Fortsetzung ... Das Wunder und der Beweis in den Augen.
Von Wundern wird, wen wundert´s ;-), zumeist im Kontext mit religiösen Dingen gesprochen.
Um auch einmal von einem „religiösen“ Wunder zu berichten, welches vielleicht nicht so bekannt ist, aber doch bis heute, besonders wenn man die Zeit beachtet in der es passierte, absolut unerklärlich und für mich persönlich, wenn auch nicht superspektakulär, so doch faszinierend erscheint.
Kurz zusammengefasst gebe ich die Begebenheit hier wieder.
Maria von Guadalupe:
Zeitpunkt : Dezember des Jahres 1531.
Junger Azteke Juan Diego begegnet auf dem Weg in die Stadt, um für seinen todkranken
Onkel einen Priester zur letzten Ölung zu holen, auf einer Anhöhe ( heutiges Guadalupe, Vorort von Mexiko ) einer wunderschönen, von „überirdischem“ Licht und wunderbaren Klängen umgebene Frau, welche ihn beim Namen ruft und sich ihm als heilige Maria, Mutter Jesus vorstellt.
Sie trägt ihm auf, zum Bischof der Stadt ( heutiges Mexiko ) zu gehen und ihn zu bitten, hier an genau dieser Stelle eine Marienkapelle zu ihrer Ehre zu erbauen.
Der gläubige Indio, erklärt sich, völlig geblendet von dieser göttlichen Erscheinung, sofort dazu bereit. Nach vielen Stunden des Wartens wird er endlich zum Bischof vorgelassen und trägt ihm das göttliche Anliegen vor.
Der jedoch zeigt sich nicht sehr überzeugt und verlangt einen Beweis der göttlichen Erscheinung.
Der junge Indio, total frustriert, macht sich auf den Rückweg zur heiligen Maria, bekommt aber unterwegs ein ganz schlechtes Gewissen, bezüglich seines Onkels und versucht quasi im Rücken der göttlichen Gestalt, die Anhöhe zu umgehen.
Diese jedoch sieht ihn trotzdem ( ! ) und versperrt ihm den Weg !!
Auf ihre Frage, warum er dies tue und was denn nun mit der Kapelle wäre, erzählt ihr Juan Diego ängstlich, von seinem todkranken Onkel und der Reaktion des Bischofs.
Daraufhin lächelt die wunderschöne Frau und sagt ihm, dass er sich keine Sorgen um den Onkel machen müsse, denn in diesem Augenblick wäre dieser wieder völlig gesund !
Dann trägt sie ihm auf, auf die Anhöhe zu steigen, an den Ort ihrer ursprünglichen Erscheinung, um dort die Rosen zu pflücken, die dort blühen würden und ihr diese zu bringen. Obgleich Juan Diego sehr verwundert war, wie den Rosen zu dieser Jahreszeit blühen könnten ( es war Dezember und ziemlich kalt ), machte er sich auf den Weg und fand tatsächlich die beschriebenen herrlichen Rosen, pflügte sie und brachte sie der Heiligen.
Dort angekommen, verlangte Maria seinen Azteken Umhang aus schmucklosem Agavenstoff, legte die Rosen dort hinein, ordnete sie nach einem bestimmten Muster ( ! ) und band den Umhang oben zu.
Dann trug sie dem Indio auf, mit diesem Umhang zum Bischof zu gehen und erst in Gegenwart desselben den Umhang zu öffnen. Da das der gewünschte Beweis sei.
Der überglückliche Juan Diego macht sich sofort auf den Weg zum Bischof.
Dort angekommen, musste er wieder einige Stunden warten und war außerdem den Schikanen der bischöflichen Angestellten ausgesetzt (!).
Doch endlich wurde er zum Bischof vorgelassen, wo er unter Zeugen ( insgesamt waren 13 Personen im Raum ), den Umhang öffnen sollte.
Der Indio tat wie im geheißen. Doch es fielen nicht wie er erwartet hatte die Rosen aus dem Umhang, sondern auf der Innenseite des Umhangs sahen alle erstaunt, das detailgetreue Abbild der heiligen Maria in strahlenden Farben …
Fazit : Die Kapelle wurde gebaut, der Onkel war tatsächlich völlig gesundet und erzählte zudem selbst von einer Vision der heiligen Maria …
Manche werden jetzt sagen: Na ja, war halt eine übliche Geschichte über eine Marienerscheinung …
Weit gefehlt !
Erstmal einige Anmerkungen, darüber was mir an dem Bericht so gefällt:
Neben den üblichen Worten bei solchen Wundererscheinungen, wie göttlich, überirdisch, wunderschön usw. werden aber auch Detailgetreue Dinge geschildert, die gar nicht so sehr in dieses Wundersichtungsschema früherer Zeiten passen:
1. Der gläubige Indio Juan Diego, will sich hinterrücks an der heiligen Frau vorbei schleichen.
2. Die Erscheinung sah ihn trotzdem, kam von ihrem Hügel runter und verstellte ihm den Weg ! Leider ist nicht geschildert, ob sie geschwebt ist oder ihm hinterher rannte, um ihm den Weg zu verstellen ,-)
3. Die heilige Frau fragt den Indio, warum er das tue und was der Bischof gesagt hat.
Warum weiß sie das nicht ?
