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Die grünen Kinder von Woolpit

Nobby * schrieb am 26. Juni 2006 um 14:46 Uhr (4519x gelesen):

Woolpit, Suffolk, Großbritannien: In diesem kleinen, nahe Bury St. Edmunds
gelegenen Ort soll sich im Jahr 1154 unter der Regierung von König Stephan
etwas sehr Obskures zugetragen haben. Eine mehr als rätselhafte Geschichte.
William von Newburgh schrieb die seltsamen Ereignisse von damals im Jahre
1200 nieder. Er berichtet, dass in den Tagen König Stephans zwei Kinder aus
dem Nirgendwo in Woolpit erschienen, die eine fremde Sprache sprachen und
grüne Haut hatten. Newburgh stand diesen Berichten sehr skeptisch gegenüber,
aber er entschloss sich, diese fantastische Geschichte dennoch zu notieren.
Er berichtet:
Ich darf nun nicht unterlassen, von einem Wunder zu berichten, wie man es
seit Beginn der Zeit noch nicht vernahm, welches unter König Stephan
geschehen ist. Ich selber habe lange gezögert, daran zu glauben, obwohl viel
Volk großes Geschrei darum machte. Und ich hielt es für lächerlich, eine
Sache hinzunehmen, für die doch kein Grund sprach, oder doch nur sehr dunkle
Gründe. Bis ich vom Gewicht so vieler Zeugen überwältigt war, dass ich das
wohl glauben und bewundern musste, was mein Verstand vergeblich zu begreifen
oder zu erreichen trachtet.

Was war also genau geschehen, dass von Newburgh erst nach erheblichen
Zweifeln diese Geschichte der Nachwelt hinterließ? Es war folgendes:
Es gibt in England ein Dorf, das etwa sieben oder acht Kilometer von dem
ehrwürdigen Kloster des seligen Königs und Märtyrers Edmund entfernt liegt,
wo man gewisse Gräben aus uralten Zeiten sehen kann (...). Es geschah zur
Zeit der Ernte, als die Erntearbeiter das Korn einsammelten, dass aus diesen
beiden Gründen ein Mädchen und ein Junge hervor krochen, die am ganzen
Körper grün und in unbekannter Farbe und Stoffart gekleidet waren. Sie
liefen verstört auf dem Feld herum, bis die Bauern sie mitnahmen und in das
Dorf brachten, wo alles Dorf zusammenlief, sich das Wunder zu betrachten.
Auch der Abt Ralph von Coggeshall, Leiter einer klösterlichen Niederlassung
fünfzig Kilometer vom Ort des Geschehens entfernt, der eigens nach Wollpit reiste,
um sich zu vergewissern, notierte einst ebenfalls diese seltsamen Geschehnisse.
Er schreibt:
Niemand konnte ihre Sprache verstehen. (...) Man setzte ihnen Brot und
andere Nahrung vor, wovon sie aber nichts anrührten, obwohl der Hunger sie
plagte, wie das Mädchen später zugab. Als aber frisch geschnittenen Bohnen
mit Stielen ins Haus gebracht wurden, machten sie eifrig Zeichen, dass man
sie ihnen geben solle. Sie öffneten die Stiele statt die Schoten. Als sie
aber die Bohnen nicht fanden, weinten sie. Mitleidig öffneten die Anwesenden
die Schoten und zeigten ihnen die Bohnen, die sie mit großer Freude aßen.
Lange Zeit nahmen sie keine andere Nahrung zu sich. Der Junge war immer matt
und niedergeschlagen, und er starb nach kurzer Zeit. Das Mädchen erfreute
sich stets guter Gesundheit, und nachdem sie sich an verschiedene Nahrung
gewöhnt hatte, verlor sie die grüne Farbe.

Wer war das seltsame Mädchen, das sogar geheiratet haben soll? Auch darüber
erfahren wir Interessantes, denn das Mädchen wurde, nachdem es die englische
Sprache gelernt hatte, immer wieder von den neugierigen Menschen nach ihrer
Abstammung befragt. Sie gab an, sie stamme aus einem fernen Lande in dem
alles, auch die Menschen grün war. Sonnenlicht wie hier in Woolpit gab es
dort nicht, sondern es herrschte immer Zwielicht. Eines Tages, so das
Mädchen, sei sie mit dem Jungen, ihrem Bruder, in eine seltsame Höhle
gegangen, in der sie von einem Glockenschlag "verzaubert" wurden und sich
schließlich in England wieder fanden. Der Abt Ralph von Coggeshall notierte
hierzu: [Das Mädchen sagte:] Wir kommen aus St. Martins-Land, das ist bei
uns der größte Heilige (...) Eines Tages hüteten wir die Herde unseres
Vaters auf dem Feld, als wir einen großen Lärm hörten, so als ob hier alle
Glocken in St. Edmunds gleichzeitig läuteten. Uns wurde dunkel vor den
Augen. Plötzlich fanden wir uns auf euren Kornfeldern wieder.

Noch heute trägt das Städtchen Woolpit die zwei grünen Kinder in ihrem Stadtwappen ( siehe oben ).

Grüsse
Nobby


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