Das GeschenkIch ging als Bettler von Tür zu Tür. Da erschien in der Ferne Dein goldener Wagen wie ein verheißener Traum. Ich fragte mich, wer dieser König der Könige sei. Hoffnung stieg in mir auf: ich erwartete Almosen, die geboten wurden, ohne daß man um sie bat. Der Wagen hielt an, wo ich stand. Du stiegst aus und lächeltest. Ich fühlte mein Lebensglück kommen. Da strecktest Du Deine rechte Hand aus und sagtest: "Was hast du mir zu schenken?" Welch ein Scherz war das? Bei einem armen Bettler betteln? Ich war verlegen, stand unentschlossen, da nahm ich ein Reiskorn aus meinem Beutel und gab es Dir. Doch wie groß war mein Erstaunen am Abend, als ich meinen Beutel umdrehte und zwischen dem wertlosen Plunder das kleine Korn wieder fand - zu Gold verwandelt. Da habe ich bitterlich geweint, und es tat mir leid, daß ich nicht den Mut gefunden hatte, Dir mein alles zu geben.
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