@ all
eventuelle * schrieb am
15. Januar 2008 um 22:26 Uhr (1090x gelesen):
Danke für Eure Antworten.
Sicher kann man für jede Meinung Beispiele heranziehen, die dem sozialen Umfeld entsprechen und in sich richtig und stimmig sind. Sowohl im Für und im Wider. Ich bin auch nicht der Meinung, dass Gewaltspiele generell die Hemmschwelle zur Tötungsbereitschaft mindert. Dafür habe ich genügend recherchiert. Eine Studie der Potsdamer Uni ergibt aber z.B., dass Jugendliche, die zu Aggressionen neigen, Gewaltspiele bevorzugen und regressiv mehr Aggressionen ausleben. D.h. Gewaltspiele erhöhen ihren Aggressionspegel. Im Allgemeinen wird dies aber aufgefangen, wenn (um in Deinen Worten zu Sprechen, Ashera) das Umfeld sozialkompetent ist. Hier sieht sicher jeder Fall anders aus.
Aber in den heutigen Gewaltspielen (Call of duty 4 z.B.) hüpfen nicht mehr nur Männchen übern Bildschirm, Orion. Schön wärs ja. Man kann die Grafik nicht mehr von einem realen Kriegsbericht unterscheiden, so dass selbst ausgewachsene Gamer plötzlich Skrupel bekommen, weil der Tötungsakt so lebensecht ist. Und das ist erst der Anfang.
Aber es wird sicher nicht dabei bleiben. Mit virtuellen Welten meinte ich auch nicht nur Videospiele. Das Wetter wird simuliert. Das Klima im allgemeinen wird simuliert. Meeresströmungen werden simuliert. Erdbeben werden simuliert. Epidemien werden simuliert. Bevölkerungswachstum wird simuliert. Der Mensch wird simuliert. Das klingt alles sehr vernünftig und bildet oftmals eine Grundlage für Vorhersagen. Wer würde da schon gegen sprechen?
Ich bin, ehrlich gesagt, noch nicht schlüssig, was ich davon halten soll. Aber ich sehe eine Entwicklung. Nämlich, dass wir die innere Verbundenheit mit dem natürlichen Geschehen möglicherweise ganz kappen, weil die geschaffene virtuelle Realität eine so große Faszination ausübt und in ihrer Gewichtung stärker als das natürliche Geschehen werden könnte.
Danke auch für Deine Antwort, defind1. Sie hat am meisten meine spirituelle Seite angesprochen, weil Du meinen Faden weitergesponnen hast. Ich wäre jetzt zwar nicht so weit in meinen Überlegungen gegangen wie Du, weil mir das mit den Vollseelen und Projektionen noch wenig vertraut ist. Ich weiß nur mit Gewissheit, was ich selbst erfahren habe. Vermutungen bleiben Vermutungen. Ahnungen bleiben Ahnungen. Ich denke zwar, dass die Entwicklung des menschlichen Geistes letztendlich aus der Intuition schöpft, aber vielleicht ist das ja dasselbe. Was wir hier als wirklich erfahren, hat ja in sich schon so viele Varianten und Sichtweisen, dass es für den Einzelnen nicht mehr überschaubar ist. Man kann nur Ehrfurcht vor der riesigen "Maschinerie" haben, die an jedem Punkt in alle Richtungen unendlich viele Möglichkeiten birgt.
Danke also noch mal an alle, auch an Dich, myrrhe. Deine Sichtweise gilt, wie immer, den Schwächsten.
Es grüßt
eventuelle
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