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Form und Inhalt
Forscher schrieb am 12. September 2003 um 20:04 Uhr (384x gelesen):
Ein sehr freudiges "Hallo Nobby",
in einem sind wir uns einig: Gesetze der Mathematik sind absolut. Doch das nur aus einem Grund: weil die Mathematiker selbst sozusagen ein Unversum nur für die Mathematik geschaffen haben. Es steht auf den Axiomen und hat mit der Welt nichts zu tun. Deshalb kann sich die Welt beliebig verbiegen, die Mathematik bleibt unberührt.
Ich unterscheide strikt zwischen Form und Inhalt. Ein Film ist heute auf Videokassette, morgen auf DVD. Die Sprache der Wissenschaftler ist heute Latein, morgen Englisch. Früher schrieb man auf Pergament, heute auf Papier. Was ich sagen möchte ist: welche Form (hier: Mathematik) man wählt ist vollkommen egal. Der Inhalt (hier: Physik) ist das, worauf es ankommt.
>Aufgrund dessen, daß ihre Auffassungsgabe begrenzt ist, können sie >eventuelle Fehler in der Beweisführung nicht erkennen. Ergo sind für >sie die Beweise eindeutig, gildet also = der Beweis als erbracht .
Ich glaube, ich habe Dich im vorletzten Beitrag falsch verstanden. Du denkst also, daß die Welt so groß ist, daß sie von den Menschen gar nicht verstanden werden kann. Völlig egal, wie weit und wie lange sie forschen. In diesem Fall kann man tatsächlich sagen, daß die Menschen aus ihrer Sicht gültige Beweise erbringen können. Diese können absolut betrachtet falsch sein, die Menschen werden es jedoch nie herausfinden. In diesem Fall kann ich Dir nur zustimmen.
Ich glaube, so unähnlich sind sich unsere Ansichten gar nicht. Ich denke, der Mensch kann alles verstehen (Motto: der Himmel ist das Limit). Du denkst, der Mensch kann bis zu einer festen Grenze alles verstehen. Ich kenne keine Möglichkeit, jemals die Wahrheit herauszukriegen. Denn um das zu erkennen müßte ich ein Wesen sein, das ganz einfach übermenschlich ist. Was mir gerade auffällt: wenn ich recht haben sollte, dann ist der Mensch das größte wesen, das existiert. Wenn du recht behälst, dann ist der Mensch nur Nr. sowieso unter beliebig vielen anderen.
Deine Frage, die sich auf die Existenz von Gott bezieht:
>Wenn ich die absoluten Auffassungsaufgabe habe, dann kann ich es mir >selbst beweisen ( bzw. muß ich das dann überhaupt ? ), aber wie sollte >ich es anderen ( z.B. mit begrenzter Auffassungsgabe ) beweisen ?
Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen, daß ich nur mit Menschen darüber sprechen kann, die meine Auffassungsgabe erreicht haben. Und diese Menschen wissen so viel wie ich. Das heißt also: wenn ich den Beweis habe, kann nur ich ihn verstehen; jeder Mensch muß ihn selbst entdecken.
Lange Rede, kurzer Sinn: es geht nicht.
Mein "philosophischer" Einwurf aus dem letzten Beitrag sagt nichts aus, das war so beabsichtigt. Ich wollte klarstellen, daß ich diese Frage nicht vergessen habe, nur weil ich sie nicht beantworten kann.
Ich möchte betonen, daß ich unsere Diskussion oberklasse finde.
mfg, Forscher
Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf:
- @Forscher ~ Nobby - 12.09.2003 14:23 (1)
- Form und Inhalt ~ Forscher - 12.09.2003 20:04