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Mythos und Logos oder: der Wille ist doch frei
Chawele * schrieb am
6. April 2006 um 8:25 Uhr (484x gelesen):
Liebe Füchsin, liebe Myrrhe, lieber Tralala
Euer Gespräch, welches mit der Marionetten-Katze begann, sich über die Kraft des Geistes und der Instinkte erstreckte und die Freiheit des Willens insofern infrage stellte -
das hab ich mit Interesse gelesen und aus Zeitgründen möcht ich meine Anmerkungen hierher setzen.
Die Weisheit des Verstandes, der Logos, ist es einerseits, wenn man sich an Hirnforschung und Erkenntnistheorie und die kulturelle Leistung des Menschen heranbegibt, was die Kraft des Menschen ausmacht.
Es ist aber auch die Weisheit des Herzens, der Mythos, andererseits, wenn man sich der Welt der "Ahnungen" und Instinkte und - eben nicht der Prozesse nähert die dem Logos zugänglich sind - sondern mit dem "andren Auge" guckt, eine grundlegende und existenzielle Kraft des Menschen.
Es ist beides "da" und meine Anmerkung besteht schlicht darin, dass keines von beidem besser oder schlechter ist oder eines dem anderen überlegen ist - sondern dass beide Kräfte im Menschen vorhanden sind und nötig sind um ein Mensch zu sein.
Dies bedeutet für mich weiterhin dass beide "Welten" im Menschen sich entwickeln können.
Man kann fairerweise jedoch die Wirkungsweise des einen nicht mit den Maßstäben des anderen messen.
Der Anteil "Logos" im Menschen arbeitet anders als der Anteil "Mythos".
Das sind sozusagen zwei hochspezialisierte Fachkräfte, denen von gleichartigen Kollegen nur allzugern eingeredet wird, dass der eine mächtiger ist als der andere.
Diese Diskussion (oder auch als innerer Monolog in jedem Menschen schonmal erscheinend) macht m.E. nur unglücklich und bringt einen nicht weiter.
Mein Vorschlag:
Keinen "faulen Kompromiss" eingehen sondern mal eine Weile die Idee und das Gefühl auf sich wirken lassen dass BEIDE Anteile im Grunde nur verschiedene Aspekte des Menschen sind, die am besten zurechtkommen, wenn sie zusammenarbeiten!
Was meint Ihr - ?
Eine klitzekleine Anmerkung noch für Tralala, der sich so fleißig mit der Bewußtseinsforschung auseinandersetzt - aus der Perspektive der Neurophysiologie:
Du schriebst Du möchtest in dem Dir vorliegenden Material noch einmal nachlesen bzw weiterforschen inwiefern die bereits gefällten Entscheidungen eines Menschen im erwähnten Versuche erst im Nachhinein ins Bewußtsein steigen und dies ja auf den ersten Blick wie "kein freier Wille für den Menschen" erscheint. Ich habe mit ähnlicher Fragestellung ähnliche Texte und auch den erwähnten Versuch gelesen und möchte Dich ermuntern, Dich zwar gründlichst zu informieren doch Dich von den Texte nicht komplett vereinnehmen zu lassen was Deine letztendliche Schlußfolgerung anbelangt. Halte Deinen Geist offen für Antworten, die in diesen Texten gar nicht auftauchen können, weil die zugrundeliegende Fragestellung der Texte eine andere ist. Es ist oftmals die Frage mit welcherart Substanz man in den Regelmechanismus eingreifen kann. Da kommen auch die Forschungsgelder her!
Es ist phänomenal wieviel die Hirnforschung geleistet hat und ich stelle keine Erkenntnis der Forscher in Frage - ich gebe zu bedenken, dass sie allerdings mit einem spezialisierten Blickwinkel nur einen TEIL des Mechanismus beschreiben, der da abläuft.
Es kommen auch noch am Rande sozusagen Beobachtungen zustande - und die siehst Du, da Du mit noch anderer Fragestellung an solche Forschungen herangehst.
Man KANN die synaptischen Transportwege beschreiben und dabei alles korrekt darstellen. Doch man kann nicht sagen, dass die blosse Beschreibung des WIE auch das WARUM erklärt. Die Motive für den Ablauf, die UR-sachen, liegen auf einer anderen Ebene. Auf der geistigen Ebene (oder Astralwelt, oder unsichtbare Welt, oder, oder, ich lege mich hier mit Absicht nicht fest) meine ich damit.
Im Unterbewußten ist, siehe oben, m. E. genausoviel Weisheit vorhanden wie im präsenten, "denkenden" Bewußtsein.
Was es da an Einschätzungen und Absichten gibt, das kommt in jedem Augenblick unserer Existenz hervor, nur sind wir uns dessen nicht gewahr, oder nur manchmal.
Nun, um auf das Experiment zurückzukommen, und endlich zu einem Abschluss meines Postings:
Das Unterbewußte erkennt etwas und reagiert und beginnt zu handeln - und DANACH fällt das Bewußtsein eine Entscheidung die gemessen werden kann. Im Experiment kann man nun nachlesen, dass vor dem Wachbewußtsein doch schon eine Aktion gab, und deshalb negiert man den "freien Willen" - nun präziser gesagt, man hat doch dadurch lediglich feststellen können, dass es das Wachbewußte nicht ALLEIN ist, das entscheidet - oder?
Ich setze dem entgegen, dass man sein Unterbewußtsein erkennen und verstehen und sich entwickeln lassen kann so dass dieses als Teil der Persönlichkeit an-erkannt wird und die Entscheidung, die es soviel flotter als der Logos-Anteil getroffen hat, als FREIE Entscheidung und Ausdruck des freien Willens gesehen werden kann.
Wie das geht?
Na ja,
wie gesagt,
Mythos..
der Logos spricht die Sprache, der Mythos redet in Bildern.
Jetzt ist hier aber erstmal genug *gg*
Von Herzen
liebe Grüße
Chawele
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Diskussionsverlauf:
- Mythos und Logos oder: der Wille ist doch frei ~ Chawele * 06.04.2006 08:25 (2)