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Re: entdeckung: astronomie als grundlage der torah (mosesbücher)
schnuffi der bär schrieb am 26. September 2003 um 20:26 Uhr (339x gelesen):

bitte verzeihen sie mir, wenn ich hier meine bedenken anmerke! möglicherweise beruhen diese nur auf einem missverständnis, verstehe ich doch ihre, wohl den umständen schuldend, sehr knappen ausführungen in der weise, dass sie meinen, das pentateuch wäre ein einheitliches werk, welches unter den von ihnen genannten gesichtspunkten sozusagen ad hoc verfasst wurde. nun sind die besagten fünf bücher aber keineswegs zu einer zeit und von einem autor erschaffen worden.
selbst in sich durchliefen die bücher eine entwicklung von hunderten, ja tausenden von jahren, so dass es mir im augenblick sehr fraglich scheint, die verszahl heran zu ziehen, um auf eine astronomische grundlage derselben zu schließen. jahrhunderte nach erschaffung wurden noch gesetzestexte, historische überlieferungen, daten und texte anderer art eingearbeitet, sodass man dahingehend schwerlich von einer grundlage sprechen kann. der verfasser der genesis konnte kaum wissen, wieviele verse das pentateuch einmal umfassen wird.
desweiteren bin ich mir nicht ganz sicher, ob der von ihnen zitierte name hor oder horeb tatsächlich den ägyptischen falkengott horus bezeichnet. nehmen wir zum beispiel folgendes zitat aus dem deuteronomium: "der herr, unser gott, hat am horeb zu uns gesagt: ihr habt euch lange genug an diesem berg aufgehalten." (dtn 1,6)
wie der inhalt und kontext schon vermuten lässt, bezeichnet horeb hier keineswegs den gott horus, sondern den berg sinai, wie auch exodus 3,1 "eines tages trieb er [moses] das vieh über die steppe hinaus und kam zum gottesberg horeb." deutlich zeigt. sinai und horus haben wenig miteinander gemein.
die anschließende assoziation von horus mit dem planeten jupiter mag zwar richtig sein, nur muss man dabei bedenken, dass von den fünf den ägyptern bekannten planeten der zahl drei (jupiter, saturn, mars) mit horus respektive verschiedenen aspekten von ihm assoziiert wurden, so wie horus auch die sonne darstellen konnte.
also völlig abgesehen davon, dass horeb den berg sinai bezeichnet, kann man in den begriff horus, wenn er denn da stehen würde, sehr viel hinein interpretieren.
diesen schwer wiegenden aber auch berechtigten zweifeln schuldend, welche schon in einer derart kurzen darstellung auftauchen, fällt es mir äußerst schwer, ihrer überschriftlich genannten these auch nur ein mindestmaß an glauben zu schenken. wenn überhaupt scheint es sich hier um eine mit wenig sorgfalt vorgenommene nachträgliche interpretation, von denen es, ehrlich gesagt, unzählige, mehr oder weniger fantastisch, mehr oder weniger fundiert, gibt.
licht und liebe
schnuffi der bär


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