Ansicht: Klassisch | Themen | Beiträge |

Wie finde ich meine Bestimmung? -> geh zur Quelle

Sabine * schrieb am 7. Oktober 2005 um 7:06 Uhr (448x gelesen):

> Huhu,
>
> reflektion also.
>
-----------------------------------------

Das ist ein schönes Stichwort.

Nehmen wir einen Stein und werfen ihn auf eine glatte Wasseroberfläche, so sehen wir Wellen, die sich vom Zentrum her ausdehnen.
Diese Wellen sind unsere Handlungen und unser Denken. Die Psychologie geht hin und stellt fest, dass die Wellen, so wie sich sich darstellen nicht in Ordnung sind und ändert - wir ändern. Dabei stellen wir fest, dass wir den Fokus ständig auf die "notwenige" Änderung legen müssen, denn die nächste Welle hat ja den gleichen "Defekt". Wir müssen also ständig Energie darauf verwenden die ankommenden Wellen nach unseren Vorstellungen zu ändern. Das geht solange gut, solange wir genug Kraft haben, wir also genug Reserven haben. Haben wir die nicht, rollen die Wellen wieder im alten Muster vorbei. Plötzlich sind da wieder die längst vergessene "schlechten" Handlungs- und Denkmuster. Mit dem Verstand läßt sich also einiges machen, aber es ist niemals von langer Dauer, denn eine Unaufmerksamkeit oder ein nicht mehr Betreuen und alles ist wieder beim alten Muster.

Unserer Gedanken und Verhaltensweisen sind selbst schon Reflektionen. Wenn wir drauf reflektiern ist es so, dass wir den Fokus auf den Hall legen. Es ist zwar richtig und doch daneben. Was nicht daneben ist, ist das ganze Berufszweige auf dieser Basis ihre Existens verschaffen. Dahinter verbirgt sich jedoch nur Schall und Rauch..

Die Psychologie steht also noch nicht am Anfang.

Wo kommt nun die Handlung und unser Denken her. Das können wir nur erfahren, wenn wir uns nicht mehr um die Handlung und unserer Denken kümmern - ist ja schon zu spät - nein wir müssen die Handlungen sein lassen und unser Denken sein lassen. Nachdem wir das gemacht haben bleiben nur noch Gefühle übrig. Auch die Gefühle lassen wir sein, sonst kommen wir nicht zum Zentrum, beschäftigen uns ja wieder nur mit der Reflektion, einer Illusion, wenn wir glauben dies sei der Kern. Jetzt kümmern wir uns also nicht mehr um unsere Handlungen, um unser Denken, um unsere Gefühle - sie sind einfach nur da und in diesen einfach nur Dasein gelangen wird in Zentrum. Das Sein, der Stein.
Wenn wir also den Fokus auf den Kern legen, erfahren wir Stille. Es wird von den Menschen auch mit anderen Worten beschrieben, ist jedoch unwichtig, weil wir befinden uns ja wieder in der Reflektion. In der Stille nehmen wir etwas wahr, was einige mit dem Herzschlag der Gesamtheit beschreiben oder auch Musik. Es durchdringt alles. Es ist eine Art Wissendatenbank. Du erfähst in der Stille also alles, kehrst zurück und beobachtest die Wellen, die jetzt neue aus dem Zentrum kommen. Wir haben bereits alles "verstanden" und daraus enstehen wieder diese Wellen, doch dieses Verstehen geht nicht über den Verstand, sondern erfolgt über das Wissen selbst. Der Verstand bekommt das gar nicht mit, höchstens in der Reflektion mit seiner Umwelt, aber das ist nur noch ein schauen aus das, was schon lange abgelaufen ist. Er ist hilflos und kann nichts machen, außer sich was vormachen.

Vielleicht kannst du erahnen, was ich beschrieben habe. Dein Ansatz ist völlig richtig, doch es geht weiter - zurück zur Quelle.

----------

> es gibt da einen spruch : so lange wir fragen haben, gibt es keine antwort.
>
> aber wie gesagt, ich halte diesen wirklich nur bei hochtheoretischen oder philosophischen dingen für angbracht.
>

-----------

Erfahre und dann kannst du daraus wieder eine Philosophie, Religion oder Wissenschaft draus machen, oder Bücher schreiben. Doch jedes Buch ist umsonst, denn aus einem Buch erfährst du nichts, lediglich Geschichten.

  Beitrag ist archiviert