Selbstwertprobleme und Höflichkeitsfloskeln
myrrhe * schrieb am
5. August 2007 um 9:02 Uhr (746x gelesen):
Hallo Deep,
> fällt Euch zu dem Thema was ein? Warum sagen Frauen manchmal nein, wenn sie ja meinen oder ist das nur ein männliches Vorurteil? Warum sagen Boderliner geh´weg, wenn sie komm´ her meinen....sprechen Frauen und Männer die gleiche Sprache? Warum versteht man den anderen oft nicht, auch wenn man hoch emphatisch ist?
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das ist ein typisches Vorurteil ... hat null mit Frau oder Mann zu tun, da es beide gleichermaßen betrifft (wenn man genau hinhört und nicht aufs Vorurteil focussiert), sondern mit was ganz anderem: mit "Schuld", Selbstablehnung. Und damit mit alten Mustern.
Menschen, die "ja" sagen, wenn sie "nein" meinen, haben ein Selbstwertproblem: sie glauben, dem anderen gefallen zu müssen und dessen Meinung zu sein, um anerkannt zu werden - und daraus folgt dann, daß derjenige sich nicht mehr selbst lebt und wahrnimmt.
Borderliner haben eigene Probleme ... ich kenne mich mit dem Krankheitsbild zu wenig aus, um wirklich Schlüssiges sagen zu können, aber ich vermute einmal, die Basisursache hat ebenfalls mit fehlendem Geliebtsein und damit Selbstwertgefühl zu tun, nur halt äußerst massiv.
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> Der Unterschied zwischen Damen und Diplomaten: Wenn ein Diplomat "ja" sagt, meint er "vielleicht". Sagt er "vielleicht", meint er "nein". Sagt er "nein", so ist es kein Diplomat. Wenn eine Dame "nein" sagt, meint sie "vielleicht". Sagt sie "vielleicht", dann meint sie "ja". Wenn sie "ja" sagt, dann ist es keine Dame...
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Diplomatensprache ist etwas ganz Eigenes und kann überhaupt nicht mit Geschlechtern verglichen werden. Da geht es ums politische glatte Parkett - Höflichkeitsfloskeln, um beim anderen Staat nicht in Ungnade zu fallen.
Übrigens gibt es durchaus sprachliche Analogien bei Kündigungen: "er war stets bestrebt ..." bedeutet, man war nicht sonderlich zufrieden mit ihm ... ;-) - auch hier geht es um aufgesetzte Höflichkeit.
Grüße,
myrrhe
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