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Re: Wahrheit
Michael schrieb am 16. Januar 2003 um 17:28 Uhr (459x gelesen):
Hallo Jassu,
> Wer sagt denn überhaupt, daß es nur *eine* Wahrheit gibt? Und daß wir überhaupt in einem objektiven Universum leben?
Keiner :) Jedenfalls konnte bisher niemand einen objektiven Beweis liefern.
> Es gibt einen hochkomplizierten mathematischen Beweis, mit dem ein österreichischer Mathematiker beweisen konnte, daß ein logisches System nur aus sich selbst heraus evident ist - d.h. nur dadurch, daß man gewisse Prämissen als "wahr" einsetzt, baut der ganze Rest darauf auf. Somit ist der gesamte Bereich der Naturwissenschaft wenig mehr als eine harte Betonplatte inmitten eines Sumpfes der Ungewissheiten - und umso näher man den Rändern kommt, umso wackliger wird es.
Genau so ist es :)
> Die gesamte philosophische Tradition des Westens geht jedoch - im Gegensatz zu den östlichen Philosophien und
Religionen - davon aus, daß es eine nachweisbare, objektive Wahrheit gibt, die man durch Argumentation und Deduktion herleiten kann.
Das ist das Problem. Eigentlich ist es die Basis aller Diskussionen. Wenn es dennoch eine objektiv wahrnehmbare Wahrheit geben sollte, dann wird sie sich wahrscheinlich kaum in Worten beschreiben lassen. Oder vielleicht braucht man nur *ein* Wort. Man wird sehen... ;)
> Doch schon der Akt des Sprechens oder Schreibens - also die Beweisfolge - ist niemals objektiv: Man äußert sich immer mit einer bestimmten Zielsetzung, ob nun bewußt oder unbewußt. Sprache baut ja auf dem Prinzip auf, daß ein (subjektives) Bewußtsein eigene Eindrücke an ein anderes Bewußtsein übermittelt.
> (Ich hoffe, man kann mir noch folgen...)
Ja, geht noch ;) Du meinst, die eigentliche Bedeutung der Argumente wird vom Empfänger zugewiesen. Je nachdem, ob diese Bedeutung in das Weltbild des Empfänger passen oder nicht, werden sie angenommen oder verworfen.
> Der ganze Bereich der Wahrnehmung ist jedoch auch nicht objektiv: Im Prinzip lebt jeder von uns in einer eigenen Welt, denn die eingehenden Sinnesinformationen werden im Gehirn bewußt gefiltert und zusammengesetzt.
> Wie wäre es also, wenn das Universum womöglich nicht auf objektiven Prinzipien begründet ist, sondern mehr auf einer Art "kollektivem Subjektivismus" beruht? Die Inder glauben ja z.B., daß unser Universum nur eine Illusion ist. (Und nein, das trifft sich NICHT mit den Ideen Platons von der Ideenwelt - jedenfalls nicht im Sinne des westlichen Geist-Materie-Dualismus.)
Die Welt, das Universum, als Schöpfung des kollektiven Gesamtbewußtseins? Cyberspace? Das wäre doch eine Überlegung wert. Und es würde vieles erklären :)
> Okay, jetzt habe ich doch ziemlich mit Fremdwörtern um mich geschmissen... Falls Ihr Euch aber dennoch die Mühe macht, meiner Argumentation zu folgen, so werdet ihr es sicherlich nicht bereuen! Ich finde die These ziemlich interessant - mal sehen, ob ich diesen Ansatz noch weiter verfolgen kann.
Jedenfalls ist es bestimmt nicht falsch, mal ernsthaft darüber nachzudenken. Vielen Dank für Deine Anregungen :)
Liebe Grüße
Michael
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