re[2]: Beseelte Ideen
erwinio * schrieb am
20. Juni 2007 um 4:24 Uhr (705x gelesen):
Ja Myrrhe,
das mag sein. Am Anfang war das Wort. Das Wort war also vor dem Menschen. Es war ein Wort, das unabhängig vom Menschen war, wohl ein Wort ohne Laut aber mit der Macht, die Unendlichkeit auf einen Punkt zu bringen.
Betrachte ich aber das menschliche Wort, so kann ich es nicht trennen vom Menschen. Denn wo kein Wort ist, ist kein Mensch - und wo kein Mensch ist, ist kein Wort.
Also darf ich mir erlauben, das Wort und den Menschen gleich zu setzen:
Menschen sind verdichtete Wiedergaben von Ideen. Einstellungen, Vorstellungen, von Seinsweisen.
Das stimmt doch in etwa. Zeigt das nicht, das Worte ähnlich dem Menschen lebendige Wesen sind?
Wem wäre es nun Trost, zu sagen, man kann menschliche Ideen, Einstlelungen, Vorstellungen, von Seinsweisen nicht töten; nur den Menschen! Nur ihr Vehikel, den Menschen! Wem ist das Trost, wenn Menschen getötet werden?
So unterschiedlich sind Mensch und Wort nicht, im Gegenteil.
Liebe Grüsse an Dich, Myrrhe;
ja, ich liebe Dich; Du riechst so gut.
Erwinio
> > Ist es weise, Worte zu töten?
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> wie könnte man dies tun?
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> Worte sind verdichtete Wiedergaben von Ideen, Einstellungen, Vorstellungen, von Seinsweisen.
>
> Du kannst Ideen, Einstellungen, Vorstellungen, Seinsweisen nicht töten. Nur ihr Vehikel, das Wort.
> Aber das Wort käme auf andere Weise wieder, würde man es töten.
> So wie das Symptom zwar getötet werden könnte, aber die Krankheit dahinter nicht; sie würde ein anderes Symptom ausprägen.
>
> Grüße,
> myrrhe
>
>
>
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