Heimat: diesseits/jenseits - die suche nach sich selbst...
. schrieb am 19. Mai 2002 um 8:10 Uhr (483x gelesen):
„Wir sollen heiter Raum um Raum durschschreiten an keinem wie an einer Heimat hängen....“, (Hermann Hesse)
Wir wählen den Begriff Heimat und drücken damit unbewusst das Vorhandensein von Heimatlosigkeit aus. Wir verbinden den Wunsch eines Zurück-kommens mit dem Gefühl des Entferntseins. Heimat als ein Gefühl des sich fallen lassen könnens oder - aus der Fremde betrachtet - die Sehn-Sucht danach. Somit trage ich mit Heimat auch die Verknüpfung zum Getrennt-Sein in mir. Blicke ich nun auf die Heimat und sehe im Geiste, wie sie sich ganz allmählich auflöst und mit dem Hintergrund verschmilzt, so ist im selben Moment das Getrennte verschwunden und übrig bleibt das Sein.
Ängste schaffen Bindung und Bindung heisst Heimat. Aus unserem Unterbewusstsein fliessen erklärbare und schleierhafte Muster unserer gepräg-ten Ängste ins Geschehen ein.
Wenn nun unsere Ängste für unsere Heimat, unsere Grenzen sorgen, ähnlich einer Stadtmauer, innerhalb derer das Leben individuell erblüht und das Potential der Angst die Höhe der Mauer bestimmt, so ist die Angst ein Ausdruck von Liebe. Sie erhält mich und sie beschützt mich, wie die Agression, die aus der Angst heraus geboren wird und wieder für sie sorgt.
Die Grenzen sind fest und die „Sicht“ ist durch eine Mauer von Vor-Stellungen und Vor-Bildern ver-sperrt.
Dennoch - alles ist im Fluss. Lass (die Zeit) los und der Stein fliesst. Vorbilder kommen und gehen, Vor-stellungen kommen und gehen.
............ DIE HEIMAT IST
diesseits und jenseits (von Mauern)
.............OFFEN
...
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