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re: Die Foren aus geistiger Sicht
Kiri schrieb am 24. Mai 2006 um 18:19 Uhr (548x gelesen):
> Ohne Anspruch auf Richtigkeit, Wahrhaftigkeit und mit der Bemerkung, dass alles nur Irrtum oder Lug sein kann, Erwinio
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> Ich sehe die sieben Farben des Regenbogens und dazu Schwarz und Weiss. Bei näherer Betrachtung verbirgt sich hinter jeder Farbe ein Tal und in jedem der Täler ein Fluss. Sie münden alle in einen Ozen, dessen Weite ich nicht sehen, nur ahnen kann.
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> Auf einem Hügel zwischen zwei Tälern mache ich Rast. Die Farben sehe ich nicht mehr. Es wachsen eigenartige Bäume; manche greifen mit kräftigen Wurzeln ins Erdreich, aber Stamm und Krone sind kümmerlich. Manche breiten ausladende Äste aus; aber ihre Wurzeln sind schwach, sind werden fallen beim nächsten Wind. Einige Bäume sind sehr schön, sie wirken ganz und ihre Proportionen berühren mich; doch wachsen sie etwas abgelegen. Sie scheinen eher selten zu sein.
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> Ich sehe eigenartige Vögel. Einer schreit:" Ich fliege! Schaut bloss, ich fliege!" Wild schlägt er mit seinen kümmerlichen Flügel. Armer Irrer. Seine Körper ist fett und träge und seine schwachen Flügel taugten nicht einmal, einen Kolibri zu tragen.
> Andere sind hoch in den Lüften, sie können nicht landen, ihre Beine sind verkümmert und die Krallen verdorrt.
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> Ich sehe Drachen, die Milch geben und Kühe, die Feuer speien. Ich sehe Löwen schnurren wie liebliche Katzen - und Katzen, die wild übereinander herfallen. Ich sehe ein Krokodil, welches sich in einem gelben Schlauchboot räkelt und Fische, die durch die Steppe hüpfen.
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> Ich sehe Engel, die unter ihren weissen Mänteln blutverschmierte Messer verbergen und ich sehe Teufel, die jene zur Erleuchtung führen, die sie verdammen.
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> Ich sehe drei Schwestern - Hysteria, Megalomania und Schizophrenia - die freimütig süffigen Wein aus ihren goldenen Kelchen verteilen und jeden trunken machen, der sich auf sie einlässt.
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> Ich sehe jede Menge kriechender Geister, die weder gut noch böse scheinen, auch nicht gefährlich; aber mancher versinkt ihn ihrem Gekrieche wie in einem unbarmherzigen Schlammgebiet und bleibt in ihren Geisterarmen hängen wie in wilden Brombeerranken.
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> Ich sehe einen hässlichen Assgeier, der fliegend und lüstern seine Runden dreht. Ich blicke zu ihm hoch und erkenne mit Schrecken mich selbst, wie ich gierig in die Tiefen spähe, jederzeit bereit, mich an einem Opfer zu erlaben. „Gott, womit habe ich das verdient?“ frage ich und ich kriege die Antwort umgehend und unmittelbar, jenseits von Worten und jenseits von Gefühlen.
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> Wenn Du Wolke sein willst, sei Dir gewiss, dass Du wieder fallen wirst.
> Wenn Du Tümpel sein musst, sei Dir gewiss, dass Du wieder steigen wirst.
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> Und hinter allem sehe ich wieder den Ozean, der alles schluckt, und für alles, was er sich nimmt, gibt er wieder etwas her.
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> Der dicke Vogel fällt tot in den einen Fluss des ersten Tals. Sein Herz hat versagt, als er bemerkte, dass er nie geflogen ist, nie fliegen konnte.
> Das Krokodil fällt tot in den Fluss des zweiten Tals. Als es genüsslich in das Schlauchboot biss, bemerkte es, dass es nie schwimmen gelernt hatte.
> Die Katzen fallen tot in den Fluss des dritten Tals. Wenn sich Kräfte zerfleischen, die gleich stark sind, ist ihr Ende gleich stark.
> Die weissen Engel stürzen tot in den Fluss des vierten Tales. Sie bemühten sich mit bestem Willen, auch noch beim sich setzen zu lächeln; dabei durchbohrten ihre versteckten Messer ihre Herzen.
> Ich sehe die Teufel, die sich in den Fluss des fünften Tales stürzen: Ihr Wille, Böses zu sähen und doch immer nur Gutes zu ernten, liess sie verzweifeln.
> Die kriechenden Geister stürzen in den Fluss des sechsten Tales. Sie waren schon tot, ehe sie tot waren.
> Die Vögel, die nicht landen können, stürzen in den Fluss des siebenten Tales. Immer zum Fliegen verdammt zu sein, hat sie getötet und landen gemacht.
> Die drei Schwestern winken mir mit ihren goldenen Kelchen zu. Nackt waten sie am Ufer des Flusses des achten Tales, laden mich ein, mich zu ihnen zu gesellen. Ich schlage ihr Angebot aus und sie stürzen sich betrunken in die Fluten.
> Ich schaue auf den Fluss im letzten Tal, obschon ich weiss, wen er erwartet. Ich fliege trotzig über ihn, bereit, den Kampf mit ihm aufzunehmen. Die Wolke der Tatkraft drängt und paart sich mit der Wolke der eiserner Disziplin; ein Blitz, ein Donnergrollen; eine Brücke aus Licht, die sich für Bruchteile von Momenten über die Täler legt, über die Täler, über die sich auf einmal die leuchtenden Farben wieder wie eine sanfte Daunendecke legen.
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Hallöchen,
gefällt mir total, erinnert mich so an mittelalterliche Nostradamussche Rätsel-Prophezeiungen.
Ich erkenn MICH NUR in der milchspuckenden und feuergebenden Drachenkuh wieder.....ähem...oder andersrum?..ist ja wurscht..grins.....alle anderen Ähnlichkeiten werden von meinem Spiri-Ego verpönend abgelehnt.....hihi!
Danke für diesen Beitrag Erwinio!
P.S Könnte sogar aus diesem wunderbaren Mytheneintopf die drei Schwestern Hysteria, Megalomania und Schizophrenia aus aktuellem Anlass wiedererkennen, wenn vor Lachen nicht meine Äuglein mit Tränen benetzt wären und dadurch meine Wahrnehmung unter spöttischer Verzerrung leiden würde.
Grüsslis Kiri!
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