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Die Kunst des Handlesens (*)
Eine Dualseelengeschichte
Desulfovibrio schrieb am 20. Februar 2009 um 11:48 Uhr (1378x gelesen):
Es ist mitlerweile 20Jahre her und ich war 15 als ich in einem Abstand von 50Metern eine weibliche Person sah dessen Verbindung unwahrscheinlich stark war. Es ging eine ungeheuere Anziehungskraft von Ihr aus. Der erste Gedanke war: keiner. Die nächsten als ich zur Ruhe kam, weil von Ihr weg war, waren: Ablehnung meiner Gefühle. Zuerst unbewußt, ich wollte es nicht wahrhaben, dann weil ich mich kenne, und sie mir dadurch eingestehen konnte, (was IST IST und das ist nicht zu ändern - keine Macht vermag dies) waren: Verdammter Mist! Warum nur? Danach fühlte ich mich hundeehlend und ging Ihr aus dem Weg. Konnte Ihr nicht mal in die Augen sehen. Nicht mit Ihr reden. Nicht im selben Zimmer sein. Ging nicht. Eines kristallisierte sich heraus aus meinem Gedankenkauderwelsch: Sie mußte es erfahren. Unbedingt und so schnell wie möglich. Warum? Ich habe keine Ahnung...nur soviel: es war das wichtigste in meinem Leben. Es mußte sein. Etwa vier Monate später: Entgegen aller Vernunft und unter wahnsinnigen Anstrengungen, unter Zuhilfenahme all meines Mutes (das war das schwierigste in meinem bisherigen Leben) steckte ich Ihr einen Zettel zu indem ich Ihr meine Gefühle zu Ihr gestand. Sie ging damit und kam kurz darauf wieder. Wir saßen allein an einem Lagerfeuer. Sie sagte das was man wohl immer sagt: das mit uns kann nichts werden, das weißt du doch (wortwörtlich) und das sie schon einen Freund habe (was ich wußte).
Sie legte mir Ihre rechte Hand auf die linke Schulter und da war es!!! Dieses Gefühl: wie eine Ganzkörperumarmung! Sie war innen und außen! Es fand (auch wenn der Begriff nicht zutreffen sollte -was mir herzlich egal ist) eine Bewußtseinsveränderung statt! All das was ich jemals gelesen oder gehört hatte viel mir wieder ein. Ich konnte eine Verbindung zu allem herstellen und es verknüpfen, miteinander verbinden, es ging so unglaublich leicht. Ich konnte, so glaube ich, meinen verstand in voller Kapazität nutzen! Meine Gedanken schnitten wie ein Messer, nahmen auf, legten zurecht, verwarfen. Unglaublich. Dann stellte Sie mir eine Frage: soll ich bleiben, oder möchtest Du jetzt lieber allein sein? (wortwörtlich)Ich gab zur Antwort: ich weiß es nicht. Sie ging! Na ja, was soll man zur zweitgrößten Dummheit in seinem Leben sagen? Nachträglich wußte ich das es Ihr überlassen werden sollte, was ich tun möchte. Ich wollte Sie damals nicht in Ihrer Entscheidungsfreiheit eingreifen. Dazu komme ich noch später. Nächster Tag: ich machte die Augen auf. Dann war da ein Gefül das ich nicht kannte, was mir Angst machte und was das schlimmste in meinem Leben an negativen Gefühlen war, kein körperlicher Schmerz kommt dem gleich. Durch Schock wird er eingedämmt/ausgeschlossen. Hier: unmöglich! Es wird nicht leicht es zu erklären. Ich fühlte mich leer. Die Gedanken-sie funktionierten nicht. Ich konnte also nicht mehr selbsständig denken, brachte keinen Gedanken zu stande, konnte keinen fassen und fühlte mich leer. Das war alles. Nur noch Leere.
Dann begann eine schlimme Zeit. Ich suchte das Gespräch, bekam aber nur sehr wenig Möglichkeiten dazu. Nichts nenenswertes passierte.ca. ein Jahr später: sie fur zurück nach Hamm. Versprach mir über einen "Mittelsmann" Briefkontakt zu halten. Von diesem erfuhr ich dann, das Sie mir Ihre Adresse nicht geben wollte und er für die weiterleitung zuständig ist, weil Sie Angst hatte das ich auf einmal vor Ihrer Tür stehen konnte. Nach zwei versendet geglaubten Briefen und ein Telefonat ein paar Tage nach Ihrer Abreise, erfuhr ich das sie mir zu den Inhalt der Briefe keine Angaben machen konnte: Sie lerne sie ja nicht auswendig. Auch konnte Sie keine Angaben zur verwendeten Farbe machen, die rot war. Ich weinte, mehr weiß ich nicht mehr. Kurz darauf verlor ich den "Mittelsmann".
