re: Frei werden und Transformation
myrrhe * schrieb am
22. Juli 2005 um 7:23 Uhr (418x gelesen):
Hallo Ana,
die einzige wirklich wirksame Möglichkeit, einen Fluch zu brechen, ist das Verzeihen und das Segnen. D. h. die Betroffene muß ihren Focus von dem Ereignis und den beteiligten Personen lösen und frei werden; sie muß dazu das Problem aufarbeiten und dem (scheinbaren oder echten) Verflucher verzeihen. Und zwar echt und aus tiefem Herzen. Das ist sicher das Schwerste überhaupt, denn gewiß ist da sehr viel Haß vorhanden. Haß aber zieht negative Elementale (Gedankenformationen) - und darum handelt es sich bei einem Fluch - an. Wer nicht haßt, wer in Gleichmut liebevolle Gedanken aussendet, an dem kann kein Elemental hängenbleiben. Dann sollte das Fluch-Elemental gesegnet werden, d. h. in Licht und Liebe zur Transformation an die Lichtvolle Geistige Welt übergeben werden.
Der Weg zum echten inneren Verzeihen ist sicher ein sehr schwerer Prozeß. Eine sehr wirksame Möglichkeit, dorthin zu kommen, ist das Rollenspiel. Dazu geht die Betroffene aus ihrem Ego heraus, indem sie sich alle beteiligten Personen - auch sich selbst - auf einer Bühne vorstellt. D. h. sie ist außenstehender Zuschauer, während sich ihr Ego und alle Personen als Schauspieler auf einer Bühne bewegen. Dann stellt sie sich die ganze Szenerie, die zu dem "Fluch" geführt haben, vor, spielt sie durch, möglichst genau, und vor allem: ohne Emotionen, ohne innere Beteiligung (denn sie ist ja nicht das Ego). Dann kommt das Wichtigste: sie versetzt sich in die betroffenen Personen, nacheinander, "wird" zu den Personen. Was denken sie, was fühlen sie, was hat sie zu der Handlung des Fluches bewogen, gibt es den wirklich, oder sind es nur haßerfüllte Gedanken des Fluchenden, die sie als Betroffene vielleicht gespürt hat? oder ist es vielleicht gar ganz anders, und es geht in Wirklichkeit um eine zu lösende Beziehung zwischen der Betroffenen und einer anderen Person, und der Fluchende wird nur als "Sündenbock" benutzt, um nicht selbst an die Lösung gehen zu müssen ("ich kann da gar nichts tun, ich bin verflucht worden")?
Dieses Rollenspiel sollte immer wieder, in Abständen, durchgeführt haben. Wichtig dabei ist das Außenhalten aus der Situation, das Vermeiden innerer emotioneller Beteiligung, dann funktioniert es. Damit wandelt sich, langsam, aber sicher, vielleicht erst unbemerkt, das Bild, das die Betroffene von der Situation hat: denn sie lernt bei diesem Prozeß, sie zu verstehen, aus dem Inneren heraus. Das ist die Basis für Verzeihen.
Du siehst, daß du selbst es nicht vollbringen kannst, weil du nicht die Betroffene bist - sondern nur die Betroffene selbst. Du kannst ihr aber mit Rat und viel Reden zur Seite stehen, kannst Licht in ihre Beziehungen schicken, kannst versuchen, bei der Betroffenen ein Umdenken zu erreichen, kannst sie Verzeihensprozeß unterstützen - und du kannst euch alle in den Schutz der Lichtvollen Geistigen Welt (oder Gott, je nach Glaubensrichtung) stellen.
Viel Licht und Kraft auf diesem Weg,
myrrhe

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