
Also hierbei geht es wohl eher um Punkt b. Weil Punkt c käme nicht direkt, sondern eher nur indirekt in Frage, da die Person alles was ich sage so versteht wie sie es verstehen möchte und da ist ein Witz oder eine Bemerkung für sie negativ, während andere die Pointe verstehen und darüber lächeln. Das hängt aber vermutlich auch wiederum damit zusammen, daß sie mich bereits besser kennen und deshalb verstehen, wie ich das meinte was ich sagte.
Ok, mehr Selbstdisziplin ist gefragt. Einverstanden.
Löst aber trotzdem nicht den Punkt b, der meiner Ansicht nach auch entstehen würde, wenn Punkt c nicht existieren würde.
>> Um auf b und c einzugehen, könntest du
>> 1. dir eine Maske aufsetzen und so tun, als seist du ganz
>> anders, und zwar so, wie er es gerne hätte
>> 2. Dich zurückziehen und ihn "kommen lassen" (oder auch
>> nicht)
>> 3. Die Aufgabe, wenn es eine ist, an eine andere Person
>> übertragen, zu der die mißtrauische Person mehr Vertrauen
>> hat
>> 4. Dich zurückziehen, die Zeit arbeiten lassen, derweilen
>> dich geben, wie du bist
>> 5. Ehrlichkeit nach außen ausstrahlen und ihm zeigen, daß
>> du ihn akzeptierst, so wie er ist
- Punkt 1 ist kein guter Tip, so wie Elisabeth es bereits schrieb. Es geht hierbei um Ehrlichkeit, Offenheit und den anderen so zu erkennen wie er wirklich ist. Das wäre mit Punkt 1 niemals möglich, auch wäre ich mir dann selbst nicht mehr treu.
- Punkt 2 geht auch nicht, weil die Person sich dann ganz zurückziehen wird, da sie aufgrund der Situation jederzeit die Möglichkeit dazu besitzt.
- Punkt 3 geht nicht, da es die "Aufgabe" an sich ist, mich so kennenzulernen wie ich wirklich bin. Eine andere Person könnte lediglich als Vermittler fungieren, um der anderen Person klarzumachen daß ich doch auch andere Seiten besitze, die sie bisher noch nicht bewußt war, um auf diese Weise eine Tür (zumindest einen Spalt weit) zu öffnen, durch die die Person mit einem Auge mal kurz durchzwinkern kann. Ist aber für sich allein genommen auch keine Wahl. Höchstens in Kombination mit den anderen Möglichkeiten.
- Punkt 4 wäre auch so eine Möglichkeit, die man mitunter verwenden könnte oder auch muß, damit sich die andere Person nicht die ganze Zeit zu sehr bedrängt fühlt. Wird aber an der Gesamtsituation nichts verändern, da es hier wohl um sehr starke Emotionen geht. Die Person ist nämlich sehr sensibel.
- Punkt 5 sowieso. Allerdings ist dies mitunter das absolute Hauptproblem, um das es auch geht:
Ich bin eher sehr stark introvertiert (ja, man mag es kaum glauben: Der katzenhai is gar nicht so bissig wie hier im Forum :D) und daher eher sehr zurückhaltend, sage nicht viel, besonders bei Menschen die ich noch nicht so gut bzw lange kenne. Das macht es der anderen Person sehr leicht, Dinge in mich hineinzuinterpretieren, die sie in mir sehen will. Ich müßte stärker aus mir herausgehen, aber leider weiß ich nicht wie das geht und glaube auch nicht daß ich das so auf die schnelle erlernen werde können.
Ich könnte höchstens klar machen, daß ich gar nicht so bin wie die Person mich sieht, daß ich nur versiche mein inneres durch meine introvertiertheit zu schützen. Daß ich deshalb wie abweisend oder gefühllos auf sie wirke, obwohl dieses Bild nicht meinem inneren entspricht. Ich habe es nur so gut gelernt, mich nach außen hin zu verstellen, weil ich jahrelange Übung darin hatte. Im Grunde genommen habe ich bereits sowieso Punkt 1 erfüllt, da ich die ganze Zeit eine Maske trage, die ich aber nicht abzulegen weiß. 20 Jahre Übung darin kann man nicht in wenigen Wochen/Monaten einfach so wieder ablegen.
Problem hierbei ist halt nur, daß die Person für sich selbst gar kein großes Interesse besitzt mich näher kennenzulernen. Und ohne diesen Antrieb...wäre jede Erklärung ewiglich nutzlos.
>> Wobei auch die Frage zu stellen wäre, wie du - unbewußt -
>> dieser Person bisher gegenübergetreten bist:
>> ob du selbst diese Person magst,
>> ob sie dir egal ist,
>> ob du sie ablehnst.
Für die andere Person dürfte es so aussehen, als sei sie mir egal. Aber ich mag sie, nur kann ich das so wohl nicht richtig zeigen. Aber vor allem stört dieses Spannungsverhältnis, da auf solch einer Basis ein sich-kennenlernen gar nicht richtig möglich ist, man weiß gar nicht ob man die andere Person nun überhaupt mag oder nicht, denn irgendwie ist es so niemanden von beiden möglich, den anderen verstehen zu lernen.
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