Vier jahre später: ich traf diesen "Mittelsmann" wieder, weil ich Ihn gesucht habe und er gab mir Ihre Adresse. Ich schrieb Ihr sofort einen Brief. Sie schrieb zurück. Sie antwortete: es war nicht die leichteste Möglichkeit, aber die einzige die Ich hatte (wortwörtlich). Der letzte Brief den ich versucht habe an Ihre Adresse zu schicken ging mit dem Vermerk: unbekannt verzogen zurück. Die Welt hörte auf sich zu drehen. Ich schrieb Ihr mind. ein mal pro woche, Sie mir nur sechs in dem einem Jahr. Aus... Sie versuchte Freundschaft aufzubauen und hat mir immer wieder betont das ich nicht störe, mit dem schreiben, was meine allergrößte Angst war. Natürlich fragt man sich warum ich nicht versucht habe sie wieder zu finden. Aus dem selben Grund auf dem ich zurück kommern wollte. Ihr Ihre Entscheidungsfreiheit zu lasen. Wobei die Logik meint, das Sie sich melden würde wenn Sie es selbst wollen würde. Ich warte...warte...und warte...bis heute, bis immer, bis dann meine geliebte Dualseele. Im Moment weine ich.
Es vergeht kein Augenblick an dem ich nicht an Sie denke.
Würde ich Ihr wirklich gegenüber treten können? Könnte ich denn das? Die Antwort auf diese Frage müßte lauten: ?
Ich habe Angst Ihr gegenüber zu treten. Schreckliche, furchtbar panische Angst! Es ist soviel Gefühl. So viel, so viel... unbeschreiblich. Ich kenne mich, ich würde abhängig werden. Nicht mehr von Ihr weg können. So wie damals. Ich war wach, ich lauschte ob Sie kam, es war immer ein warten, dazwischen, außer Sie war in meiner Nähe, war Leere. Eine schreckliche, unbeschreibliche Leere. Ich konnte nur dasitzen und auf Sie warten. Sonst konnte ich nichts. Nichts mehr, nur das zum überleben notwendige. Das erzähle ich heute nach 20Jahren zum ersten mal jemandem. Einfach so...
Ich erzähl euch nur kurz wie es weiterging mit dem Leben im Allgemeinen und einer Beziehung im Besonderen. Ich brauchte noch etwa 11Jahre um eine Partnerin zu finden. Sie ist neun Jahre älter als ich und Psychologin. Sie weiß von meiner unerfüllten Liebe, auch das sie stärker ist als die unsere. Psychologin...ist doch schon komisch wie einem das Leben so mitspielt. Nach meinem Drama habe ich mit vielen gesprochen und eine Ablehnung aufgebaut. Von Mutterersatz war da die Rede, und, und, und... Niemand verstand. Ich habe einen konkreten Selbstmordversuch hinter mir was mir zwei Monate Krankenhaus und vier Operationen eingebracht hat. Eine Selbstmordversuchankündigung gemacht und wurde zwei Monate mit starken Beruhigungsmitteln, in einer geschlossenen Psychiatrie weggesperrt, zum Selbstschutz, da ich krankheitsuneinsichtig war. Und so weiter...
Der einzige Grund warum ich es nicht tat, war das Versprechen ( erst nach den zwei genannten Begebenheiten) Ihr gegenüber es nicht zu tun. Das hat Sie schriftlich bekommen als wir noch das etwa eine Jahr Briefkontakt hatten. Nur deshalb bin ich noch am Leben und tippe Buchstaben zu einem Text in die Tastatur ein. Danke für all diejenigen die es bis zum Ende durchgehalten haben, es zu Ende zu lesen. Noch ein letztes: für All die, die SIE verloren haben: tröstet euch, SIE kann gar nicht verlorengehen! Geht nicht! Ich mach mich auf die Suche nach einer Reinkarnationstherapie und seh was für eine Verbindung besteht, wenn es mir denn erlaubt ist, diese zu erfahren.
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Diskussionsverlauf:
- Eine Dualseelengeschichte ~ Desulfovibrio - 20.02.2009 11:48 (4)