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Re: dein Spiegel heißt Riesentodesangst
myrrhe schrieb am 10. August 2003 um 11:15 Uhr (446x gelesen):
> Mich interessiert diesbezügliche Literatur nicht, die saugen sich
bloss Behauptungen aus den Fingern und leben gut davon. Sei
mal ehrlich: Du glaubst doch bloss aus Todesangst solchen
Scheiss !
> Es ist noch keiner zurück gekommen, also woher wollen diese
frechen Trottel was wissen ?
> Komm herunter auf den Teppich, Schwester !
Wie willst du was beurteilen, was du gar nicht kennst??? Es ist
deine ureigene Angst, die dich diesbezüglich blockiert und
aggressiv reagieren läßt. Eine Riesenangst vor dem Tod, die du
selbst hast und deshalb anderen überkippen willst. Das gelingt dir
aber nicht.
Jetzt kommen wir der Sache schon näher: du bist also hier, um
den Beweis für das Weiterleben nach dem Tod zu suchen? Nun,
dann liegt es an dir, etwas zu tun: wir können dir das nicht bieten.
Literatur gibt es genug, und wenn du sie aus Angst nicht liest, sie
könnte dein Weltbild antasten, dann ist das dein ureigenes
Problem, nicht meines/unseres. Die Autoren als "freche Trottel"
herabzuwürdigen, liegt ganz in dem Angsttrend. Wenn du etwas
lesen würdest davon, würdest du nämlich genügend an Beweisen
finden, die dein angstbesetztes und schwaches Weltbild ganz
hübsch ins Wanken bringen würden.
Wach auf und blick in den Spiegel: erkenne deine eigene Angst.
Du brauchst aber keine Angst von dem Unsichtbaren zu haben: du
bist nämlich jetzt schon Teil davon. Der Tod ist ein Übergang, so
wie die Geburt. Nicht mehr und nicht weniger. Wovor man sich
fürchten kann, ist das Sterben, jener Moment des Übergangs, in
dem man alles loslassen muß. Das ist normal, und es ist besser,
sich diese Angst einzugestehen, als vor lauter Zähneklappern sich
ein Weltbild zurechtzukonstruieren, an das man selbst nicht so
recht glaubt. Sonst wärst du ja nicht hier.
Übrigens: ich habe keine Angst vor dem Tod, aber durchaus vor
Siechtum und vor dem Moment des Übergangs. Und ich setze
mich damit bewußt auseinander. Hast du mal einen Sterbenden
begleitet? sicher nicht. Dann wüßtest du, was Tod heißt. Ich habe
das getan.
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