4. Sie ordnete die Rosen nach einem bestimmten Muster.
5. Juan Diego wurde von den bischöflichen Bediensteten schikaniert.
Das alles macht mir persönlich die Geschichte sehr sympathisch, ja glaubhaft ;-).
So, nun zu den eigentlichen Wundern der ganzen Geschichte, welche erst fast ein halbes Jahrtausend später gefunden, aber dennoch bisher nicht enträtselt werden konnten.
Umhänge, Kleider aus Algave, verrotten normalerweise nach ca. 20 Jahren langsam aber sicher, zumal das früher alles total Bio war, logo ,-).
Da der Umhang seit dem Geschehen nicht mehr dem Wetter ausgesetzt war, könnte man sich vorstellen, dass er einige Jahrzehnte länger hält, aber mehr ?
Nicht so dieser Umhang. Nach einem halben Jahrtausend zeigt er fast keinerlei Anzeichen dafür. Und das Bildnis der Madonna erstrahlt immer noch in frischen Farben !
Es wurden besonders in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts immer wieder Gewebeproben des Umhangs entnommen und getestet, die aber keine Erklärung brachten.
Interessant wird es erst jetzt :
Wissenschaftler haben die Augen des Bildnisses dieser Maria von Guadalupe untersucht und dabei Unglaubliches herausgefunden:
Kurz vor dem Jahrestag der Erscheinung am 12.12.1955 wurde erstmals öffentlich bekannt gegeben, dass in den Augen der Jungfrau die Spiegelung eines Mannes entdeckt worden sei, der wohl mit Juan Diego identifiziert werden müsse.
1956 wurde von zwei Augenärzten festgestellt, dass ähnliche Reflexionen auf der Hornhaut beider Augen zu finden sind. Sie fanden Lichtreflexe in Konfigurationen, wie sie im menschlichen Auge erst seit der so genannten Helmholtzschen Entdeckung aus den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts bekannt sind.
1958 wurde der so genannte "Purkinje-Samson-Effekt" in den Augen Marias entdeckt, nach dem gesichtete Objekte immer zweimal aufrecht und einmal kopfüber in verschiedenen Schichten des menschlichen Auges reflektiert werden.
Nun hat 1979 José Aste Tönsmann, Wissenschaftler an der Cornell Universität mittels einer NASA-Ausrüstung mikroskopisch feine Ausschnitte der Iris und der Pupille der Augen Marias zweitausendfünfhundertfach vergrößert.
Nach entsprechenden Filterungen der Aufnahmen seien nicht nur ein oder zwei Figuren zu erkennen, die sich in den Augen spiegelten, stellte er in seiner Analyse fest, sondern eine ganze Personengruppe von insgesamt 13 Personen.
In ihnen meint er, einen sitzenden Indio zu erkennen, dazu Bischof Zumárraga und seinen Dolmetscher Gonzalez, dann Juan Diego mit offener Tilma, eine Frau, einen bärtigen Spanier, eine Indiogruppe mit Kind, kurz und gut, eine wahrheitsgetreue Spiegelung der Schlussszene des Berichtes des Schreibers Nican Mopoha.
So etwas ist unmöglich mit Pinselstrichen zu malen und überhaupt, war dieses optische Phänomen zu dieser Zeit gänzlich unbekannt.
Interessant dabei ist, dass sich die Szenerie in beiden Augen finden lässt. Und nicht etwa gleich, sondern sich jeweils exakt in ihrer verschiedenen Brechung und in ihren Proportionen entsprechen, wo wie bei ihnen jetzt, wo auch in ihren beiden Augen sich gerade zwei verschiedene Ansichten einer einzigen identischen Szene entsprechen. Auch in den Augen der Maria von Guadalupe gibt es zwei "Photos" aus zwei verschiedenen Winkeln - um genau den Faktor verschoben, in dem sich ein Bild in den Augen eines einzigen Augenpaares verschieden widerspiegelt.
Das macht die Evidenz dieser Bilder aus. Eins könnte nur Zufall und Deutung sein. Das ist bei zwei Bildern nach allen Regeln der Vernunft nicht mehr möglich. Dazu sind die Entsprechungen und die Verzerrungen, die den Gesetzen der Krümmung der Hornhaut folgen, viel zu kompliziert
Einfach unerklärlich ?
Mystisch ?
Oder doch tatsächlich ein Wunder ?
Gruss
Nobby
Quelle :
http://www.artfond.de/mariavonguadalupe.htm